Der Koenig der Schmuggler
von einem Menschen. Und darüber hinaus von einem männlichen Menschen. Hat dein Geschmack sich geändert? Ich dachte immer, du hättest eine Schwäche für diese langweiligen, spärlich bekleideten Tänzerinnen. Ich kann mir Solo nur schwer in einem Tanztrikot vorstellen, wie er zusammen mit diesem großen haarigen Rüpel von Wookiee vor deinem Thron herumturnt.«
Jabba lachte bei dieser Vorstellung. »Ho-ho, Tante! Nein, meine Vorliebe für Solo resultiert allein aus der Tatsache, daß er uns auf schnellstem Weg Geld einbringt. Er würde es niemals zulassen, daß man ihn entert und sein Schiff samt Fracht beschlagnahmt. Solo ist ziemlich schlau und einfallsreich… für einen Menschen.«
»Die Präsenz des Imperiums hier in den Randregionen wird allmählich immer spürbarer«, sagte Jiliac. »Zuletzt gab es ein Massaker auf dieser von Menschen bewohnten Welt…«
»Mantooine im Atrivis-Sektor«, half Jabba aus. »Seitdem ist es längst zu einem neuen Blutbad gekommen, Tante. Vor zwei Wochen haben Bürger von Tyshapahl eine friedliche Demonstration gegen das Imperium und seine Steuerpolitik veranstaltet. Darauf entsandte der Mufti des Sektors Raumschiffe der nächsten imperialen Garnison. Die imperialen Schiffe schwebten auf ihren Repulsoren über der Menge, dann zündeten die Raumer die Triebwerke. Der größte Teil der Demonstranten wurde vollständig eingeäschert.«
Jiliac schüttelte den schweren Schädel. »Palpatines Streitkräfte könnten ein paar Lektionen in Raffinesse von unserem Volk vertragen, Neffe. Welch eine Verschwendung von Ressourcen! Es wäre doch viel besser gewesen, wenn sie gelandet wären und alle in die Schiffe getrieben hätten, um sie als Sklaven zu verkaufen. Auf diese Weise könnte sich das Imperium die Dissidenten vom Hals schaffen und gleichzeitig noch Profit machen.«
»Der Imperator sollte dich als Ratgeberin ins Imperiale Zentrum holen, Tante«, bemerkte Jabba halb im Scherz, denn er war überzeugt, daß er weit mehr erreichen würde, wenn er sich nicht jeden Tag mit Jiliac herumschlagen müßte. Der kleine Hutt kroch gerade vor ihm vorbei, und er starrte ihn finster an. Die geistlose kleine Kreatur gluckste, rülpste uns stieß auf.
Widerwärtig, dachte Jabba und wich vor der sich ausbreitenden übelriechenden Pfütze zurück. Jiliac rief einen Reinigungsdroiden und wischte dem Kleinen über das Maul.
»Daran solltest du nicht einmal denken, Jabba«, sagte sie. Aus ihrer Stimme klang vages Entsetzen. »Du weißt doch, wie Palpatine mit Nichtmenschen verfährt. Seine Abneigung gegen Nichtmenschen ist so stark, daß er uns Hutts nicht einmal als überlegene Spezies anerkennt!«
»Richtig«, erwiderte Jabba. »Sehr kurzsichtig von ihm. Aber er ist eine Autorität, damit müssen wir uns irgendwie arrangieren. Bisher konnten wir uns die nötige Protektion vor allzu genauer Beobachtung durch das Imperium erkaufen. Ein teures Gut, aber es lohnt sich.«
»Stimmt«, sagte Jiliac. »Der einzige Grund, warum er uns nach der Schlacht von Nar Shaddaa in Ruhe gelassen hat, war, daß der Große Rat dafür gestimmt hat, die Abgaben, die wir an das Imperium zahlen, willkürlich zu verdoppeln. Nal Hutta ist fünfzigmal so wohlhabend wie die meisten anderen Planeten, und unser Wohlstand garantiert uns ein gewisses Maß an Protektion. Gar nicht zu reden von den Bestechungsgeldern, die wir an den neuen Mufti und eine Handvoll imperialer Senatoren und hochrangiger Offiziere entrichten.«
Der Reinigungsdroide hatte seine Bemühungen unterdessen abgeschlossen, und der Fußboden glänzte wieder. Die Hutts hielten ihre Fußböden gewissenhaft sauber und, sofern diese nicht mit Teppichen ausgelegt waren, spiegelglatt. Auf diese Weise konnten sie leichter auf ihnen herumkriechen.
»Es heißt, daß diese abtrünnige Senatorin, Mon Mothma, drei große Widerstandsgruppierungen dazu überredet hat, sich zusammenzuschließen. Sie haben ein Dokument unterzeichnet, das sie das Abkommen von Corellia nennen«, berichtete Jabba. »Es ist gut möglich, daß uns allen eine größere Rebellion ins Haus steht. Und, Tante…« Jabba schwenkte abermals den Datenblock. »…in Kriegszeiten kann man hohe Gewinne erzielen. Es könnte uns durchaus gelingen, unsere Verluste wieder wettzumachen.«
»Diese sogenannten Rebellen haben gegen die Macht des Imperiums keine Chance«, meinte Jiliac verächtlich. »Es wäre dumm von uns, uns auf ihre Seite zu schlagen.«
»Oh, das habe ich gar nicht vorgeschlagen, Tante«,
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