Der Koenig der Schmuggler
bewaffnete Auseinandersetzung zu inszenieren.« Er wandte sich ihr ungeachtet der Schmerzen in seinem wunden Leib direkt zu. »Werden Sie ihn in meinem Namen darum bitten, Guri? Ihm die Situation darlegen?«
»Das werde ich«, nickte Guri. »Aber Seine Hoheit entsendet nur selten Truppen, es sei denn, es geht um den Schutz seiner eigenen Interessen.«
»Das weiß ich«, sagte Durga betrübt. Was er als nächstes sagen wollte, gefiel ihm nicht, aber es war besser, es darauf ankommen zu lassen, als alles zu verlieren. »Sagen Sie Ihrem Prinzen, daß ich ihm im Gegenzug für seine Unterstützung einen gewissen Prozentsatz der diesjährigen ylesianischen Gewinne anbiete.«
Guri nickte. »Ich werde meinem Master Ihren Vorschlag unterbreiten, Lord Durga. Ihr werdet von Seiner Hoheit hören.« Sie verneigte sich flüchtig. »Und nun nehme ich Abschied von Euch, Euer Exzellenz.«
Durga nickte, so gut er es mit dem schmerzenden, unbeweglichen Nacken eben vermochte. »Leben Sie wohl, Guri.«
»Lebt wohl, Lord Durga.«
Bria Tharen arbeitete in ihrem Büro an Bord der Marauder-Korvette ›Vergeltung‹, als Jace Paols Abbild über dem Holokom erschien. »Commander, wir haben gerade eine Nachricht für Sie hereinbekommen. Mit Ihrem persönlichen Code verschlüsselt und auf einer sehr sicheren Frequenz.«
»Hauptquartier?« fragte sie.
»Nein, Commander. Eine zivile Übermittlung.«
Sie hob überrascht die Augenbrauen. »Tatsächlich?« Nicht viele Außenstehende kannten ihren persönlichen Code. Eine Handvoll Geheimdienstagenten – Barid Mesoriaam und ein paar andere von seiner Sorte –, aber die würden wohl kaum auf direktem Wege mit ihr Verbindung aufnehmen. »Nun… stellen Sie die Nachricht hierher zu mir durch, bitte.«
Kurz darauf baute sich über ihrer Kom-Einheit eine kleine Projektion auf. Bria starrte sie verblüfft an. Ein Hutt? Der einzige Hutt, der ihren persönlichen Code besaß, war Jabba, also mußte er es sein… wenngleich die Hutts in ihren Augen alle vollkommen gleich aussahen – besonders in einer schemenhaften Holonachricht. Sie sprach das Holobild an. »Jabba? Seid Ihr das, Euer Exzellenz?«
»So ist es, Commander Tharen«, gab der Hutt zurück.
»Und… welchem Umstand habe ich das Vergnügen dieses Gesprächs zu verdanken, Euer Exzellenz?«
Der Hutt-Führer senkte leicht den Kopf. »Commander Tharen, ich bitte Sie, unverzüglich nach Nal Hutta aufzubrechen. Ich bin seit dem unglückseligen Ableben meiner Tante der Führer der Desilijic. Wir müssen reden.«
Bria hielt den Atem an. Seit ihrer Unterredung mit den Desilijic war erst ein Monat vergangen. Und Jiliac war tot? Sie gelangte zu dem Schluß, daß sie gar nicht so genau Bescheid wissen wollte, verbeugte sich respektvoll und sagte: »Ich werde sofort aufbrechen, Euer Exzellenz. Verstehe ich Euch richtig: Ihr wollt unsere Verhandlungen über die Operation auf Ylesia wiederaufnehmen?«
»Ja«, erwiderte Jabba. »Ich habe damit begonnen, Agenten auf Ylesia zu stationieren, um die T’landa Til im Auge zu behalten, und ich bin bereit, die Vorbereitungen für einen Überfall auf Ylesia fortzusetzen. Es ist an der Zeit, der ökonomischen Tyrannei der Besadii ein Ende zu bereiten.«
»Ich werde in zwei Tagen bei Euch sein«, versprach Bria.
12
EIS…
Fünf Tage nach Jiliacs Tod besuchten Han Solo und Chewbacca Hans Lieblingsbar im corellianischen Sektor von Nar Shaddaa. Im ›Blaulicht‹ wurde kein Essen serviert, das Etablissement war lediglich ein winziges, enges Gelaß, das Han nichtsdestotrotz sehr mochte. An den Wänden hingen Holoplakate, die corellianische Wahrzeichen zeigten. Und der Inhaber schenkte Hans favorisierte alderaanische Ale-Marke aus.
Der Barmann, Mich Flenn, war ein in die Jahre gekommener Corellianer, der früher mal Schmuggler gewesen war, bis er genügend Credits angehäuft hatte, um die Bar zu kaufen. Han liebte es, seinem Raumfahrergarn über die guten alten Tage zuzuhören, obwohl man alles, was der alte Schluckspecht erzählte, mit Vorsicht genießen mußte. Wer hatte schließlich schon mal von fühlenden Wesen mit seltsamen Kräften gehört, die aus dem Stand zehn Meter hoch springen und einen Salto schlagen oder blaue Blitze aus ihren Fingerspitzen schießen lassen konnten?
Han und Chewie kehrten hier beinah jeden Abend ein. An diesem besonderen Abend standen sie Seite an Seite an der Bar, nippten an ihren Drinks und lauschten einem von Michs Märchen. Han bekam am Rand mit, daß
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