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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Sterne im Sichtfenster verdeckte, gerieten unterschiedliche maschinelle Einrichtungen in den Blick, deren Ränder schärfer waren als die verklumpten Fasern, in die sie eingebettet waren. Boba Fett hatte lange genug mit dem arachnoiden Sammler Geschäfte gemacht, um zu wissen, dass er keinem Handel widerstehen konnte, um welchen wertlosen Plunder es auch gehen mochte; daher waren Teile seines Netzes ein Museum ausrangierter interstellarer Frachter und anderen leblosen Treibguts. Selbst die Jawas handelten mit ihrem Schrott und benutzten Droiden, um an ihnen zu verdienen, doch Kud'ar Mub'at liebte es anscheinend bloß, irgendwelches Zeug zu sammeln und es seiner im Weltraum treibenden Heimat einzuverleiben, die der Sammler aus seinen eigenen Eingeweiden gewürgt hatte.
    Obwohl nicht alles hier Schrott war, wie Boba Fett sehr wohl
    wusste. Das war bloß der Anschein, den Kud'ar Mub'at, vielleicht als eine Art schützender Tarnung, an der Oberfläche des Netzes erwecken wollte. Nicht jeder Besucher war bei seiner Begegnung mit dem Sammler so glimpflich davongekommen wie er. Bei den wenigen Gelegenheiten, die Fett ins Innere des Netzes geführt hatten, war er dort auf beachtliche Schätze gestoßen, auf die Dinge, die die weniger Glücklichen hatten zurücklassen müssen, um ihre Schulden bei Kud'ar Mub'at zu begleichen. Es war vermutlich besser, sich das Fell über die Ohren ziehen zu lassen, als die spinnenartige Kreatur hereinlegen zu wollen.
    Bleiche grünliche Lichter bildeten einen nicht ganz runden Kreis, der den Landebereich des Netzes anzeigte. Einer von Kud'ar Mub'ats Untersammlern, der Einweiser genannt wurde, wenn Boba Fett sich nicht irrte, war ein phosphoreszierender schlangenartiger Knoten, dessen Länge ausreichte, um ein Ende des Netzes mit seinem leuchtenden Leib zu umschlingen. Kud'ar Mub'at hatte in diesem Knoten gerade so viel Intelligenz entstehen lassen, dass er ein einfaches einweisendes Muster für jedes Raumschiff, das sich dem Netz näherte, aufleuchten lassen konnte. Eine andere Gruppe Untersammler, die im Innern des blinkenden Kreises aufgereiht war, besaß indes nicht einmal so viel Hirnmasse. Sie konnten lediglich die Richtung erkennen, aus der ein Schiff kam, um es dann wie mit den Greifarmen einer threndrianischen Schlingenblume zu packen und sicher durch den Durchschlupf am Eingang des Netzes zu ziehen. Boba Fett hasste diese schwachsinnigen Anhängsel mit ihren biegsamen, gegen das Vakuum resistenten Schuppen, die wie rostfleckige Panzerplatten aussahen. Er hatte Kud'ar Mub'at schon vor langer Zeit darauf hingewiesen, dass er, falls
    er jemals Kratzer von den Greifarmen entdeckte, die nach dem Start der Sklave I jedes Mal am Rumpf hängen blieben, auf der Stelle umkehren und die Knoten einen nach dem anderen mit einem Kurzstrecken-Traktorstrahl aus dem Netz pflücken würde. Das wäre eine schmerzliche Erfahrung für Kud'ar Mub'at, da jeder Teil des lebenden Netzes durch ein Geflecht neuronaler Fasern mit dem Sammler verbunden war.
    Er drosselte den Antrieb der Sklave I, doch das Schiff behielt noch so viel Fahrt, dass es weiter langsam und gleichmäßig auf das Dock des Netzes zuhielt. Im Innern des Lichtrings nahmen die Greiferknoten bereits reibungslos ihre Positionen ein, während die Untersammler aus ihrem träumerischen Halbschlaf erwachten.
    »Ah, mein lieber Fett«, grüßte ihn eine schrille Stimme, als er von der Anlegestelle in die Tiefen des Netzes hinabstieg. »Es ist wahrhaftig ein Vergnügen, Sie wieder einmal hier zu sehen, nachdem eine so schrecklich lange Zeit verstrichen ist...«
    »Lass stecken.« Boba Fett hob den Blick und sah über der Rundung seines Helms eines von Kud'ar Mub'ats beweglichen Sprechwerkzeugen, einen Untersammler, der wenig mehr als ein verkümmerter Mund an einem schimmernden Faden war. Der Sammler musste dieses Exemplar erst kürzlich ausgesponnen haben, da die seidige Neuronalfaser noch weiß und nicht von dem seit Jahrhunderten in dem Netz gefangenen Schmutz besudelt war. »Ich bin geschäftlich und nicht zum Plaudern hier.«
    Die kleine Stimmbox huschte über die fasrige Decke der dünnen Röhre. Während sie mit Boba Fett Schritt hielt, rollte ein Paar winziger Krallen den Verbindungsfaden auf. »Ah, da
    spricht der Kopfgeldjäger, den ich schon so lange kenne, immer unerschrocken und lebhaft, wie ich mich erinnere! Wie beklagenswert lang musste ich ohne das Vergnügen Ihres knappen und einnehmenden Witzes auskommen.«
    Fett sagte darauf

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