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Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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zurück, während der Ober die Teller abräumte. »Was für eine Geschichte!« sagte sie. »Der Wagemut und das Geschick dieser Schmuggler beeindruckt mich wirklich. Sie sind allesamt großartige Piloten, nicht wahr?«
    »Man muß gut sein, um den imperialen Zollschiffen davonzufliegen«, gab Lando zurück. »Schmuggler kommen einfach mit jeder Situation klar – sie fliegen durch Asteroidenfelder, spielen Fangen mit Nebeln und Weltraumstürmen und können auf absolut allem landen. Einen guten Schmuggler bringt nichts aus der Fassung. Ich habe erlebt, wie sie auf Asteroiden aufsetzten, die kaum größer als ihr Schiff waren, während sie gleichzeitig gegen unregelmäßige Schwerkraftfelder ankämpften. Gravitationsschwankungen, atmosphärische Turbulenzen, Sandstürme, Blizzards, Taifune… was immer Sie wollen, die wissen, wie sie damit fertig werden.«
    Bria sah in eindringlich an. »Es ist sicher kein Wunder, daß die Schmuggler die erfahrensten Piloten der ganzen Galaxis sind… aber sie sind offenbar auch gute Kämpfer…«
    Lando machte eine wegwerfende Handbewegung. »Oh, da jederzeit die Imperialen auftauchen und auf sie schießen können, müssen sie das auch sein. Während der Schlacht von Nar Shaddaa haben sie natürlich gekämpft, um ihre Heimat und ihr Eigentum zu verteidigen, sonst hätten die meisten von ihnen für ihre Dienste wahrscheinlich Bezahlung verlangt.«
    Sie blinzelte, als wäre ihr plötzlich eine Idee gekommen. »Sie meinen… Sie glauben, die Schmuggler würden sich auch für eine militärische Aktion anwerben lassen?«
    Lando zuckte die Achseln. »Warum nicht? Die meisten Schmuggler sind im Grund Freibeuter. Der größte Teil von ihnen würde, solange ein anständiger Gewinn für sie drin ist, so ziemlich alles anpacken.«
    Sie tippte mit einem manikürten Fingernagel gegen ihre Unterlippe, während sie nachdachte.
    Lando ließ ihre Hand plötzlich nicht mehr aus den Augen. »He«, begann er, beugte sich vor, ergriff sie mit beiden Händen und prüfte sie voller zärtlicher Anteilnahme, »was ist da passiert, Bria?«
    Sie holte tief Atem. »Diese alten Narben? Ein Andenken an die Arbeit in den ylesianischen Gewürzfabriken. Bei gesellschaftlichen Gelegenheiten übertünche ich sie für gewöhnlich mit Make-up, aber ich habe alles an Bord der ›Königin‹ zurückgelassen, wissen Sie?«
    »Drea hat mir zugesagt, daß Sie Ihre Sachen zurückbekommen«, sagte Lando. »Ich habe ihr die Nummer Ihrer Kabine gegeben.« Er wirkte verlegen. »Es tut mir schrecklich leid, daß ich sie erwähnt habe. Ich wollte nur… nun, ich sorge mich um Sie. Es tut weh, sie zu sehen und zu wissen, wie sehr man Sie auf dieser Welt verletzt hat.«
    Sie drückte seine Hand. »Ich weiß. Es ist lieb von Ihnen, daß Sie sich sorgen, Lando, aber ich bin nicht diejenige, um die Sie sich Sorgen machen sollten. Auf Ylesia sterben jeden Tag Leute. Gute Leute. Leute, die etwas Besseres verdienen als ein Leben, das nur aus endlosen Plagen, Unterernährung und grausamer Täuschung besteht.«
    Er nickte. »Han hat mir davon erzählt. Er denkt genauso darüber… aber wir können nicht viel dagegen unternehmen, oder?«
    Sie warf ihm einen grimmigen Blick zu. »Doch, das können wir, Lando. Solange ich noch atmen kann, werde ich diese Leute nicht aufgeben. Und eines Tages werde ich dieser Hölle endgültig ein Ende machen.« Bria grinste plötzlich so draufgängerisch, daß sie Lando in diesem Augenblick sehr an seinen abwesenden Freund erinnerte. »Vertrauen Sie mir, wie Han jetzt sagen würde.«
    Lando kicherte. »Ich habe gerade gedacht, daß Sie mich manchmal an ihn erinnern.«
    »Han war ein wichtiges Vorbild für mich«, erklärte sie. »Er hat mir so viel beigebracht. Wie man stark und tapfer und unabhängig sein kann. Sie würden nicht glauben, was für eine rückgratlose Heulsuse ich früher war.«
    Lando schüttelte den Kopf. »Das glaube ich wirklich nicht.«
    Sie blickte auf ihre Narben hinab, die wie das Netz einer Glühspinne auf der gebräunten Haut in dünnen weißen Zickzacklinien über ihre Hände und Unterarme liefen. »Han hat es auch immer weh getan, sie anzuschauen…«, murmelte sie.
    Lando musterte sie einen langen Augenblick. »Er ist der einzige für Sie, nicht wahr?« sagte er schließlich. »Sie lieben ihn noch immer.«
    Sie atmete tief durch, dann blickte sie mit sehr ernster Miene zu ihm auf. »Er ist der einzige«, erwiderte sie fest.
    Landos Augen wurden ein wenig größer. »Sie meinen…

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