Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
Vom Netzwerk:
er in die Zwangslage geraten war, ein paar von ihnen töten zu müssen. Wenn sich jeder in diesem Geschäft an seinen moralischen Standard gehalten hätte, würde es keinen Bedarf für einen Mittler wie Kud'ar Mub'at geben. Aber so wie die Dinge lagen, strich der Sammler jedes Mal eine prozentuale Beteiligung für die von ihm geleisteten Dienste ein: für das Zustandebringen von Geschäften zwischen durchweg mörderisch veranlagten Kreaturen, für die Hinterlegung von auszuzahlenden Kopfgeldern und für die Überführung von Gefangenen zu denen, die zuvor die Belohnungen für sie ausgesetzt hatten. Die Kopfgeldjägergilde wickelte fast alle ihre Aufträge über Kud'ar Mub'at ab, während Boba Fett den Sammler nur dann beanspruchte, wenn sein Klient das wünschte und wenn die Prozente der anderen Seite abgezogen wurden und nicht etwa ihm selbst.
    »Aber mein hoch geschätzter Fett.« Kud'ar Mub'at rieb, während er weiter von der Decke des Netzes baumelte, seine dünnsten und zerbrechlichsten Vorderbeine gegeneinander. »Es ist nicht nur im Sinne unseres so vergnüglichen geselligen Beisammenseins, dass ich mich dazu veranlasst fühle, mir ein längeres Verweilen Ihrerseits in meinem Heim zu wünschen. Sie sprechen von Ihren eigenen Geschäften, denen Sie sich fürsorglich zuzuwenden selbstverständlich in großer Eile sind. Sie
    kennen mich.« Die Fassettenaugen des Sammlers funkelten. ». ich bin ebenso bereit und erfreut, dieses Thema zu erörtern wie jedes andere. Und in diesem Augenblick decken sich Ihre und meine Geschäfte wieder einmal. Ist das nicht eine erfreuliche Koinzidenz der Ereignisse?«
    Boba Fett musterte das schmale Gesicht des Sammlers und suchte nach einem Hinweis, der ihm die wahren Absichten des Wesens verraten würde, die wie immer unter öligem Geschwätz verborgen waren. »Von welchem Geschäft sprechen Sie?« Normalerweise wurden alle Nachrichten über neu ausgesetzte Kopfgelder direkt von den darauf programmierten Kom-Scannern der Sklave I aufgefangen. »Von einem Privatauftrag?«
    »Ah, Sie sind ja so scharfsinnig.« Die Vorderbeine des Sammlers machten leise schabende Geräusche, wie billige dünne Hülsen aus Plastoid. »Kein Wunder, dass Sie auf Ihrem Tätigkeitsfeld so erfolgreich sind. Ja, mein lieber Fett, es geht sogar um einen sehr privaten Auftrag.«
    Das interessierte Fett. Damit konnte Kud'ar Mub'at seine Aufmerksamkeit erregen. Privataufträge waren sozusagen die Krönung der Kopfgeldjägerbranche. Es gab Zeiten, in denen bestimmte Klienten einen Flüchtling aus persönlichen Gründen fangen lassen und mit einem Höchstmaß an Diskretion ausgeliefert haben wollten. Bei einem galaxisweit ausgesetzten Kopfgeld war die Möglichkeit der Geheimhaltung jedoch praktisch ausgeschlossen. Damit die Klienten bekamen, was sie wollten, mussten daher entsprechende Absprachen mit einem bestimmten Kopfgeldjäger getroffen werden. Und in den meisten Fällen war dieser Kopfgeldjäger Boba Fett selbst, da er sich im Lauf von Jahrzehnten den Ruf höchster Vertraulichkeit und Effizienz erworben hatte.
    »Wer ist der Klient?« Obwohl ein Auftrag dadurch manchmal leichter wurde, war das eigentlich nicht die wesentliche Information für Boba Fett. Wenn die ganze Sache von Kud'ar Mub'at arrangiert wurde, war der Wunsch des Klienten nach Geheimhaltung absolut und reichte vermutlich so weit, dass nicht einmal der Jäger wissen sollte, wer das Kopfgeld bezahlte. »Ist es einer der Hutts?«
    »Diesmal nicht.« Kud'ar Mub'at bemühte sich erneut um ein Lächeln. »Sie und ich, wir haben in jüngster Zeit so viele Geschäfte für Jabba und seine Brüder erledigt. Ich wäre nicht sonderlich überrascht, wenn sie ihre Geldbeutel für eine Weile festzurren würden, sobald ich ihnen unseren kleinen Freund Posondum ausgeliefert habe. Nein, nein, sagen Sie jetzt nichts.« Die Vorderbeine gestikulierten. »Sie müssen mich nicht erst daran erinnern, dass ich kaum etwas an irgendjemanden ausliefern kann, ehe Sie nicht ausbezahlt wurden. Abrechner!« Das Kreischen des Sammlers hallte durch das Netz. »Komm her! Sofort!«
    Kud'ar Mub'ats Buchhalterknoten tastete sich vorsichtig an den Fasern entlang und betrat schließlich die zentrale Kammer. Von allen Untersammlern hatte dieser Boba Fett stets am besten gefallen und das nicht nur, weil es sich um den handelte, der die Kopfgelder auszahlte, die zuvor bei seinem Erzeuger hinterlegt worden waren. Der krabbenartige Abrechner, wie Kud'ar Mub'at seine Ausgeburt genannt

Weitere Kostenlose Bücher