Der Koenig der Schmuggler
würden.
Han schnitt ein finsteres Gesicht. »Also schön, Kinder, geht an Bord. Los, los… macht schon. Ich schätze, ich kann irgendwo noch ein paar Notrationen auf treiben…«
Zwei Minuten später hob die ›Falcon‹ ab, und Han drehte noch eine Runde über die Kolonie. Unter ihm blühten die Gebäude eins nach dem andern zu gewaltigen Feuerblumen auf. Nach ein paar Stunden würde von alledem nicht mehr übrig sein als verkohlte, zu Schlacke verbrannte Trümmer, die der Urwald zurückerobern würde…
Durga, Lord der Besadii, blickte durch ein Sichtfenster seiner Yacht ungläubig auf das nächtliche Ylesia hinab. Die hell leuchtenden Brände waren aus dem Weltraum deutlich zu erkennen. Die früheren Standorte der Kolonien wurden von ausgedehnten Waldbränden markiert, die von den allgegenwärtigen Winden angefacht wurden.
Durga wußte, daß es Überlebende gab. Die Soldaten der Nova Force, die kapituliert hatten… den alten Ganar Tos. Sie hatten mit Hilfe einer Handvoll tragbarer Kom-Einheiten, die sie bergen konnten, Kontakt zu Durga auf seiner Yacht aufgenommen. Ihre Stimmen waren im selben Augenblick, in dem das Schiff in die Umlaufbahn eintrat, zu hören gewesen und hatten flehentlich darum gebeten, gerettet zu werden. Aber von den Fabriken und Lagerhäusern waren lediglich noch brennende Ruinen übrig.
Verloren… Durga konnte es nicht fassen. Von einem Tag auf den nächsten, binnen Stunden…
Verloren. Alles verloren.
Durga atmete tief durch und dachte über den Anruf nach, den er erst vor wenigen Minuten von Prinz Xizor erhalten hatte. Ein wahrhaft angenehmer, ermutigender Anruf, der Durga daran erinnert hatte, daß er der Schwarzen Sonne noch Credits schuldig war, und das nach dieser Katastrophe. Xizor freute sich bereits darauf, die Zahlungsmodalitäten zu besprechen. Der Führer der Schwarzen Sonne hatte außerdem darauf hingewiesen, daß er den Besadii liebend gern beim Wiederaufbau der ylesianischen Unternehmen helfen würde.
Nein, dachte Durga. Nicht noch einmal…
Zum einen hatten die Rebellen Tausende von Pilgern verschleppt, und Xizors geheime Informationen ließen darauf schließen, daß sie anscheinend ein ›Heilmittel‹ gegen die Abhängigkeit von der Erhöhung gefunden hatten. Und wenn derart viele Pilger die Wahrheit über Ylesia kundtaten, würde es sehr schwer werden, neue Rekruten zu bekommen.
Der von Zier angeworbene T’landa-Til-Priester hatte nur einen einzigen entsetzten Blick auf den Planeten geworfen und sich strikt geweigert, irgendwie in die ganze Sache verwickelt zu werden. Nein, dachte Durga, beim nächsten Mal werde ich etwas anderes versuchen.
Und es würde ohne Frage ein nächstes Mal geben. Er würde einen neuen Weg finden, die Besadii reicher als jemals zuvor zu machen. Und wenn er, Durga, dafür Prinz Xizor dienen mußte, nun, dann würde er eben bis zur Spitze der Schwarzen Sonne aufsteigen. Sein vordringliches Ziel dabei war, ein Vigo zu werden. Und danach… würde er vielleicht Xizor selbst herausfordern. Oder sogar den Imperator. Durga wußte um seine Klugheit, und er stellte sich vor, daß er ebenso dazu fähig war, über den imperialen Raum zu herrschen wie…
Durga blickte auf das einzige Andenken an diesen fürchterlichen Tag hinunter. Ein langes, mit Blut beschmiertes Horn. Wenigstens wurde Aruk gerächt, dachte er. Möge er in Frieden ruhen…
Der Hutt-Lord aktivierte sein Interkom, und sein Pilot antwortete auf der Stelle. »Bereiten Sie die Aufnahme der Söldnertruppen vor«, wies Durga ihn an, »und setzen Sie Kurs auf Nal Hutta. Ich bin hier fertig. Bringen Sie uns nach Hause.«
»Ja, Euer Exzellenz«, gab der Pilot zurück.
Durga ließ sich zurücksinken und seufzte. Er nahm Teroenzas Horn, streichelte gedankenverloren darüber und machte Pläne für die Zukunft…
Han Solo und Chewbacca stritten sich immer noch darüber, was sie nun mit den corellianischen Waisen anfangen sollten, als sie sechs Stunden später aus dem Hyperraum traten und das Komsystem piepsend eine eingehende Nachricht ankündigte.
Chewie bestand darauf, daß sie die Kinder nach Corellia bringen mußten, damit sich dort ihre Familien ihrer annehmen konnten. Han protestierte gegen die Vergeudung von Treibstoff und Zeit. »Wir setzen sie auf dem Raumhafen irgendeiner zivilisierten Welt ab, wo sich schon irgendwer um sie kümmern wird«, schimpfte er.
Chewbacca bemerkte, daß er, der er selbst Vater sei, in ihrer Rückführung nach Corellia den einzig gangbaren
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