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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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rechts zur Seite sprangen.
    Zuckuss kauerte mit über dem Kopf verschränkten Armen auf dem Gitterrost des Bodens und hörte das scharfe Knistern eines Laserblitzes, auf den ein zweiter Schuss folgte. Der grelle Schein tauchte den Raum ringsum in helles Licht und stach ihm in die Augen. In der folgenden Stille roch er Ozon und verbranntes Metall.
    Zuckuss hob den Kopf und sah, dass die Anzeigen an der Seite des zum Leben erweckten Lasers wieder zu ihrem stetigen sicheren Gelb verblassten. Bossk und IG-88 sahen von den Seitenwänden des Frachtraums aus zunächst nach D'harhan, dann wanderte ihr Blick zu dem Ziel seiner Laserblitze. Die Einschläge waren genau berechnet gewesen und hatten die Scharniere des größten Käfigs zuverlässig zerschmettert. Die Splitter von geschmolzenem Durastahl, die überall über den Boden verstreut waren, glühten matt rot. Von den Rändern der Käfigtür stiegen Fäden beißenden Qualms auf, als diese mit metallisch hallendem Radau aus dem Rahmen kippte.
    »So«, verkündete D'harhans Stimmbox laut. »RJETZT
    DURFTEN SIE. KEINE EINWÄNDE MEHR HABEN.«
    »Ein schlagendes Argument.« Die Schaltkreise des Droiden IG-88 hatten sich schon wieder völlig von dem unvermittelten Laserfeuer erholt. Er stieg über die Gitterstäbe der umgekippten Tür hinweg ins Innere der Uberreste des Käfigs und drehte sich um.
    Bossk betrachtete D'harhan noch einen Moment länger; seine geschlitzten Augen blickten mit einer Art Neid zu der sich abkühlenden Laserkanone auf, erst dann folgte er den übrigen Kopfgeldjägern in den nun nicht mehr verschließbaren Neben-
    raum des Ladebereichs.
    Da wird eine Menge zu reparieren sein, dachte Zuckuss. Selbst in Anbetracht der Besitz ergreifenden Haltung, die Boba Fett für gewöhnlich hinsichtlich der Sklave I und ihrer Ausrüstung an den Tag legte, war er mehr als nur erleichtert, dass D'harhan lediglich die Scharniere des Käfigs und nicht ihn selbst weggeblasen hatte.
    In diesem Moment erschien Boba Fett auf der Leiter, die von der Kanzel nach unten führte. Die versammelten Kopfgeldjäger sahen zu, wie sich Fetts hinter dem Visier verborgener Blick zuerst auf den Käfig richtete, in dem er seine Ware transportierte, und dann auf die Gittertür, die davor auf dem Boden lag.
    »Das ziehe ich Ihnen von Ihrem Anteil ab«, wandte er sich an D'harhan.
    Die Hand im schwarzen Handschuh bewegte sich über die Tastatur der Stimmbox. »NEIN, SICHER NICHT.«
    Sie standen sich noch einen Augenblick lang direkt gegenüber - der eine hinter der Maske seines Helms, der andere, abgesehen von der Mündung der Laserkanone, ganz ohne Gesicht -, ehe Boba Fett abschließend kurz nickte. »Darüber reden wir noch.«
    »Da kommt ein Raumschiff.« Zuckuss deutete auf das Sichtfenster. »Das muss der Unterhändler der Shell-Hutts sein.«
    Im Ausschnitt des kleinen Sichtfensters näherte sich der Sklave I ein kugelrunder Raumer, eine einfache Planetenfähre, an der das Schildkrötensymbol der Shell-Hutts sowie ein diplomatisches Zeichen zu erkennen waren, das den Besucher als unbewaffnet auswies. Die Andockklammern an der Bugschleuse der Fähre waren bereits ausgefahren, um diese schnell an die Ver-
    bindungsschleuse der Sklave I ankoppeln zu können.
    Wenige Augenblicke später tauchte, während Zuckuss die Kontrollen der Schleuse bediente, vor den Kopfgeldjägern ein breites schwebendes Gesicht mit einem Mund auf, der an eine klaffende Wunde erinnerte. Der längliche, spitz zulaufende Schwebezylinder des Unterhändlers der Shell-Hutts glitt mit schwerfälliger Würde in den Frachtraum; die Repulsorstrahlen an der Unterseite hielten ihn über dem Gitterrost des Bodens. Als das Ende des panzerartigen Gehäuses die Verbindungsschleuse durchquert hatte, drückte Zuckuss den Schalter und die Luke schloss sich wieder.
    »Ah, Boba Fett!« Die mit Nieten und zahlreichen Wartungsanschlüssen gespickte Panzerhülle drehte sich im Innern des Frachtraums, ließ die übrigen Kopfgeldjäger links liegen und kehrte sich der Gestalt zu, die noch vor der Metallleiter, stand. Auf dem Gesicht des Shell-Hutts erschien ein anzügliches Grinsen. Unter einer chromglänzenden Halskrause, die sich luftdicht um die faltige graue Schwarte schloss, schaukelten winzige mechanische Hände, deren Greifer, die so zerbrechlich schienen wie die Zangen einer Krabbe, freudig klapperten. »Wie schön, Sie einmal wieder zu sehen.«
    Fetts Entgegnung fiel spröde und emotionslos aus. »Meine Gefühle haben sich seit

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