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Der Klient

Titel: Der Klient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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und seinem Gartenschlauch herumgespielt hast.«
    »Bitte, seien Sie still. Ich denke nach.«
    »Genau das ist es, was mir Angst macht.«
    Sie saß mit gekreuzten Beinen auf ihrem Hinterteil. Blätter und Ranken wischten ihr über Gesicht und Hals. Er wiegte sich sanft auf allen vieren wie ein sprungbereiter Löwe, und schließlich sagte er: »Ich habe eine Idee.«
    »Natürlich.«
    »Bleiben Sie hier.«
    Sie packte ihn ganz plötzlich beim Genick und zog sein Gesicht dicht an ihres heran. »Hör zu, mein Junge, das ist nicht eines von deinen kleinen Dschungelspielen, wo ihr euch mit Gummipfeilen beschießt und euch mit Dreckklumpen bewerft. Das sind nicht deine kleinen Freunde dort drüben, die mit dir Verstecken oder GI Joe oder was auch immer spielen. Hier geht es um Leben und Tod, Mark. Du hast gerade einen Fehler gemacht und Glück gehabt. Noch ein Fehler, und du bist tot. Und jetzt laß uns schleunigst von hier verschwinden! Sofort!«
    Er hielt ein paar Sekunden still, während sie auf ihn einredete, dann riß er sich heftig los. »Bleiben Sie hier, und rühren Sie sich nicht von der Stelle«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. Er kroch aus dem Unterholz heraus, durch das Gras zum Zaun.
    Gleich hinter der Pforte lag ein verwahrlostes, mit abgesunkenen Balken eingefaßtes und von Unkraut überwuchertes Blumenbeet. Er kroch darauf zu und suchte sich mit der Pedanterie eines Küchenchefs, der auf dem Markt Tomaten auswählt, drei große Steine. Er beobachtete beide Ecken der Garage, dann zog er sich lautlos wieder in die Dunkelheit zurück.
    Reggie wartete, und sie hatte keinen Muskel bewegt. Er wußte, daß sie nicht zum Wagen zurückfinden würde. Er wußte, daß sie ihn brauchte. Sie duckte sich wieder ins Unterholz.
    »Mark, das ist Wahnsinn«, flehte sie. »Bitte. Mit diesen Leuten ist nicht zu spaßen.«
    »Sie sind viel zu beschäftigt, um sich um uns zu kümmern. Wir sind hier sicher, Reggie. Selbst wenn sie jetzt durch diese Tür herausgestürmt kämen, würden sie uns nie finden. Wir sind hier sicher, Reggie. Vertrauen Sie mir.«
    »Dir vertrauen! Sie werden dich umbringen.«
    »Warten Sie hier.«
    »Was? Bitte, Mark! Keine Spiele mehr!«
    Er ignorierte sie und deutete auf eine Stelle neben drei Bäumen, ungefähr zehn Meter entfernt. »Ich bin gleich wieder da«, sagte er und verschwand.
    Er kroch durch das Gestrüpp, bis er sich hinter dem Haus der Ballantines befand. Die Ecke von Romeys Garage war kaum noch zu sehen. Reggie war unsichtbar in dem dichten Unterholz. Die Terrasse war klein und schwach beleuchtet. Auf ihr standen drei weiße Korbstühle und ein Holzkohlengrill. Ein großes Fenster schloß sie zum Haus hin ab, und es war dieses Fenster, das Marks Aufmerksamkeit auf sich zog. Er stand hinter einem Baum und schätzte die Entfernung ab, die ungefähr der Länge von zwei Wohnwagen entsprach. Der Stein mußte so tief fliegen, daß er nicht von den Ästen angehalten wurde, und gleichzeitig so hoch, daß er nicht in der Hecke hängenblieb. Er holte tief Luft und warf ihn so kräftig, wie er konnte.
    Bei dem Geräusch nebenan sprang Leo auf. Er schlich zur Vorderseite der Garage und lugte durch die Hecke. Auf der Terrasse war es völlig still. Es hatte sich angehört, als wäre ein Stein auf Holzplanken gelandet und dann an eine Mauer gerollt. Vielleicht war es nur ein Hund gewesen. Er paßte lange Zeit auf, und nichts passierte. Sie waren sicher. Wieder nur falscher Alarm.
    Mr. Ballantine drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Er war Anfang sechzig, und das Schlafen fiel ihm schwer seit der Bandscheibenoperation vor anderthalb Jahren. Er war gerade eingedöst, und ein Geräusch hatte ihn geweckt. War es ein Geräusch gewesen? In New Orleans war man nirgends mehr sicher, und er hatte vor sechs Monaten zweitausend Dollar für eine Alarmanlage bezahlt. Überall Verbrechen. Sie dachten daran, woanders hinzuziehen.
    Er wälzte sich auf die Seite und hatte gerade die Augen wieder zugemacht, als die Fensterscheibe zersplitterte. Er sprang auf, schaltete das Licht ein und schrie: »Steh auf, Wanda! Steh auf!« Wanda griff nach ihrem Morgenrock, und Mr. Ballantine griff nach der Schrotflinte im Schrank. Die Alarmsirene heulte auf. Sie rasten den Flur entlang, brüllten sich gegenseitig an und machten überall Licht. Das Wohnzimmer war mit Glasscherben übersät, und Mr. Ballantine richtete die Schrotflinte auf das Fenster, als wollte er eine weitere Attacke abwehren. »Ruf die Polizei

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