Der Koenig der Schmuggler
Imperium zu schlagen?«
Sie nickte. »Es ist mein Leben«, entgegnete sie schlicht. »Ich würde alles, was ich besitze – oder was ich bin –, dafür hergeben, um der Verwirklichung dieses Traums näher zu kommen.«
Lando nahm ein Stück Fladenbrot, träufelte Waldhonig von Kashyyyk darauf und nahm einen Bissen. »Aber Sie haben diesem Ziel bereits Jahre Ihres Lebens geopfert. Wann bekommt Bria Tharen die Chance, ihr eigenes Leben zu leben? Wann werden Sie sagen, daß es genug ist? Wünschen Sie sich denn kein Zuhause, keine Familie – irgendwann einmal?«
Sie lächelte traurig. »Der letzte Mann, der mir diese Frage gestellt hat, war Han.«
»Wirklich? Als Sie beide auf Ylesia waren? Das ist schon lange her.«
»Ja«, nickte sie. »Es war wunderbar, mit Ihnen reden zu können und herauszufinden, was er so getrieben hat. Wissen Sie, Lando, in ein paar Monaten wird es zehn Jahre her sein, daß wir uns zum ersten Mal begegnet sind. Ich kann es kaum glauben… wo ist bloß die Zeit geblieben?«
»Da, wo sie immer bleibt«, sagte Lando. »Es gibt ein riesiges Schwarzes Loch im Zentrum der Galaxis, das sie einfach aufsaugt.«
Sie zuckte die Achseln und lächelte bittersüß. »Diese Erklärung genügt mir. Ich werde mich beizeiten daran erinnern.«
Lando schenkte ihr Wein nach. »Aber Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet. Wann werden Sie beginnen, Brias Leben zu leben?«
Ihre blaugrünen Augen blickten eindringlich, als sie über den Tisch hinweg die seinen trafen. »Wenn das Imperium besiegt und Palpatine tot ist, werde ich daran denken, mich zur Ruhe zu setzen. Ich hätte gerne eines Tages ein Kind.« Sie lächelte. »Ich nehme an, ich weiß auch noch, wie man kocht und einen Haushalt führt. Meine Mutter hat ohne Zweifel genug Zeit darauf verwendet, angemessenes Heiratsmaterial aus mir zu machen, und dazu gehörten auch jede Menge Anweisungen hinsichtlich meiner fraulichen Pflichten.«
Lando grinste. »Ich schätze, ihr gegenwärtiges rebellisches Erscheinungsbild würde ihr nicht besonders gefallen – im Kampfanzug und bis an die Zähne bewaffnet.«
Sie lachte spöttisch und verdrehte die Augen. »Arme Mama! Es ist gut, daß sie mich so nicht sehen kann, sie würde vor Schreck glatt umkippen!«
In diesem Moment brachte der Ober ihre Steaks, und beide machten sich begeistert über das Essen her. »Lando, das ist einfach wunderbar«, sagte Bria dann. »Hundertmal besser als die Verpflegung beim Militär.«
Lando lächelte. »Ein weiterer Grund, warum ich nicht zur Rebellion gehen kann«, meinte er. »Ich habe eine Schwäche für gute Küche. Ich glaube nicht, daß ich die Feldrationen auf Dauer aushalten könnte.«
Sie nickte. »Sie wären überrascht, an was man sich alles gewöhnen kann… wenn man nur lange genug übt.«
»Das möchte ich gar nicht erst herausfinden«, sagte Lando leichthin. »Wie könnte ich all das hier aufgeben?« Er wies mit einer ausholenden Geste auf das elegante Restaurant und das Treiben an den Spieltischen dahinter.
Sie nickte wieder. »Ich muß zugeben, es fällt mir schwer, mir Sie in einer Rebellenuniform vorzustellen.«
»Zumindest nicht ohne weitgehende Änderungen am Schnitt«, erwiderte Lando, und sie lachten gemeinsam.
»Haben sie jemals an Kampfhandlungen teilgenommen?« fragte Bria ihn dann in einem ernsteren Tonfall.
»Oh, sicher«, entgegnete Lando. »Ich bin mittlerweile ein ebenso passabler Schütze wie ein überdurchschnittlich guter Pilot. Und ich war hier und da schon in Kämpfe verwickelt. Und es gab natürlich die Schlacht von Nar Shaddaa. Han, Salla und ich, wir waren mittendrin.«
»Erzählen Sie mir davon«, bat sie. »Ich bin erstaunt, daß Schmuggler – so unabhängig und leidenschaftslos, wie die meisten sind, die ich kenne – sich zusammenraufen und gemeinsam zuschlagen können, um die Imperiale Flotte zu besiegen.«
Lando, der stets froh war, vor einem bewundernden Publikum von sich selbst und seinen Eskapaden zu reden, stürzte sich begeistert in eine ziemlich ausführliche Schilderung des Zusammenschlusses der Schmuggler mit Drea Renthals Piratenarmada, die die Vernichtung zahlreicher imperialer Jäger und mehrerer Großkampfschiffe zur Folge hatte. Bria hörte ihm mit ernster und verständiger Teilnahme zu und stellte eine Reihe von Fragen zu Strategie und Taktik, die den Spieler darin bestärkten, mit seiner Erzählung fortzufahren.
Als Lando schließlich geendet hatte und sie den Nachtisch bestellten, lehnte Bria sich
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