Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung
nämlich seine Kollegen in Stücke reißen. Der Fleischfresser Bossk würde ihn höchstwahrscheinlich im wahrsten Sinne des Wortes verspeisen. Bei diesem Gedanken fühlte sich Zuckuss wenigstens ein bisschen besser, was seine Verstrickung in die verwickelten Intrigen des alten Cradossk anging. Besser du als ich, dachte er und warf Bossk einen verstohlenen Seitenblick zu.
»Machen Sie sich um uns keine Sorgen.« Das war Bossks Stimme, die Gheeta knurrend Antwort gab. »Wir können gut auf uns selbst aufpassen.«
»Da bin ich mir ganz sicher.« Der Shell-Hutt hörte nicht auf zu grinsen. »Schließlich. gehen Sie ja bei dem Meister in die Lehre, nicht wahr? Boba Fett hat immer sehr gut für sich gesorgt.«
»Das würde ich sogar noch besser können«, warf Boba Fett ein, »wenn wir unsere Diskussion auf den eigentlichen Grund unseres Hierseins beschränken könnten. Vor allem auf jene als Oph Nar Dinnid bekannte Ware.«
»Aber diese Ware liegt gegenwärtig nicht auf dem Tisch, wie?« Gheetas Riesenaugen funkelten in einem Anflug von Zorn. »Und das wird sie auch nicht. Zumindest nicht hier draußen. Wenn Sie über das weitere Schicksal unseres Gastes verhandeln wollen, werden Sie schon nach Circumtore kommen müssen. Ganz wie Sie wünschen. Ich bin nur hier, um Ihnen zu erläutern, wie die Dinge in dieser Hinsicht liegen. Ich nenne Ihnen die Bedingungen, die Geschäfte tätigen andere.«
»Und warum nicht Sie?«, ergriff Zuckuss das Wort. »Ich verstehe das nicht. Die übrigen Mitglieder Ihres Clans hätten Sie doch nicht hierher geschickt, wenn Sie nicht über die Autorität verfügen würden, für sie zu sprechen. Wenn sie uns nur eine Nachricht zukommen lassen wollten, hätten sie uns doch auch eine Kom-Nachricht senden oder irgendeinen Lakaien einer anderen Spezies schicken können, einen Twi'lek oder so was. Was soll also das Getue? Wenn Sie mit uns über Dinnid sprechen wollen, wieso dann nicht hier und jetzt?«
Das Grinsen in dem breiten, faltigen Gesicht wurde höhnisch. »Ihr Kollege Boba Fett würde mir eine so dumme Frage gar nicht erst stellen. Eine Frage, auf die es eine gleichermaßen dumme Antwort gibt. Wir sind hier alle an Bord der Sklave I versammelt, nicht wahr? Die Sklave I ist Boba Fetts Raumschiff, er gibt hier den Ton an. Also gibt er, solange wir an Bord bleiben, auch bei dieser Unterredung den Ton an. Es hat Gelegenheiten gegeben, bei denen Unterredungen mit Boba Fett ein wenig. hässlich wurden. Alles fängt ganz nett und freundlich an, aber plötzlich kommt es irgendwie zu einer Veränderung.« Gheeta gab vor, über diese Bemerkung nachzudenken. »Wahrscheinlich deshalb, weil die beteiligten Parteien über den Wert und den Preis der fraglichen Ware zu keiner Einigung gelangen konnten.« Er warf Boba Fett einen Blick zu. »Sie wollen immer alles so billig wie möglich haben, nicht wahr?«
Boba Fett entgegnete darauf nichts.
»Billig«, fuhr Gheeta unbeirrt fort, »soweit es dabei um Credits geht. Sobald jedoch Gewalt ins Spiel kommt. nun, das steht auf einem anderen Blatt, wie?« Der Schwebezylinder drehte sich und kehrte das Gesicht des Shell-Hutts wieder Zuckuss zu. »Da ist Ihr Kollege dann überaus großzügig, vor al-
lem wenn es dabei um die Haut anderer Lebewesen geht. Oder um deren Blut, das in Boba Fetts Gegenwart manchmal so hoch steht, dass man darin waten kann.« Eine neuerliche Drehung und Gheeta wandte sein Gesicht allen anwesenden Kopfgeldjägern zu. »Wenn Sie also glauben, dass ich hier bleibe, sozusagen im Herzen von Fetts Wanderzirkus und im Kreis seiner Freunde - oder falls Sie nicht seine Freunde sind, dann doch wenigstens Kreaturen, mit denen er hergekommen ist, um ein gewisses Geschäft abzuschließen -, und mit Ihnen über die fragliche Ware verhandle, ganz zu schweigen davon, dass ich die Ware möglicherweise sogar hierher bringe.« Gheetas Falten schlugen, als er den Kopf schüttelte, gegen die schimmernde Halskrause seines Schwebezylinders. ». dann ist es nicht allein Boba Fett, der hier ein bisschen den Verstand verloren hat. Sie haben alle den Boden der Realität unter den Füßen verloren, wenn Sie glauben, dass es so weit kommt.«
Ein tiefes Grollen drang aus dem türlosen Käfig. »Sind Sie jetzt fertig?« Bossk verschränkte die Arme vor der Brust. Gheeta drehte sich zu dem Trandoshaner um. »Ja, bin ich.«
»Und jetzt wollen Sie uns sicher verlassen?«
»So reizend Ihre Gesellschaft auch sein mag, sehe ich keinen Grund, warum ich noch mehr von
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