Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
Vom Netzwerk:
verwundert.
    »Meine Tante hat wohl einen ihrer Wutanfälle«, erwiderte Jabba.
    Vor nahezu zehn Jahren war Han einmal Zeuge eines solchen berüchtigten Ausbruchs von Jiliac gewesen, daher fiel es ihm nicht schwer, Jabbas Erklärung Glauben zu schenken. Er wollte gerade wieder an die Arbeit gehen, als zweierlei Geschrei an sein Ohr drang. Ein Schrei nach dem anderen – ausgestoßen von unterschiedlichen Stimmen.
    Jabba fuhr aufgeschreckt in die Höhe. »Folgt mir!«
    Han und Chewie liefen neben Jabba her, als dieser sie zu der Geräuschquelle führte. Han war erstaunt, wie schnell Hutts sich, wenn es sein mußte, bewegen konnten.
    Als sie zu Jiliacs Audienzsaal kamen, stießen sie unter dem Portal auf eine wunderschöne blonde Frau. Han spähte über ihre Schulter und sah Jiliac in einen tödlichen Kampf mit einem wesentlich kleineren Hutt verwickelt. Der Unbekannte trug ein entstellendes Geburtsmal, daß sich von einem Auge über das gesamte Gesicht erstreckte. Die beiden Geschöpfe brüllten vor Anstrengung, während sie immer wieder mit den gewaltigen Oberkörpern zusammenstießen.
    Die Frau schüttelte bei Hans, Chewies und Jabbas Erscheinen den Kopf und hob eine Hand, um sie aufzuhalten. »Nein«, sagte sie. »Mischen Sie sich nicht ein. Durga hat die Clanführerin nach dem Alten Gesetz herausgefordert.«
    Zu Hans großer Überraschung stieß Jabba die Frau nicht zur Seite, um seiner Tante zu Hilfe zu eilen. Statt dessen senkte er nach Art der Hutts den Kopf, um eine Verbeugung anzudeuten. »Sie müssen Guri sein«, stellte er fest.
    »Ja, Euer Exzellenz«, entgegnete sie.
    In diesem Augenblick kam eine Handvoll Wächter mit kampfbereit den Gang entlanggetrampelt. Jabba wirbelte herum und stellte sich ihnen in den Weg. Die Gamorreaner blinzelten ihn mit blöder Verblüffung an.
    »Meine Tante hat einen ihrer Wutausbrüche«, erklärte er. »Ihr werdet hier nicht gebraucht.«
    Der Führer der Wachen schaute mißtrauisch drein, doch Jabba rührte sich nicht, so daß er nicht mit eigenen Augen erkennen konnte, was vor sich ging. Er zögerte, seine schweineähnliche Schnauze bebte vor Drang, in den Kampf einzugreifen.
    »Ich sagte, du bist entlassen!« polterte Jabba und wedelte vor den Wächtern mit den Armen herum, die darauf grunzend und schnaubend kehrtmachten und zurück in den Korridor trotteten.
    Han warf einen weiteren Blick in den Empfangsraum und sah, wie Jiliac mit erstaunlicher Körperkraft ihren Schwanz herabsausen ließ. Es gelang dem kleineren Hutt nur mit knapper Not, rechtzeitig auszuweichen. Der Corellianer blickte Jabba an. »Ihr wollt das nicht beenden?«
    Chewbacca wiederholte Hans Frage.
    Jabba sah sie blinzelnd an, die Glubschaugen waren von Gerissenheit erfüllt. »Durga ist der Führer des Besadii-Clans«, sagte er. »Ganz gleich, wer von ihnen den Kampf gewinnt – ich gewinne in jedem Fall.«
    »Aber…«, stammelte Han. »Ich… ich dachte, Ihr mögt Eure Tante.«
    Jabba starrte ihn an, als wäre er ein zurückgebliebenes gamorreanisches Kind. »Das tue ich, Han«, erwiderte er sanftmütig. »Aber dies hier ist geschäftlich.«
    Han nickte und warf Chewie einen Blick zu. Der zuckte die Achseln. »Klar. Geschäftlich.«
    »Und, Han…?«
    »Ja, Jabba?«
    Der Hutt-Führer winkte Han beiseite. »Dies ist kein Ort für einen Menschen, Freund. Warten Sie in meinem Palast auf mich. Ich werde mich später wieder zu Ihnen gesellen.«
    Kein Ort für einen Menschen? wollte Han sagen. Und was ist mit ihr? Er faßte die wunderschöne Frau ins Auge, und ihre Blicke trafen sich. Han blickte sie einen langen Moment an und registrierte, daß irgend etwas mit dieser Frau, die Jabba Guri genannt hatte, nicht stimmte. Sie war vollkommen, aber nachdem er in ihre Augen geblickt hatte, mußte er feststellen, daß seine sämtlichen Instinkte ihm rieten, möglichst großen Abstand zu ihr zu halten. Er würde ebensowenig die Arme um sie legen wollen, wie er eine tödliche Viper umarmt hätte.
    »Äh, ja«, sagte er dann. »Bis später dann, Jabba. Kommst du, Chewie?« Han und der Wookiee wandten sich ab und eilten davon, ohne sich noch einmal umzuschauen.
     
    Durga war der Verzweiflung nahe. Ungeachtet größtmöglicher Anstrengungen, Jiliac zu zermürben und zu ermüden, kämpfte die ältere Hutt immer noch mit grimmiger Entschlossenheit. Sie war wesentlich stärker und schwerer als er selbst, und wenn nur einer ihrer Hiebe ihn mit voller Wucht treffen würde, wäre Durga, soviel war ihm klar, nicht viel mehr

Weitere Kostenlose Bücher