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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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kaputter Transistoren war alles, was auf dem Boden des Landeplatzes zurückblieb. »Es war uns ein Vergnügen, Ihnen zu dienen.«
    Derartige abgestandene Floskeln klangen stets noch abgestandener, wenn sie von Droiden kamen. Zuckuss war daher froh, als er sah, dass die Zollinspektoren den Rückzug antraten, auf ihren zerbrechlichen Beinen über den Landeplatz staksten und ihren eingesackten Kameraden hinter sich herzogen.
    Während die Inspektionsstaffel den Landeplatz verließ, kam Bossk auf die anderen zumarschiert. IG-88 folgte ihm. Der Droide sah so unbeeindruckt aus wie immer, in Bossks Blick
    jedoch lag flammender Zorn. »Das ist also Ihr großartiger Plan?« Er deutete mit einer knappen, abfälligen Geste auf das leere Holster an seiner Seite. »Wir sitzen hier unten auf dem Planeten der Shell-Hutts fest und wenn die auf die Idee kommen, uns ihre Schläger auf den Hals zu hetzen, um uns fertig zu machen, werden wir nicht das Geringste dagegen unternehmen können.« Er schüttelte angewidert den Kopf. »Ich kapiere nicht, weshalb Sie ein Team brauchten, das Sie hierher begleitet. Wenn Sie es bloß darauf angelegt hatten, sich umlegen zu lassen, hätten Sie das ohne weiteres alleine haben können.«
    Boba Fett betrachtete den Trandoshaner schweigend. »Wissen Sie«, sagte er schließlich, »ich werde Ihnen jetzt mal unentgeltlich etwas sagen. Das kommt bei mir nicht allzu oft vor. Nicht mal dann, wenn es sich nur um einen guten Rat handelt, denn normalerweise erteile ich anderen nur eine Lehre, indem ich sie die Konsequenzen ihrer eigenen Handlungen spüren lasse.«
    »Ach ja?« Bossk grinste ihn höhnisch an. »Und wie lautet Ihr guter Rat?«
    »Hören Sie auf zu jammern. Bevor Sie mich wirklich in Rage bringen.« Fett wandte sich den übrigen Kopfgeldjägern zu. »Brechen wir auf. Gheeta hat mir, während das Schiff durchsucht wurde, eine Nachricht zukommen lassen. Die Shell-Hutts haben sich inzwischen auf unseren Empfang vorbereitet.«
    »Darauf möchte ich wetten«, murrte Bossk kaum hörbar. Fett schenkte der Bemerkung keine Beachtung, falls er sie überhaupt mitbekommen hatte.
    IG-88 setzte sich vor Zuckuss und hielt hinter Boba Fett auf die offene Bodenfähre zu, die sie ins Zentrum des Regierungs-
    bezirks von Circumtore bringen sollte. Als sich die riesige Gestalt D'harhans schwerfällig in Bewegung setzte, ließ sich Zuckuss noch weiter zurückfallen; der Lauf der nunmehr inaktiven, harmlosen Laserkanone wies schräg nach unten, die Mündung schabte fast über den Boden des Landeplatzes. Die Zielerfassung der reglosen Waffe war ebenfalls abgeschaltet, als wäre das halb humanoide, halb mechanische Wesen eine Art langsames, großes Tier im Gefolge seines Herrn, der es zuvor geblendet hatte.
    »Was, glauben Sie, wird als Nächstes passieren?«
    Die Stimme ließ Zuckuss auffahren. Er fuhr herum und sah Bossk neben sich stehen, der sich nach unten beugte, um dicht an seinem Ohr zu sprechen. Zuckuss war zu sehr in seine Gedanken vertieft gewesen, in seine Überlegungen darüber, dass der veränderte D'harhan jetzt aussah wie der letzte Überlebende einer längst ausgestorbenen Saurierspezies, der seine altersmüden Knochen mitsamt seinem rostigen Metallpanzer zur Begräbnisstätte seiner Artgenossen schleppte. Bossk hatte sich unbemerkt zu ihm gesellt, während er sich noch immer fragte, welchen Sinn es haben konnte, D'harhan an diesem Auftrag zu beteiligen, wenn Boba Fett die ganze Zeit gewusst hatte, dass er den Kern der Laserkanone und damit D'harhans Herz bei ihrer Ankunft würde entfernen müssen. Es schien Zuckuss eine unnötige Grausamkeit zu sein, einem alten Kameraden so etwas anzutun, etwas, dessen er Fett niemals für fähig gehalten hätte.
    »Fragen Sie nicht mich.« Zuckuss warf Bossk einen Blick zu, zuckte die Achseln und hob, um seine vollkommene Verwirrung zu demonstrieren, die behandschuhten Hände. »Ich habe nicht die geringste Ahnung, was hier im Gange ist.« Als er sich zu Hause, in der Niederlassung der Kopfgeldjägergilde, dazu
    durchgerungen hatte, eine Rolle in Cradossks Intrige zu übernehmen, hatte alles viel einfacher ausgesehen - er hatte allerdings nicht vor, Bossk irgendetwas davon zu sagen. Seitdem war alles immer komplizierter geworden. Und gefährlicher. Das Vertrauen darauf, das alles heil zu überstehen, wenn er sich nur immer an Boba Fetts Seite hielt, eine Gewissheit, die er anfangs durchaus empfunden hatte, war mittlerweile ernsthaft zerrüttet. Der mit seinem ganzen

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