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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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hilflos zitterten. Die Knie des Riesen knickten ein und die mächtige Gestalt, die sich zuvor im Frachtbereich des Schiffs
    hoch aufgerichtet hatte, sank zu etwas zusammen, das kleiner, schwächer und menschlicher war als eine Maschine. D'harhan brach zusammen und rollte schwer auf eine Seite seines breiten Kreuzes. Die Mündung seiner Laserkanone schrammte eine Spur in den Stahlboden, die genau vor Boba Fetts Stiefelspitzen endete.
    Zuckuss riss den Blick von der toten Waffe los und wandte sich den übrigen Kopfgeldjägern zu. Boba Fett hatte sich unterdessen nicht von der Stelle gerührt, als wäre der Absturz der schweren Laserkanone lediglich eine Brandungswelle, von der er wusste, dass sie sich ohne Gefahr für ihn Millimeter vor seinem Standort am Strand brechen würde. In seiner Hand, der Hand, mit der er in das komplizierte System von Sperren und Sicherungen in D'harhans Brust gegriffen hatte, lag ein stumpfer Metallstab, der weniger als einen halben Meter lang, aber dick genug war, um den um ihn gespannten Griff auszufüllen. Als Fett den Stab unter bleiernem Poltern fallen ließ, stieg von dem Kondenswasser, das sich auf der Oberfläche des Gitterrosts gesammelt hatte, infolge der Resthitze im Reaktorkern der Waffe zischend eine letzte Dampfwolke auf.
    Der Lauf der Laserkanone hob sich mit mühsamer Schwerfälligkeit und D'harhans Zielerfassung richtete sich auf Boba Fett, der über dem gefällten Riesen stand. Eine Hand griff nach der Stimmbox und gab langsam ein paar Worte ein.
    SIE SCHULDEN MIR WAS. D'harhan streckte das stumme
    Kommunikationsgerät aus. EINE MENGE.
    Boba Fett sagte nichts, sondern wandte sich nur ab und marschierte auf die Leiter zu. Er verharrte mit einem Stiefel auf der untersten Sprosse und ließ den Blick über die anderen wan-
    dern, die ihn nicht aus den Augen ließen. »Die warten schon auf uns«, sagte er leise. »Da unten auf Circumtore.«
    Dann war er weg. Zuckuss sah sich nach Bossk um, der in dem türlosen Käfig jetzt erst wieder auf die Beine kam.
    »Wir haben Glück«, meinte er, »dass wir noch leben.«
    Bossk hob den Blick zu der verwaisten Cockpitluke, dann sah er wieder nach unten. Das dünne Lächeln, das er für Zuckuss hatte, enthielt zumindest eine Spur Bewunderung.
    »Ich schätze, wir werden bald herausfinden.« Bossk nickte langsam, seine Augen wurden schmal. ». wie viel Glück wir wirklich haben.«

16
    »Was genau hat sich eigentlich zwischen Ihnen und den Shell-Hutts abgespielt?« Zuckuss erkundigte sich nicht nur, weil er die Zeit totschlagen wollte. Nachdem sie endlich auf der Oberfläche von Circumtore gelandet waren und erst recht, seit sie von den Hutts in ihren Durastahlpanzern und, was noch schlimmer war, zahlreichen Wächtern und Söldnern gleichsam umzingelt waren, fühlte er sich kein bisschen weniger in Gefahr als vorher. Es wird alles immer schlimmer, dachte Zuckuss finster. Es würde sicher nicht mehr lange dauern, bis er sich wünschte, dass jedes einzelne Mitglied ihres unerschrockenen kleinen Teams in wirbelnde Atome verwandelt worden wäre. »Ich meine. wie der Unterhändler mit Ihnen gesprochen hat.«
    Boba Fett stand mit vor der Brust verschränkten Armen da und sah zu, wie die Zollinspektoren der Shell-Hutts im Innern der Sklave I herumschnüffelten. Sie suchten indes nicht nach Schmuggelware, wogegen die Shell-Hutts ebenso wenig wie alle anderen Angehörigen ihrer Spezies nicht das Geringste einzuwenden hatten, solange sie ihr Stück vom Kuchen bekamen, sondern sie durchsuchten das Schiff und seine Passagiere nach nicht deklarierten Waffen. Fett wirkte ohne seine übliche Palette an Raketenwerfern und sonstigen Mordwerkzeugen sonderbarerweise sogar noch gefährlicher, als wäre seine durch den Einbruch in seinen persönlichen Bereich hervorgerufene schäumende Wut eine Art neu erwachte tödliche Macht.
    »Hutts sagen alle möglichen Dinge.« Boba Fett drehte sich,
    während er sprach, nicht zu Zuckuss um. »Und das meiste davon kann man guten Gewissens ignorieren. Viele Bewohner der Galaxis glauben, dass die Hutts allesamt tüchtige Geschäftsleute sind, die nichts im Kopf haben außer Credits, aber das stimmt nicht. Sie verbringen viel zu viel Zeit damit, über die Vergangenheit zu grübeln, alte Rechnungen anzuschreiben und ihren Groll zu pflegen. Aber derartige Gefühle stehen einem kühlen Kopf immer im Weg.«
    Niemand würde jemals eine solche Einschätzung über Boba Fett abgeben, überlegte Zuckuss. Je länger er sich in Fetts

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