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Der König der Lügen

Der König der Lügen

Titel: Der König der Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Hart
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Licht schnitten sich winzige Schatten in ihre Mundwinkel.
    »Woher weißt du es?«, fragte ich.
    Sie legte ihre Handtasche auf die Kommode und fing an, Lampen einzuschalten. Beim Sprechen ging sie hin und her, als wollte sie nicht, dass ich ihr Gesicht sah.
    »Als du dich am Telefon nicht gemeldet hast, bin ich hergekommen. Gegen vier Uhr, sollte ich dazu sagen. Ich hatte mir Sorgen gemacht. Es tat mir leid, dass ich nicht für dich hier war.«
    Sie knipste die letzte Lampe an, blieb dann unsicher stehen und strich sich über den Rock, als sei er knautschig. Noch immer konnte sie mich nicht ansehen. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie überrascht ich war, ein leeres Haus vorzufinden.«
    »Barbara«, begann ich, ohne zu wissen, was ich sagen sollte.
    »Ich will deine Ausreden nicht hören, Work. Ich könnte die Kränkung nicht ertragen. Ich kann akzeptieren, dass du zu ihr gefahren bist, weil ich nicht für dich da war; in dieser Hinsicht bin ich gewissermaßen mitschuldig. Aber ich möchte nicht darüber reden, und ich möchte nicht von dir belogen werden. So ein guter Lügner bist du nicht.«
    Ich schob mich hoch und lehnte mich an das Kopfbrett. »Setz dich, Barbara.« Ich klopfte mit der flachen Hand auf die Bettkante.
    »Dass ich mit dir rede, bedeutet nicht, dass ich dir verziehen habe. Ich bin hier, um dir zu sagen, wie es weitergehen wird, damit wir diese Sache als intakte Familieneinheit überstehen. Zunächst einmal: Ich glaube nicht, dass du deinen Vater umgebracht hast.«
    Ich fiel ihr ins Wort. »Na, recht herzlichen Dank auch.«
    »Ich habe es nicht sarkastisch gemeint. Bitte lass mich ausreden.«
    »Okay, Barbara. Sprich weiter.«
    »Du wirst diese Person Vanessa nicht wiedersehen, und ich werde hierbleiben und dir helfen, das alles zu überstehen. Was immer wir dazu angehen müssen, werden wir zusammen angehen. Ich werde noch mit meinem letzten Atemzug beschwören, dass du bei mir warst, als Ezra, wie sie sagen, umgebracht wurde.« Jetzt endlich sah sie mich an. Ein seltsames Licht brannte in ihren Augen, und als sie weitersprach, klang ihre Stimme spröde und hart wie Schiefer. »Wir werden unsere Nachbarn anlächeln. Wir werden uns nicht verkriechen, als müssten wir uns schämen. Wenn die Leute uns fragen, wie es uns geht, werden wir es ihnen sagen. Prächtig. Uns geht's prächtig. Ich werde für dich kochen, und irgendwann werde ich mit dir schlafen. All das wird irgendwann vorbei sein, und wenn es vorbei ist, müssen wir immer noch in dieser Stadt leben.«
    Ihr Ton war unverändert geblieben, unerschütterlich monoton, und ich beobachtete sie ungläubig, als sie fortfuhr, mir zu erklären, wie es weitergehen würde.
    »Wir werden die meiste Zeit zu Hause bleiben, aber hin und wieder werden wir ausgehen, um den Schein zu wahren. Alles wird so sein, wie es immer war. Glena hat ein paar Leute angerufen. Die Lage ist schlecht, wird sich jedoch bessern. Und wenn wir es hinter uns haben, geht es uns gut.«
    »Barbara«, sagte ich.
    »Nein!« , schrie sie. »Du unterbrichst mich nicht. Nicht jetzt. Nicht nach all dem.« Sie nahm sich zusammen, schaute auf mich herab und brachte ein Lächeln auf ihr Gesicht. »Ich biete dir eine Chance, Work. Wenn das hier vorbei ist, können wir zurück.«
    »Zurück wohin?«
    »Zur Normalität.«
    Sie wählte diesen Augenblick, um sich zu setzen und die Hand auf mein Bein zu legen. Ich fing an zu lachen. Es war ein schäbiges Geräusch ohne jede Andeutung von Freude. Selbst in meinen eigenen Ohren hörte ich mich wie ein Irrer an und sah wie durch eine Glasscheibe, dass Barbara verwirrt zurückwich.
    »>Normalität<«, äffte ich sie nach. »Unser altes Leben. Das ist kein Geschenk, Barbara. Oder bist du so sehr mit dem Programm verkabelt, dass du nicht mal das siehst?«
    Sie stand auf. »Was redest du da?«
    Langsam stieg ich aus dem Bett, nackt und nicht mehr ganz ich selbst. Ich sah diese Frau an, die meine Ehefrau war. Ich dachte an unsere Vergangenheit und fühlte die Leere unserer seichten Freuden und trivialen Träume. Ich legte ihr meine Hände auf die Schultern.
    »In diesem Moment gibt es nur wenige Dinge, die ich weiß, und eins davon ist dies: Ich werde nie mehr dahin zurückkehren, wo wir einmal waren.« Ich dachte an das Schattengitter aus meinem Traum. »Denn das ist nur eine andere Art von Gefängnis.«
    Ich trat zurück und ließ die Hände sinken. Barbaras Mund stand offen, und sie klappte ihn zu. Ich schaute an mir herunter.
    »Ich hole mir was zum

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