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Der Koloss - Gedichte

Der Koloss - Gedichte

Titel: Der Koloss - Gedichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suhrkamp-Verlag <Berlin>
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few feet apart –
    Blue suede a dog or fox has chewed.
    One, by himself, seemed pitiable enough,
    Little victim unearthed by some large creature
    From his orbit under the elm root.
    The second carcase makes a duel of the affair:
    Blind twins bitten by bad nature.
    The sky's far dome is sane and clear.
    Leaves, undoing their yellow caves
    Between the road and the lake water,
    Bare no sinister spaces. Already
    The moles look neutral as the stones.
    Their corkscrew noses, their white hands
    Uplifted, stiffen in a family pose.
    Difficult to imagine how fury struck –
    Dissolved now, smoke of an old war.
    2
    Nightly the battle-shouts start up
    In the ear of the veteran, and again
    I enter the soft pelt of the mole.
    Light's death to them: they shrivel in it.
    They move through their mute rooms while I sleep,
    Palming the earth aside, grubbers
    After the fat children of root and rock.
    By day, only the topsoil heaves.
    Down there one is alone.
    Outsize hands prepare a path,
    They go before: opening the veins,
    Delving for the appendages
    Of beetles, sweetbreads, shards – to be eaten
    Over and over. And still the heaven
    Of final surfeit is just as far
    From the door as ever. What happens between us
    Happens in darkness, vanishes
    Easy and often as each breath.

Blaue Maulwürfe
    1
    Sie kommen aus des Dunkels Lumpensack, diese zwei
    Maulwürfe, tot in der Kieselspur,
    Formlos wie weggeworfene Handschuhe, ein paar Fuß auseinander –
    Blaues Wildleder, von einem Hund oder Fuchs zerkaut.
    Einer für sich allein schien ziemlich bemitleidenswert,
    Kleines Opfer, zutage gefördert von irgendeiner großen Kreatur,
    Heraus aus seinem Orbit unter der Ulmenwurzel.
    Der zweite Kadaver macht ein Duell aus der Sache:
    Blinde Zwillinge, aufgestachelt von böser Natur.
    Die ferne Himmelskuppel ist vernünftig und klar.
    Blätter, die ihre gelben Höhlen auflösen
    Zwischen der Straße und dem Wasser des Sees,
    Enthüllen keine finsteren Räume. Schon
    Sehen die Maulwürfe neutral aus wie die Steine.
    Ihre Korkenzieher-Nasen, ihre weißen Hände,
    Erhoben, werden steif in verwandter Haltung.
    Schwer vorstellbar, wie Raserei sie befiel –
    Verflüchtigt nun, Rauch eines alten Krieges.
    2
    Nachts wallen die Schlachtrufe auf
    Im Ohr des Veterans, und wieder
    Dringe ich ein in den weichen Pelz des Maulwurfs.
    Licht ist ihr Tod: sie verkümmern in ihm.
    Sie durchqueren ihre stummen Räume, während ich schlafe,
    Schaufeln die Erde beiseite, Aufstöberer
    Der fetten Kinder von Wurzel und Felsen.
    Bei Tag hebt sich nur die Bodenkrume.
    Dort unten ist man allein.
    Übergroße Hände bereiten einen Pfad,
    Sie gehen voran: öffnen die Adern,
    Forschen nach den Fortsätzen
    Der Käfer, Drüsen, Deckflügeln – um sie wieder
    Und wieder zu fressen. Und immer noch ist der Himmel
    Der letzten Übersättigung genauso weit
    Weg wie eh und je. Was zwischen uns geschieht,
    Geschieht in Dunkelheit, verschwindet
    So leicht und oft wie jeder Atemzug.

Strumpet Song
    With white frost gone
    And all green dreams not worth much,
    After a lean day's work
    Time comes round for that foul slut:
    Mere bruit of her takes our street
    Until every man,
    Red, pale or dark,
    Veers to her slouch.
    Mark, I cry, that mouth
    Made to do violence on,
    That seamed face
    Askew with blotch, dint, scar
    Struck by each dour year.
    Walks there not some such one man
    As can spare breath
    To patch with brand of love this rank grimace
    Which out from black tarn, ditch and cup
    Into my most chaste own eyes
    Looks up.

Dirnenlied
    Ist der Raureif dahin
    Und alle grünen Träume nicht viel wert,
    Nach der Arbeit eines mageren Tags,
    Kommt die Zeit für diese verdorbene Schlampe:
    Schon bloßes Gerede über sie erfasst unsere Straße,
    Bis jeder Mann,
    Rot, dunkel oder blass,
    Zu ihrem losen Gang abdreht.
    Kennzeichnet, schreie ich, diesen Mund,
    Geschaffen, ihm Gewalt anzutun,
    Dieses gefurchte Gesicht,
    Schief vor Flecken, Narben, Beulen,
    Die alle mürrischen Jahre austeilen.
    Geht dort nicht irgendein solcher einer Mann,
    Der den Atem hat und
    Mit dem Brandmal der Liebe diese krasse Fratze flickt,
    Die aus schwarzen Tümpeln, Gräben und Tassen
    In meine allerzüchtigsten eigenen Augen
    Aufblickt.

Ouija
    It is a chilly god, a god of shades,
    Rises to the glass from his black fathoms.
    At the window, those unborn, those undone
    Assemble with the frail paleness of moths,
    An envious phosphorescence in their wings.
    Vermilions, bronzes, colours of the sun
    In the coal fire will

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