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Der Knochenmönch

Der Knochenmönch

Titel: Der Knochenmönch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Alberti und ich haben den Leuten hin und wieder Geld gegeben.«
    Ich mußte lachen. »Bestimmt nicht aus Mitleid.«
    »Wir mußten hierher.«
    »Dann ist das Haus der Ausgangspunkt?« erkundigte sich Suko.
    »Ja und nein.«
    »Genauer!«
    »Wir müssen in den Keller. Der ist von der Gartenseite aus zu erreichen. Er gehört nicht direkt zum Haus. Der Teil befindet sich in einem Anbau.«
    »Okay, steigen wir aus.«
    Wallraven schaute Suko ängstlich an. »Aber wieso ich? Sie haben doch gesagt, daß ich nicht mit muß.«
    »Den Weg müssen Sie uns schon zeigen.«
    Für einen Moment starrte er auf seine Knie. Dann nickte er. »Gut, wenn es nicht anders möglich ist.« Er hob die Schultern und öffnete als erster die Tür.
    Auch wir quälten uns aus dem Croma. Ich mußte erst einmal meine Beine sortieren. Zu dritt auf der Rückbank zu sitzen, war wirklich kein Vergnügen.
    Natürlich behielt ich die Fassade im Auge. Auch die zahlreichen Fenster, denn ich konnte mir gut vorstellen, daß unsere Ankunft bemerkt worden war. So ein Aufmarsch mußte einfach auffallen.
    Die große Tür zumindest war geschlossen. Vielleicht traute sich auch niemand der Bewohner heraus, es war kein Spaß, durch die Kälte zu gehen und sich gegen den böigen Wind zu stemmen.
    Ich stellte mich neben Wallraven. »Gehen wir.«
    Er nickte. »Wir müssen in den Garten, an die Rückseite des Hauses.«
    »Sie gehen vor.«
    Es war kein Garten, es war eine Wildnis, die wir durchschritten. Die wenigen Obstbäume fielen kaum auf, auch die Beete, in denen etwas angebaut wurde, waren nur graue Hecken in dieser winterlichen Gartenlandschaft.
    Ansonsten versperrten Buschwerk und Gestrüpp unseren Weg, und noch immer waren wir allein. Niemand kümmerte sich um uns, das Haus schien ausgestorben zu sein.
    Nicht nur ich dachte darüber nach, auch Suko und Driscoll machten sich ihre Gedanken.
    Sie waren der Meinung, daß wir hier keine Normalität erlebten.
    Ich wollte von Wallraven mehr wissen. »Ist es hier immer so ruhig?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sie waren doch öfter hier.«
    Er zog die Nase hoch und schaute sich vorsichtig um. »Das stimmt. Aber ich kann Ihnen auch nicht mehr sagen. Alberti und ich waren immer in der Nacht oder am Abend hier.«
    »Der Knochenmönch ist wach«, sagte Suko leise. »Was ist, wenn er nicht mehr in seinem Verlies steckt?«
    Ich holte laut Luft. »Du meinst, daß er ins Haus gelangt sein könnte?«
    »Ich befürchte es.«
    »Da sind Menschen.«
    »Eben.«
    Beide schauten wir Wallraven an, der gequält sein Gesicht verzog. »Ich kann es euch doch nicht sagen. Ich – ich – weiß nur, was er wirklich will.«
    »Dann teilen wir uns«, schlug Suko vor. »Ich werde mit Father Ignatius in das Haus gehen und mich dort umschauen. Nehmt ihr euch den Keller vor.«
    »Einverstanden?« fragte ich Driscoll.
    Der hatte nichts dagegen.
    Father Ignatius war ebenfalls einverstanden und sagte, daß er und Suko uns nach der Durchsuchung des Hauses in den Keller folgen wollten. Es war die beste Lösung.
    Wir warteten, bis sie verschwunden waren, und bedeuteten Wallraven, daß er die Tür öffnen sollte. Auch Suko hatte sie gesehen, sie war niedrig, sie war der äußere Eingang in einen tiefen Keller. Wallraven hatte uns schon vor den Stufen gewarnt, die alt und zugleich sehr steil in die Tiefe führten. »Haben Sie denn Licht?«
    »Es wird für uns reichen«, sagte ich. Wallraven öffnete. Mir wollte einfach nicht in den Kopf, daß dieser Keller oder Zugang von den Bewohnern nicht benutzt wurde oder ihnen gar nicht bekannt war.
    Meiner Ansicht nach mußten sie informiert sein, zumindest einige von ihnen, die aber hielten sich zurück, was mich wiederum wunderte.
    Es war der Gestank der Toten, Vermoderten, der uns umwehte, als wir die Tür durchschritten. Dieser Keller mußte wirklich uralt sein, und an den Wänden hatte sich ein feuchter Film gesammelt, vermischt mit Staub und alten Spinnennetzen.
    Diese Luft schmeckte ich auf der Zunge, als ich in die Tiefe stieg und dabei konzentriert darauf achtete, nicht auszurutschen und die Treppe hinabzufallen.
    Es gab kein Geländer, nur die nackten Wände und ebenfalls die relativ niedrige Decke. Der Strahl meiner Lampe erwischte das Ende der Treppe, und der hinter mir gehende Wallraven hatte dieses Ziel gesehen. »Dort unten«, sagte er mit keuchender Stimme. »Dort unten ist das Verlies. Da habe ich ihn gesehen.«
    »Wir werden nachschauen.«
    Wie so oft verließ ich mich auf mein Gefühl, und dies sagte mir,

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