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Der Koloss - Gedichte

Der Koloss - Gedichte

Titel: Der Koloss - Gedichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suhrkamp-Verlag <Berlin>
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only know that a rook
    Ordering its black feathers can so shine
    As to seize my senses, haul
    My eyelids up, and grant
    A brief respite from fear
    Of total neutrality. With luck,
    Trekking stubborn through this season
    Of fatigue, I shall
    Patch together a content
    Of sorts. Miracles occur,
    If you care to call those spasmodic
    Tricks of radiance miracles. The wait's begun again,
    The long wait for the angel,
    For that rare, random descent.

Schwarze Krähe bei regnerischem Wetter
    Auf dem steifen Zweig dort oben
    Hockt eine nasse schwarze Krähe,
    Ordnet wieder und wieder ihre Federn im Regen.
    Ich erwarte kein Wunder
    Oder einen Zufall,
    Der den Anblick auflodern
    Ließe in meinem Auge, noch suche
    Ich mehr in dem wahllosen Wetter nach irgendeinem Plan,
    Sondern lasse sie fallen, wie sie fallen, die gefleckten Blätter,
    Ohne böses Omen und Ritual.
    Obwohl, wie ich zugebe, ich mir bisweilen
    Ein wenig Widerrede ersehne
    Vom stummen Himmel, kann ich mich eigentlich nicht beschweren:
    Es könnte immer noch ein gewisses Licht, geringer,
    Aus dem Küchentisch oder Stuhl
    Glühend hervorspringen,
    Als ob mitunter eine himmlische Flamme
    Besitz ergriffe von den stumpfesten Gegenständen –
    Solcherart einen Zwischenraum heiligend, der
    Nicht folgerichtig wäre in jedem anderen Fall,
    Durch Bescherung mit Großzügigkeit und Ehren,
    Man könnte sagen, Liebe. Jedenfalls gehe
    Ich nun wachsam umher (denn es könnte selbst in dieser öden,
    Verfallenen Landschaft passieren); unsicher,
    Doch politisch; nicht wissend, welchem Engel
    Auch immer es belieben mag, plötzlich an meinem Ellbogen
    Aufzuflackern. Ich weiß nur, dass eine Krähe,
    Die ihre schwarzen Federn richtet, so glänzen kann,
    Dass es meine Sinne ergreift, meine Lider
    Hochreißt, um mir auf einmal
    Einen kurzen Aufschub zu gönnen
    Von der Angst vor totaler Neutralität. Ich werde
    Mit etwas Glück schon, wenn ich durch diese Zeiten
    Der Müdigkeit ziehe, stur,
    So etwas wie einen Inhalt
    Zusammenflicken. Wunder geschehen,
    Wenn man geneigt ist, diese krampfartige
    Strahlentrickserei Wunder zu nennen. Das Warten hat wieder begonnen,
    Das lange Warten auf den Engel, hernieder-
    Kommend, diesen seltenen Zufall.

A Winter Ship
    At this wharf there are no grand landings to speak of.
    Red and orange barges list and blister
    Shackled to the dock, outmoded, gaudy,
    And apparently indestructible.
    The sea pulses under a skin of oil.
    A gull holds his pose on a shanty ridgepole,
    Riding the tide of the wind, steady
    As wood and formal, in a jacket of ashes,
    The whole flat harbour anchored in
    The round of his yellow eye-button.
    A blimp swims up like a day-moon or tin
    Cigar over his rink of fishes.
    The prospect is dull as an old etching.
    They are unloading three barrels of little crabs.
    The pier pilings seem about to collapse
    And with them that rickety edifice
    Of warehouses, derricks, smokestacks and bridges
    In the distance. All around us the water slips
    And gossips in its loose vernacular,
    Ferrying the smells of dead cod and tar.
    Farther out, the waves will be mouthing icecakes –
    A poor month for park-sleepers and lovers.
    Even our shadows are blue with cold.
    We wanted to see the sun come up
    And are met, instead, by this iceribbed ship,
    Bearded and blown, an albatross of frost,
    Relic of tough weather, every winch and stay
    Encased in a glassy pellicle.
    The sun will diminish it soon enough:
    Each wave-tip glitters like a knife.

Ein Winterschiff
    An diesem Kai gibt es keine Anlandungen, die der Rede wert wären.
    Rote und orangene Kähne krängen und werfen Blasen,
    Eingeschäkelt am Dock, veraltet, doch
    Anscheinend unverwüstlich, und grell.
    Das Meer pulsiert unter einer Haut aus Öl.
    Eine Möwe hält ihre Stellung auf einem Barackenbalken,
    Meistert die Gezeiten des Windes, stabil
    Wie Holz und formell, in einem Jackett aus Asche,
    Verankert den ganzen flachen Hafen
    Im Knopfrund ihrer gelben Augen.
    Ein Luftschiff schwebt herauf wie ein Tagmond oder eine Blech-
    Zigarre über seiner fischreichen Eisbahn.
    Die Aussicht ist grau wie eine alte Radierung.
    Sie laden drei Fässer ab mit kleinen Krabben.
    Die Pierpfeiler scheinen gleich zusammenzuklappen,
    Und mit ihnen das wacklige Bauwerk
    Aus Lagerhallen, Auslegerkränen, Schornsteinen und Brücken
    In der Ferne. Überall um uns herum schwappt das Wasser
    Und schwatzt in seiner losen Umgangssprache,
    Transportiert Toter-Dorsch-und-Teer-Gerüche.
    Weiter draußen werden die Wellen Eiskuchen

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