Der Koenig der Schmuggler
vermißte. Ihm war nie klar gewesen, daß Droiden über eine so ausgeprägte Persönlichkeit verfügen konnten. Er hoffte inständig, daß Skynx die beiden anständig behandelte…
Der Corellianer betastete die schon beinahe vollständig verheilte Messerwunde am Kinn. Er war nie dazu gekommen, sie angemessen behandeln zu lassen, daher war sie mit einer sichtbaren Narbe verheilt, und er fragte sich, ob er sie sich entfernen lassen sollte…
War es nicht Lando, der stets darauf bestand, daß keine Frau einem Draufgänger widerstehen konnte? Aus diesem Grund hatte sich der Spieler den Bart wachsen lassen und behauptete seither, dieser verleihe ihm ein verwegenes und piratenhaftes Aussehen. Han beschloß, die Narbe vorläufig zu behalten. Immerhin konnte man – möglicherweise – Geschichten darüber erzählen. Er stellte sich vor, wie er in einer seiner Lieblingsbars auf Nar Shaddaa saß und seine Geschichte einer schönen Frau erzählte, die ihn fasziniert ansah…
Nächster Halt – Nar Shaddaa, dachte Han. Ich bin bloß mal gespannt, ob Jabba mich vermißt hat.
10
DIE WELT DREHT SICH…
»Fort mit dir!« Durga Besadii Tai rollte mit den Glubschaugen und bedeutete dem kleinwüchsigen ubesischen Glockenspieler, seinen Thronsaal sofort zu verlassen. »Genug!« Zwar waren ihm die hohen, disharmonischen Töne durchaus angenehm, sie halfen ihm jedoch nicht, die Kraft aufzubringen, die er brauchte, um zu tun, was er nun tun mußte.
Frustrierende Monate, Stunden ohne Entscheidungen… nichts, was er getan hatte, brachte ihn einer eindeutigen Antwort auf die Frage näher, wer den Mord an seinem geliebten Vater veranlaßt hatte. Durga war gegen eine Wand angerannt, die so glatt war wie die Metallschotts, die er in diesem Augenblick von oben herabsinken ließ, um den Raum gegen eventuelle Lauscher zu versiegeln. Er schlug auf seine Kom-Einheit und aktivierte gleichzeitig voller Ingrimm das Kraftfeld, das ihn von der Außenwelt isolierte. Er wollte nicht, daß irgend jemand erfuhr, was er vorhatte. Nicht Zier… oder Osman, sein Majordomus… niemand…
Trotz all seiner Bemühungen und Nachforschungen war es Durga nicht gelungen, auch nur die kleinste Verbindung zwischen Aruks Tod und Teroenza oder den Desilijic herzustellen, ebensowenig gab es irgendeinen Beweis für eine Absprache zwischen beiden Parteien.
Es war höchste Zeit. Das Sodbrennen in seinen Eingeweiden wurde stärker, und er wälzte sich ein Stück herum, um den Druck zu verringern. Sein Schwanz peitschte und zuckte – bei Hutts ein Zeichen für Nervosität, wie das hektische Hin-und-her-Laufen bei den Menschen. Ich kann es schaffen, meinen Kopf aus der Schlinge herauszuhalten, wenn ich einfach vorsichtig genug bin, redete er sich ein. Und selbst dann wird der Preis noch sehr, sehr hoch sein. Aber ich kann die Ungewißheit nicht länger ertragen…
Das Kraftfeld war jetzt etabliert, und die Mauern, die ihn umgaben, waren undurchlässig. Durga führte eine letzte Sicherheitsüberprüfung durch und fand kein Leck. Der Hutt-Lord schaltete das Komsystem ein und setzte über den sichersten Kanal das Signal ab. Vielleicht ist Xizor ja gar nicht da, dachte er und hoffte fast darauf. Doch so einfach war die Sache nicht. Der Hutt wurde von einem Untergebenen zum nächsten weitergeleitet – einer unterwürfiger als der andere. Als Durga gerade zu argwöhnen begann, das man ihn an der Nase herumführen wollte, bildete sich aus dem Flimmern der Übertragung das durchscheinende Abbild des Falleen-Prinzen.
Xizors dunkle grünliche Haut hellte sich ein wenig auf, als er den Anrufer erkannte. Er lächelte freundlich. Lag in diesem Lächeln etwa ein Anflug von Selbstgefälligkeit? Durga ermahnte sich, nicht paranoid zu sein…
Jetzt, da er sich auf diese Sache einmal eingelassen hatte, wollte der Hutt-Lord auch weitermachen. Er senkte den Kopf vor dem Führer der Schwarzen Sonne und begann: »Prinz Xizor… ich grüße Euch.«
Xizor lächelte, und seine Augen, die in dem Licht, das durch die holographische Darstellung schimmerte, sogar noch böser wirkten, bewegten sich hin und her, um den Hutt eingehend zu betrachten. »Ah, Lord Durga, mein lieber Freund. So viele Monate sind vergangen… über ein Standardjahr. Seid Ihr wohlauf? Ich begann mir bereits wieder Sorgen um Euch zu machen. Welchem Anlaß habe ich die Ehre dieser Unterredung zu verdanken?«
Durga wappnete sich. »Es geht mir gut, Euer Hoheit. Aber ich habe noch immer keinen eindeutigen
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