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Der kleine Nadomir

Der kleine Nadomir

Titel: Der kleine Nadomir Kostenlos Bücher Online Lesen
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in einem riesigen Gewölbe.
    Der Gestank wurde so stark, dass sie sich die Nasen zuhielten. Ihre Augen begannen zu tränen.
    »Sieh selbst, Sadagar!« sagte der Kleine Nadomir mit versagender Stimme und streckte die linke Hand aus.
    Hustend hob Sadagar den Kopf, ließ vor Entsetzen seine Nase los und japste nach Luft.
    Von der Decke stürzte das dampfende Schwefelwasser herunter auf Lehmgruben, in denen Dutzende von Alben lagen! Das Wasser brodelte und zischte. Einige der Alben bewegten sich bereits.
    »Wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen«, sagte Nadomir. »Der Alb will seine Artgenossen aufwecken, und das müssen wir verhindern.«
    »In diese Schlammgruben können wir nicht hinuntersteigen«, meinte Sadagar, »da würden wir nur jämmerlich ertrinken.«
    »Wir müssen die Wasserzufuhr unterbrechen. Ich bin sicher, dass dieses schwefelhältige Wasser eine belebende Wirkung auf die Riesen hat.«
    »Deine Vermutung dürfte stimmen, Nadomir, aber wie sollen wir vorgehen?«
    »Vorerst einmal müssen wir den Großen Alb töten. Und ich habe auch schon eine Idee, wie wir das schaffen können.«
    Sadagar hustete wieder und hielt sich die Nasenlöcher zu. Langsam gewöhnte er sich an den furchtbaren Anblick der im Wasser treibenden Riesen.
    »Nicht auszudenken, wenn sie plötzlich alle lebendig würden«, hauchte er.
    »Du sagst es, mein Freund. Lass uns gehen.«
    »Erzähl mir deinen Plan.«
    »Warte, ich werde ihn allen erzählen. Außerdem muss ich mir noch einige Dinge dazu überlegen.«
    *
    Der Große Alb wimmerte vor Schmerzen. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wann er zuletzt Schmerzen gehabt hatte. Aber er konnte sich überhaupt an kaum etwas erinnern; alles lag so weit zurück.
    Verwirrt starrte er seine verletzte Hand an, dann die Wunden an seinen Beinen und Füßen. Die Wunden an der Stirn und der Brust schmerzten ihn kaum.
    Er taumelte auf eine der stinkenden Quellen zu und warf sich einfach hinein. Sofort spürte er die belebende, erfrischende Wirkung des Wassers. Behaglich brummend ließ er sich im heißen Wasser treiben.
    Soweit er sich zurückerinnern konnte, lebte er in diesem Tal und bewachte seine schlafenden Brüder und Schwestern, denen er täglich ein wenig des lebensnotwendigen Wassers zuführte.
    Irgendwann in der fernen Vergangenheit hatte er den Auftrag erhalten, eine Straße zu bauen, die das Tal der Götter mit dem Tal der Riesen verbinden sollte. Dabei halfen ihm die wilden Bergstämme, die ihn fürchteten und anbeteten.
    Seine Tage waren einsam gewesen, doch er sehnte sich nicht nach Gesellschaft, wahrscheinlich war er auch deshalb für diese Aufgabe ausgewählt worden. Undeutlich konnte er sich daran erinnern, dass er eine zwingende Stimme gehört hatte, die ihm Befehle erteilte, denen er sich nicht entziehen konnte.
    Erst vor ein paar Tagen hatte er die Stimme wieder vernommen, zuerst ganz leise, dann immer deutlicher. Sie war in seinem Kopf gewesen. »Hörst du mich, Großer Alb? Hörst du mich?« Ein leises Wispern nur, sanft und eindringlich.
    »Ja, ich höre dich.«
    »Gut, Großer Alb. Ist die Straße der Götter fertig?«
    »Nein, noch nicht. Es wird noch Jahrhunderte dauern.«
    »Du warst langsam, Alb. Zu langsam. Ich werde dich bestrafen. Hörst du mich?«
    »Ja, ich höre dich.«
    »Das Böse hat gesiegt. Die Mächte des Lichtes werden sterben. Und du wirst mir dabei helfen.«
    »Ja, ich werde dir helfen. Was soll ich tun.«
    »Weck deine Brüder und Schwestern auf! Wiederhole meinen Befehl!«
    »Ich werde meine Brüder und Schwestern aufwecken.«
    »Es wird einige Tage dauern, bis sie wach sind. Überstürze nichts, Alb! Handle gewissenhaft und vorsichtig! Ich werde dir bald sagen, was du und deine Geschwister für mich tun müsst. Ihr werdet Furcht und Schrecken unter den Menschen verbreiten und dadurch zur allgemeinen Verwirrung beitragen.« Die Stimme in seinem Kopf lachte dröhnend. »Ich melde mich wieder, Großer Alb.« Da war das Lachen wieder, doch es wurde leiser und verstummte dann.
    Sofort war er darangegangen, den Befehl auszuführen. Er hatte die Zufuhr des Wassers langsam verstärkt, und es würde nur mehr einen halben Tag dauern, bis seine Geschwister aus dem langen Schlaf erwachten.
    Der Große Alb wurde unruhig und setzte sich im heißen Wasser auf.
    Der Königstroll! dachte er und an die schlammbedeckten Gestalten, die ihm die Schmerzen bereitet hatten und jetzt verschwunden waren.
    Ruckartig sprang er aus der Quelle und stieß ein wütendes Trompeten

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