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Der Klient

Titel: Der Klient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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unter dem Boot nachschaust?«
    »Vielleicht kann ich sehen, wo die Leiche liegt, verstehen Sie?«
    Sie drückte seine Hand fester. »Hör zu, Mark. Wir bleiben zusammen, hast du verstanden? Wenn du in die Garage gehst, dann komme ich mit.« Ihre Stimme war erstaunlich fest. Natürlich würden sie gar nicht erst bis zur Garage kommen.
    Sie kamen zu einer Lichtung zwischen den Bäumen. Eine Lampe auf einem Pfosten erhellte den Picknickpavillon zu ihrer Linken. Rechts zweigte der Fußpfad ab. Mark drückte auf einen Schalter, und der Lichtstrahl einer kleinen Taschenlampe fiel auf den Boden vor ihnen. »Kommen Sie«, sagte er. »Hier draußen kann uns niemand sehen.«
    Er bewegte sich gewandt und lautlos zwischen den Bäumen hindurch. In ihrem Motelzimmer hatte er sich zahllose Geschichten von seinen nächtlichen Spaziergängen durch den Wald in der Umgebung der Wohnwagensiedlung wieder ins Gedächtnis gerufen und die Spiele, die die Jungen im Dunkeln gespielt hatten. Dschungelspiele nannte er sie. Mit der Taschenlampe in der Hand bewegte er sich jetzt schneller voran, schob Zweige beiseite und wich Schößlingen aus.
    »Nicht so schnell, Mark«, sagte sie mehr als einmal.
    Er hielt ihre Hand und half ihr die Grabenböschung hinunter. Sie kletterten an der anderen Seite wieder hinauf und schlichen durch den Wald und das Gestrüpp, bis sie den mysteriösen Weg gefunden hatten, der sie Stunden zuvor verblüfft hatte. Hier standen die ersten Zäune. Sie bewegten sich langsam und lautlos, und Mark schaltete die Taschenlampe aus.
    Sie befanden sich zwischen den dicht beieinander stehenden Bäumen direkt hinter Cliffords Haus. Sie sanken auf die Knie und hielten den Atem an. Durch das Gestrüpp und das Unkraut hindurch konnten sie den Umriß der Rückfront der Garage sehen.
    »Was ist, wenn wir den Toten nicht sehen?« fragte sie. »Was dann?«
    »Darüber zerbrechen wir uns den Kopf, wenn es soweit ist.« Dies war nicht der rechte Moment für eine weitere lange Diskussion über Alternativen. Auf allen vieren kroch er an den Rand des dichten Unterholzes. Sie folgte ihm. Sechs Meter von der Pforte entfernt machten sie in dichtem, feuchtem Gestrüpp halt. Der Garten war still und dunkel. Kein Licht, kein Geräusch, keine Bewegung. Die ganze Straße lag in tiefem Schlaf.
    »Reggie, ich möchte, daß Sie hierbleiben. Halten Sie den Kopf unten. Ich bin in einer Minute wieder da.«
    »Nein«, flüsterte sie laut. »Das kannst du nicht machen, Mark!«
    Er hatte sich bereits in Bewegung gesetzt. Dies war nur ein Spiel für ihn, eines seiner Dschungelspiele, bei dem seine Freunde ihn jagten und Pistolen mit gefärbtem Wasser auf ihn abfeuerten. Er glitt durchs Gras wie eine Eidechse und öffnete die Pforte gerade so weit, daß er hindurchschlüpfen konnte.
    Reggie folgte ihm auf allen vieren durch das Gestrüpp, dann hielt sie an. Er war bereits außer Sicht. Er blieb hinter dem ersten Baum stehen und lauschte. Er kroch zum nächsten und hörte etwas. Ping! Ping! Er erstarrte auf Händen und Knien. Die Geräusche kamen aus der Garage. Ping! Ping! Ganz langsam lugte er um den Baum herum und starrte auf die Hintertür. Ping! Ping! Er warf einen Blick zurück auf Reggie, aber der Wald und das Unterholz waren schwarz. Sie war nirgends zu sehen. Er schaute wieder zu der Tür. Irgendwas war anders. Er kroch zum nächsten Baum, drei Meter näher heran. Die Geräusche wurden lauter. Die Tür stand einen Spaltbreit offen, und eine Fensterscheibe fehlte.
    Jemand war da drinnen! Ping! Ping! Ping! Jemand versteckte sich da drinnen, ohne Licht, und dieser Jemand grub! Mark atmete tief ein und kroch hinter einen kaum drei Meter von der Hintertür entfernten Haufen Müll. Er hatte kein Geräusch gemacht, und er wußte es. Das Gras war höher um den Müll herum, und er kroch hindurch wie ein Wiesel, flink, aber vorsichtig. Ping! Ping!
    Er duckte sich tief ins Gras und machte sich auf den Weg zur Hintertür. Er stieß mit dem Knöchel gegen das Ende eines halbverfaulten Balkens und stolperte. Der Müllhaufen rasselte, und eine leere Farbdose fiel herunter.
    Leo sprang auf und rannte zur Rückwand der Garage. Er riß einen .38er mit Schalldämpfer aus dem Gürtel und stolperte in die Dunkelheit, bis er die Ecke erreicht hatte, wo er in die Hocke ging und lauschte. Drinnen hatte das Meißeln aufgehört. Ionucci lugte durch die Hintertür.
    Reggie hörte das Getöse hinter der Garage und ließ sich in dem nassen Gras auf den Bauch fallen. Sie schloß die

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