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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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vernetzten Knoten spüren, deren einander überlappende Blicke in den zentralen Kortex ihres Herrn und Erzeugers eingespeist wurden. Sie alle beobachteten ihn und erwarteten seine Antwort.
    »In einem Punkt haben Sie Recht«, sagte Boba Fett.
    Kud'ar Mub'ats Augen funkelten jetzt noch heller. »Ja? Und welcher ist das?«
    Sein Misstrauen war nicht verschwunden, sondern hatte sich im Gegenteil sogar noch verhärtet und verschärft. Es sind immer die einfachen Jobs, sagte er sich, bei denen man sein Leben verliert.
    »Dieser Auftrag.«
    »Ja?« Die Untersammler an ihren Fäden krochen näher an Kud'ar Mub'at heran, als würde sich das Netz selbst enger um ihn zusammenziehen.
    Boba Fett ließ ein kurzes Nicken seines Helms sehen. ». wird Sie einiges kosten.«

6
    Von einem kleinen Ausguck in einer Wand aus zahllosen verklumpten Fasern blickte ein mit einer geschlitzten Pupille ausgestattetes Auge von tief violetter Farbe der leuchtenden Spur eines Raumschiffs nach, die sich zwischen den weit verstreuten Sternen verlor. Eine Sekunde später war die Flamme des Antriebs nicht mehr zu sehen. Sie erlosch, als die Sklave I in den Hyperraum sprang und verschwand.
    »Exzellenz.« Einer von Kud'ar Mub'ats Haushaltsknoten zögerte, huschte näher und zupfte am Saum der schweren Robe, die bis zu dem mit Matten ausgelegten Boden des Beobachtungsraums reichte. »Ihr Gastgeber wünscht Ihre Gegenwart.«
    Prinz Xizor wandte sich von dem Ausguck ab. Sein kalter, schlangenartig starrer Blick richtete sich auf den zitternden Untersammler. Wenn er ihn unter dem Stiefelabsatz zermalmte, würde möglicherweise ein schmerzhafter Schock durch das neuronale Netz direkt bis in Kud'ar Mub'ats Chitinschädel rasen. Das wäre ein durchaus lohnendes Experiment, denn Xizor interessierte sich für alles, was den Bewohnern der Galaxis Angst einjagen mochte. Eines Tages, sagte er sich, aber nicht heute. »Sag deinem Herrn«, entgegnete er mit glatter, keineswegs bedrohlicher Stimme, »dass ich gleich da bin.«
    Als er die Hauptkammer des Netzes betrat, sah er, dass Kud'ar Mub'at seinen kugelrunden Körper wieder in dem gepolsterten Nest niedergelassen hatte. »Ah, mein hoch geschätzter Xizor!« Er sprach mit derselben unterwürfigen Stimme, mit
    der Xizor ihn auch den abgereisten Kopfgeldjäger hatte einlullen hören. »Ich hoffe sehr, dass Sie es in dem scheußlichen Raum einigermaßen bequem hatten! Meine Betrübnis und Scham sind unermesslich.«
    »Der Raum war mehr als angemessen«, sagte Xizor. »Machen Sie sich deshalb keine Sorgen.« Er verschränkte die mit dicken Muskelsträngen ausgestatteten Arme vor der Brust. »Ich bin auch nicht ständig von dem Luxus am Hof des Imperators umgeben. Manchmal.« Er hob einen Mundwinkel zu einem halben Lächeln. »Manchmal sind meine Quartiere - und meine Partner -, weniger angenehm.«
    »Ah.« Kud'ar Mub'at nickte rasch. »Aus gutem Grund.«
    Der Sammler war zu klug, um irgendetwas von dem, was sein adliger Gast soeben angedeutet hatte, laut auszusprechen. Selbst die Worte Schwarze Sonne waren an einem so privaten Ort wie diesem verboten. Indem er das Schweigen zu einem allgemeinen Gesetz machte, stellte Xizor sicher, dass niemand von der Kehrseite seiner Doppelexistenz erfuhr. In dem einen Universum war er Palpatines treuer Diener, aber in dem dunklen Spiegelbild dieses Universums war er der Führer einer kriminellen Organisation, deren Reichweite - wenn nicht sogar deren Macht - ebenso weit gespannt war wie die des Imperiums.
    »Er hat den Auftrag angenommen.« Xizor sprach diese Worte wie eine Feststellung und nicht wie eine Frage aus.
    »Ja, selbstverständlich.« Kud'ar Mub'at machte sich nervös an den Luftkissen seines Nestes zu schaffen. »Boba Fett ist auf seine Weise eine durchaus vernünftige Kreatur. Sehr geschäftstüchtig. Ich finde übrigens, dass dies seine angenehmste Eigen-
    schaft ist.«
    »Wenn Sie das Wort geschäftstüchtig benutzen«, warf Xizor ein, »wollen Sie damit vermutlich sagen, dass er käuflich ist.«
    »Gibt es denn eine andere mögliche Definition?« Die Augen des Sammlers blickten unschuldig, als er Xizor unverwandt ansah. »Mein lieber, lieber Xizor, wir sind doch alle Geschäftsleute. Daher sind wir alle käuflich.«
    »Sprechen Sie lieber nur für sich selbst.« Das halbe Lächeln auf seinem Gesicht verwandelte sich in ein vollständiges höhnisches Grinsen. »Ich ziehe es vor, derjenige zu sein, der den Kauf tätigt.«
    »Ah, und ich bin überaus glücklich, zu

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