Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung
Außenskelette, der auf Repulsoren schwebenden Zylinder, wurde die Größe, die die Shell-Hutts erreichen konnten, nicht von der Schwerkraft begrenzt, sondern nur noch davon, wie viel des galaktischen Vermögens sie sich aneignen und in ihre lippenlosen Mäuler stopfen konnten. Gheeta lag jedoch, was seine reine Masse anging, lediglich im Mittelfeld. Boba Fett bemerkte, dass einige der anderen Shell-Hutts in der Großen Empfangshalle, anscheinend ältere Clanmitglieder, sich in dieser Hinsicht zu Gheeta verhielten wie ein imperialer Schlachtkreuzer zu einem TIE-Jäger. Die Gesichter, die aus den eisernen Halskrausen der Schwebezylinder ragten, waren von der Stirn bis zum Hals so faltig, dass man auf chirurgischem Wege Haken in das schwabbelige Gewebe eingesetzt und deren Metallspitzen mit einem Netz aus dünnen, straff gespannten Drähten verbunden hatte, die an der Obersei-
te der Schwebezylinder befestigt waren. Ohne dieses Hilfsmittel wären die Augen und Nüstern dieser Shell-Hutts unter Lawinen ihrer eigenen schlaffen Haut begraben worden.
Als Boba Fett und die übrigen Kopfgeldjäger sich näherten, drehte sich der größte der Repulsorzylinder zu ihnen um, majestätisch wie ein interstellarer Luxusliner, der auf einen Ankerplatz in der Umlaufbahn eines Planeten zusteuerte. Dann ertönte kollernd die tiefe Stimme des in seinen vernieteten Panzerplatten gefangenen riesenhaften Hutts. »Ich bin es allmählich leid, Gheeta.« Der größere Shell-Hutt richtete den reizbaren Blick seiner gelben Augen auf seinen Clanverwandten. »Du lässt uns warten. und wozu? Einige von uns sind vielleicht noch amüsiert, aber ich bin es nicht, das kann ich dir versichern.«
Gheetas Zylinder bewegte sich wippend vorwärts, die kleinen Krabbenhände an der Unterseite hoben sich und vollführten hektische, beschwichtigende Gesten. »Eure Geduld wird belohnt werden, Euer Magnifizenz. Unsere, äh, Gäste sind endlich eingetroffen. Die Show wird jeden Augenblick beginnen.«
»Show?«, knurrte Bossk mit finsterer Miene. »Von was für einer Show reden Sie? Wir sind geschäftlich hier.«
»Natürlich, natürlich, Ihr Anführer Boba Fett lässt ja nicht davon ab, mich daran zu erinnern.« Gheeta kehrte sein breites, an den Rändern feuchtes Lächeln dem Trandoshaner zu. »Auch Ihre Geduld wird belohnt werden, das verspreche ich Ihnen. Aber Sie sind so weit gereist, Sie alle.« Die Geste der mechanischen Hände schloss alle Kopfgeldjäger ein. »Und zudem durch einige der verlassensten und am wenigsten ertragreichen Gebiete der Galaxis. Ich wäre zutiefst betrübt, wenn Sie uns nach
dem Abschluss unseres Geschäfts wieder verließen und den intelligenten Lebewesen sämtlicher Welten berichten würden, dass die Shell-Hutts ihren Besuchern nur ein dürftiges Mahl vorsetzen. Was würden die anderen Hutts wie unser Vetter Jabba sagen, wenn sie hören müssten, dass wir dem berühmten Appetit gewisser anderer Kreaturen nicht gerecht geworden sind?«
»Wir haben keinen Hunger«, sagte Boba Fett. »Zumindest nicht auf irgendetwas, das Sie uns servieren könnten.«
»Ah, das sehe ich anders, mein lieber Fett. Dieses Mahl ist eines, das ich schon lange für Sie vorbereitet habe, schon sehr lange. Schon seit Ihrem letzten Abstecher nach Circurritore, nach dem sich die Dinge für. einige von uns weniger günstig entwickelt haben.«
»Neue Klagen.« Der riesige Shell-Hutt, sein Name, so erinnerte sich Boba Fett, war Nullada, verdrehte die gelblichen Augen unter den faltigen, hängenden Wülsten seiner Stirn. »Nichts als Klagen«, grollte er ölig. »Du überlässt dich dieser Besessenheit schon viel zu lange, Gheeta. Vielleicht sollte ich dich auch von den Aufgaben entbinden, die ich dir bisher noch gelassen habe, damit du während einer langen Ruhepause wieder einen klaren Kopf bekommst.«
Ein Anflug von Zorn huschte über Gheetas Gesicht, wie ein Blitzschlag über die Unterseite schwerer Sturmwolken. Die krabbenartigen mechanischen Hände spannten die Greifer, als wollten sie verhindern, dass ihre Spitzen einen Satz blutiger Furchen in das Gesicht des größeren und älteren Shell-Hutts gruben.
»Ich hatte bereits Zeit genug.« Gheetas Stimme war nur mehr
ein raues Jaulen. »Verschwenden wir also nicht noch mehr Zeit. Folgen Sie mir.« Die Mühe, die er aufwenden musste, um die Beherrschung nicht zu verlieren, war selbst in seinem aus der Halskrause des Schwebezylinders ragenden, in zahllose Falten gehüllten Gesicht nicht zu übersehen.
Weitere Kostenlose Bücher