Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
Vom Netzwerk:
Sie Cradossk meine besten Wünsche, wenn Sie das alte Reptil das nächste Mal treffen. Was gewiss nicht mehr allzu lange dauern wird.« Der Shell-Hutt drehte sich wieder zu Boba Fett um. »Denn wenn Sie glauben, ich lasse eine offensichtlich böswillige Bande wie diese hier einfach so nach Circumtore fliegen, dann sind Ihnen in Ihrem Helm anscheinend ein paar Sicherungen durchgebrannt, Fett.«
    Diese Bemerkung führte bei dem Kopfgeldjäger zu keiner sichtbaren Reaktion. »Das können wir wohl kaum hier draußen besprechen«, antwortete Fett. »Ich habe es mir zur Regel gemacht, nur dann über Geschäfte zu sprechen, wenn die Ware sozusagen auf dem Tisch liegt.«
    »Ich muss Sie warnen.« Die Greifer der kleinen mechanischen Hand begannen wieder zu klappern. »Wir reden hier über eine sehr kostspielige Ware.«
    »Was sie in meinen Augen nur noch profitabler macht.« Fett deutete auf die übrigen Kopfgeldjäger. »Und das ist auch der Grund unseres Hierseins.«
    »Das kann ich mir unschwer vorstellen.« Gheeta kratzte mit einem Greifer die fast knochenlose Haut an seinem Kinn. »Ich weiß nicht, ob Sie Ihre Methoden hinsichtlich der Art und Weise, wie sie ihre profitable Ware in Ihren Besitz bringen, mittlerweile geändert haben, mein lieber Fett, aber ich habe natürlich gehört, dass Sie in die Kopfgeldjägergilde eingetreten sind. Ich muss gestehen, dass die Mitglieder meines Clans auf Circumtore allesamt über diese Nachricht überrascht waren. Werden Sie etwa langsam alt und müde, Fett?«
    »Nicht müde.« Fett ließ die Andeutung eines Kopfschüttelns sehen. »Nur schlau.«
    »Zu Ihrem Nutzen, ohne Zweifel.« Der Shell-Hutt schenkte sein verschlagenes, viel sagendes Grinsen auch den anderen. »Ich frage mich bloß... was ihre neu gewonnenen Freunde von diesem Handel haben?«
    Zuckuss ertappte sich dabei, den Shell-Hutt unverwandt anzustarren, als sich dessen Schwebezylinder ihm zuwandte. Ihn beschlich das gleiche unangenehme Gefühl, das er auch gehabt hatte, als er spürte, wie sich die Zielerfassung von D'harhans Laserkanone auf ihn richtete und den genauen Winkel und die Feuerkraft berechnete, die erforderlich sein würde, um ihn zu vernichten. Die Pupillen von Gheetas Augen glichen schmalen Fenstern in ein Reich, in dem Habsucht und die langsamen, aber beharrlichen Berechnungen eines unstillbaren Appetits herrschten. Von einem Laserblitz buchstäblich in seine Atome aufgespalten zu werden, kam ihm vergleichsweise gnädig vor.
    Da entstand ein anderer, noch beunruhigenderer Eindruck in Zuckuss. Die dunklen Pupillen, die ihn mit einer derart amüsierten Verachtung ansahen, waren in Wahrheit keine Fenster, sondern Spiegel seiner eigenen Seele. Ich bin, konnte er Gheeta in seinem Kopf sagen hören, was du nur sein möchtest, du Winzling. Nur Maul und Mumm und Habgier. In dieser kalten Galaxis herrschte vom Thron des Imperators Palpatine bis hinab zum geringsten Fleischfresser, zum Beispiel einer Wompratte auf Tatooine, die hastig eine wüste Einöde durchquerte, das grausame Gesetz des Fressens und Gefressenwerdens.
    In diesem Augenblick der Erkenntnis schrumpfte Zuckuss das Herz in der Brust. Es hatte andere vor ihm gegeben, die ihr Leben dem Kampf widmeten und deren Kämpfe anderen Regeln folgten. Und es hatte eine Zeit gegeben, in der selbst er den Erzählungen über die Jedi-Ritter lauschte, die die alte Republik verteidigt hatten. Aber das sind jetzt nur noch Geschichten, sagte sich Zuckuss. Diese alten Tage und die tapferen Kämpfer, die damals lebten, würden niemals wiederkehren. Und ohne sie waren die Rebellen, die gegen das Imperium antraten, nur mehr arme, Mitleid erregende Narren, die zum Scheitern verurteilt waren. Ihre Knochen würden abgenagt und auf den Schlachtfeldern namenloser Welten verstreut werden. Und die Habgierigen mit ihrem Appetit und ihrer Herrschsucht würden wie immer triumphieren.
    Die ebenso trost- wie wortlose Meditation endete, als sich das wissende, abschätzige Grinsen des Shell-Hutts von ihm löste. Jetzt reiß dich aber mal zusammen, rief sich Zuckuss zur Ordnung. Er hatte seinen Frieden mit dem Universum, in dem er lebte, längst gemacht. Er war ein Kopfgeldjäger und das schon so lange, dass er jetzt gemeinsame Sache mit ein paar der zähsten
    Burschen der Galaxis machte. Er wusste, wenn er jetzt das geringste Zeichen von Schwäche gezeigt hätte, würde er sich über Palpatine oder irgendeinen beliebigen Shell-Hutt keine Gedanken mehr machen müssen; dann würden ihn

Weitere Kostenlose Bücher