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Der Koloss - Gedichte

Der Koloss - Gedichte

Titel: Der Koloss - Gedichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suhrkamp-Verlag <Berlin>
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betrat,
    Bis ihr Messer hatte ausgeschabt
    Den Mond zu einer Rinde von wenig Licht.
    Nun löschen die dünnen Leute sich nicht
    Aus, wenn das Morgendämmer-
    Grau blaut, sich rötet, die Kontur
    Der Welt hervortritt und sich füllt mit Farben.
    Sie bleiben im sonnigen Zimmer: der Tapeten-
    Fries aus Kohlrosetten und Kornblumen verblasst
    Unter ihrem Königtum, das verdorren lässt,
    Ihrem schmallippigen Lächeln.
    Wie sie einander beistehen!
    Wir haben keine Wildnis, deren Fülle und Tiefen
    Reichten für ein Bollwerk gegen ihre steifen
    Bataillone. Sieh, wie die Baumstämme sich abflachen,
    Sieh sie ihr gutes Braun verlieren,
    Wenn die dünnen Leute einfach dort stehen im Wald:
    Dünn wie ein Wespennest machen sie dann die Welt,
    Und grauer, ohne ihre Knochen zu rühren.

Suicide Off Egg Rock
    Behind him the hotdogs split and drizzled
    On the public grills, and the ochreous salt flats,
    Gas tanks, factory stacks – that landscape
    Of imperfections his bowels were part of –
    Rippled and pulsed in the glassy updraught.
    Sun struck the water like a damnation.
    No pit of shadow to crawl into,
    And his blood beating the old tattoo
    I am, I am, I am. Children
    Were squealing where combers broke and the spindrift
    Ravelled wind-ripped from the crest of the wave,
    A mongrel working his legs to a gallop
    Hustled a gull flock to flap off the sandspit.
    He smouldered, as if stone-deaf, blindfold,
    His body beached with the sea's garbage,
    A machine to breathe and beat forever.
    Flies filing in through a dead skate's eyehole
    Buzzed and assailed the vaulted brainchamber.
    The words in his book wormed off the pages.
    Everything glittered like blank paper.
    Everything shrank in the sun's corrosive
    Ray but Egg Rock on the blue wastage.
    He heard when he walked into the water
    The forgetful surf creaming on those ledges.

Selbstmord am Egg Rock
    Hinter ihm platzten die Hotdogs auf und tropften
    Auf die öffentlichen Grills, und die ockergelben Salzpfannen,
    Benzintanks, Fabrikschlote – diese Landschaft
    Aus Unvollkommenheiten, zu denen seine Eingeweide zählten –
    Kräuselten sich und pulsierten in einem glasigen Aufwind.
    Sonne traf das Wasser gleich einer Verdammung.
    Keine Schattengrube zum Hineinkriechen,
    Und sein Blut trommelte das alte Signal
    Ich bin, ich bin, ich bin. Kinder
    Kreischten, wo Sturzwellen sich brachen und die Gischt
    Sich windzerrissen vom Kamm der Welle räufelte.
    Eine Promenadenmischung im Galopp
    Scheuchte einen Möwenschwarm von der Sandbank auf.
    Er glühte, wie stocktaub, erblindet,
    Sein Körper strandete mit dem Müll des Meers,
    Eine Maschine, die für immer atmet und schlägt.
    Fliegen, sich durch die Augenhöhle eines toten Rochens fädelnd,
    Summten und bestürmten die überwölbte Gehirnkammer.
    Die Wörter in seinem Buch schlängelten sich von den Seiten.
    Alles gleißte wie leeres Papier.
    Alles schrumpfte unter dem zersetzenden Strahl
    Der Sonne, außer Egg Rock auf der blauen Verschwendung.
    Er hörte, als er ins Wasser ging,
    Die achtlose Brandung an jenen Felskanten schäumen.

Mushrooms
    Overnight, very
    Whitely, discreetly,
    Very quietly
    Our toes, our noses
    Take hold on the loam,
    Acquire the air.
    Nobody sees us,
    Stops us, betrays us;
    The small grains make room.
    Soft fists insist on
    Heaving the needles,
    The leafy bedding,
    Even the paving.
    Our hammers, our rams,
    Earless and eyeless,
    Perfectly voiceless,
    Widen the crannies,
    Shoulder through holes. We
    Diet on water,
    On crumbs of shadow,
    Bland-mannered, asking
    Little or nothing.
    So many of us!
    So many of us!
    We are shelves, we are
    Tables, we are meek,
    We are edible,
    Nudgers and shovers
    In spite of ourselves.
    Our kind multiplies:
    We shall by morning
    Inherit the earth.
    Our foot's in the door.

Pilze
    Über Nacht, sehr
    Weiß und sacht,
    Sehr leise
    Erfassen unsere Zehen,
    Unsere Nasen den Lehm,
    Erlangen die Luft.
    Niemand sieht uns,
    Wehrt uns, verrät uns;
    Die kleinen Körnchen schaffen Raum.
    Weiche Fäuste lassen nicht nach,
    Die Nadeln zu heben,
    Das blättrige Polster,
    Sogar das Pflaster.
    Unsere Hämmer, unsere Rammen,
    Ohrlos und augenlos,
    Vollkommen sprachlos,
    Weiten die Spalten,
    Schieben Schultern durch Löcher. Wir
    Begnügen uns mit Wasser,
    Mit Krümeln von Schatten,
    Mildgeartet, verlangen
    Wir wenig oder nichts.
    So viele von uns!
    So viele von uns!
    Wir sind Borde, wir sind
    Tische, wir sind sanftmütig,
    Wir sind essbar,
    Schubser und Drängler,
    Unwillentlich.
    Unsere Art mehrt

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