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Der Knochendieb

Der Knochendieb

Titel: Der Knochendieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas O'Callaghan
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einpacken. Wo wir gerade bei seinen tödlichen Lippen sind - bereitest du die deinen schon auf den großen Augenblick vor? Er steht vor der Tür. Bleib dran.
    Is mise le meas,
    Godsend
    » Is mise le meas! Das ist Altirisch! Moira, komm hierher! Sofort!«, bellte Driscoll ins Telefon.
    Doch am anderen Ende war niemand mehr.
    »Moira? Moira? Sie hat aufgelegt.«
    »Und ausgeloggt hat sie sich auch. Aber warte mal, sie hat dir eine Nachricht hinterlassen.«
    Driscoll und Margaret starrten erneut auf den Bildschirm.
    Ich muss los. Unter freiem Himmel kann ich besser arbeiten. Er versucht gerade, mich zu erreichen. Vielleicht kriegen wir ihn jetzt. Nicht vergessen, Lieutenant, die Ablageorte. Sie gehören zu seinem Spiel. Übersehen Sie die Ablageorte nicht. Die sind der Dreh- und Angelpunkt.
    Wieder im Dienst,
    Moira
    »Nicht zu fassen, die Kleine!« Driscoll drückte die Wiederwahltaste. Nach dem vierten Klingeln ertönte Seamus Tiernans aufgezeichnete Stimme vom Band.
    »Hallo! Hier ist der Anschluss der Tiernans. Leider ist niemand zu Hause …«
    Driscoll legte auf.
    »Mein Gott. Was, wenn …« Driscolls Gesicht verlor jegliche Farbe. »Margaret, meinst du, es könnte Moira ernst damit sein, dass sie ihn schnappen will?«
    »Bei Moira ist alles möglich.«
    »Ich muss sie aufhalten.« Er griff nach seinem Burberry und stürmte zur Tür hinaus.

50. KAPITEL
    Die elektronisch verstärkte Stimme von Detective Vince Viallo hallte noch in Margarets Ohren. Er hatte sie am Telefon ihres Streifenwagens erreicht und ihr mitgeteilt, dass ein Barkeeper im Lobster Trap Sarah Benjamin auf dem Foto erkannt hatte. Sie hatte das Restaurant allein betreten, einen Drink bestellt und war allein wieder gegangen. Verärgert brachte Margaret den Plymouth am Straßenrand vor der One Stop Pharmacy zum Stehen und stieg aus. Der Drugstore war ein weiter, grell von weißen Neonröhren erleuchteter Raum. Margaret schritt auf den Verkaufstresen zu, wo Gerald McCabe, der Besitzer, soeben einem verdutzten Teenager eine Auswahl Kondome präsentierte.
    »Also, was darf’s denn nun sein? Geriffelt? Mit Gleitfilm? Oder wollen Sie die mit dem kleinen Reservoir an der Spitze?«, fragte McCabe.

    »Ich will nur … ähh … ähh …«, stotterte der orientierungslose Junge.
    »Hören Sie, junger Mann, Sie können sich offenbar nicht entscheiden. Tun Sie mir einen Gefallen und kommen Sie wieder, wenn Sie angefangen haben, sich zu rasieren.«
    Der junge Mann schlich zum Ausgang und verschwand, während sich McCabe Margaret zuwandte.
    »Sie werden von Jahr zu Jahr jünger«, seufzte er. »Sagen Sie bitte, dass Sie gute Nachrichten hinsichtlich der Ermittlungen haben.«
    Sie hätte gewünscht, es wäre so. Zumindest hätte es den trauernden Ehemann ein wenig getröstet. Doch bislang hatten die Ermittlungen mehr Fragen als Antworten erbracht. Und nun war sie gekommen, um eine weitere Frage zu stellen.
    »Die Frage mag Ihnen seltsam erscheinen, Mr. McCabe, aber wo hatten Sie und Ihre Frau Ihre erste Verabredung?«
    »Da haben Sie Recht. Das ist wirklich eine seltsame Frage. Aber unsere erste Verabredung ist kein Geheimnis. Wir waren in New York City essen und haben dann das Empire State Building besucht.«
    »Waren Sie jemals mit Ihrer Frau im Prospect Park?«
    »Nein, nicht zusammen. Warum fragen Sie?«
    »Wir arbeiten an einer Theorie.«
    »Hat es etwas damit zu tun, dass Sie ihre Leiche im Park gefunden haben?«
    »Zum Teil.«
    »Also, wir waren jedenfalls nie zusammen dort, das steht fest. Hören Sie, meine Schwiegermutter hat eine Schachtel mit Sachen meiner Frau vorbeigebracht. Aus ihrer
Kinderzeit. Sie fand, ich solle die Sachen haben. Aber ich kann mich noch nicht dazu überwinden, sie aufzumachen. Vielleicht würden Sie gern mal hineinschauen?«
    Margaret nickte.
    McCabe ging ins Lager und kehrte mit einer Pappschachtel zurück, die er Margaret reichte. »Vielleicht hilft Ihnen das weiter.«
    Die Schachtel enthielt zahlreiche Erinnerungsstücke, wie sie für ein junges Mädchen typisch waren. Klassenfotos, zwei Teddybären, einige handgeschriebene Zettelchen, die zwischen engen Freundinnen hin und her gegangen waren, ein paar Fußballtrophäen und ihr Highschool-Ring. Margaret nahm ein Notizbuch mit geprägtem Einband zur Hand und blätterte es durch.
    Es geht um ihre erste Liebe, stellte sie fest, während sie erwartungsvoll weiterlas. Ein Mann aus der Karibik … die Eltern waren dagegen … sie mussten ihre Liebe verheimlichen. Sieh mal an, sie

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