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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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anderen Maschinen. Sogar die Atome,
    aus denen es zusammengesetzt war, tickten, abgesehen von den Verwirrungen durch gewisse Unsicherheitsfaktoren oder den Einfluss des jeweiligen Beobachters, im Grunde wie ein uraltes primitives Uhrwerk. Oder wie feinere Mechanismen, sagte sich Kuat von Kuat nicht zum ersten Mal. So wie der menschliche Geist. Auch der war eine Maschine, wie unbegreiflich seine Substanz ansonsten auch sein mochte.
    »Sehr gut.« Er streichelte das seidige Fell des Felinx, den er im Arm wiegte. Das Tier gab einen tiefen, kaum hörbaren Laut der Zufriedenheit von sich, als Kuats Finger eine bestimmte Stelle hinter den dreieckigen Ohren fanden. »Etwas anderes habe ich nicht erwartet.« Maschinen, selbst die in den Kuat-Triebwerkswerften gebauten, funktionierten nicht immer so, wie man es erwartete; es gab immer zufällige Abweichungen, die bisweilen den sprichwörtlichen Sand ins Getriebe streuten. Es war ihm stets aufs Neue ein ungetrübtes Vergnügen, wenn sich die Dinge nach Plan entwickelten. »Gibt es bereits Hinweise auf den Inhalt?«
    »Noch nicht.« Fenald, der Sicherheitschef, war mit dem standardisierten Arbeitsanzug der Kuat-Triebwerkswerften bekleidet, ohne irgendein Symbol oder Rangabzeichen, abgesehen von dem verstellbaren Dispersionsblaster, den er deutlich sichtbar an der Hüfte trug. »Aber eine komplette Crew arbeitet daran, nur.« Er zog ironisch einen Mundwinkel hoch. ». die Verschlüsselung ist ziemlich heikel.«
    »So sollte es auch sein.« Kuat von Kuat würde keineswegs enttäuscht sein, wenn es den Angestellten der Kuat-Triebwerkswerften nicht gelang, den Kode zu knacken, schließlich hatte er ihn selbst entworfen und implementiert. Er setzte die Informations- und Analyseabteilung des Betriebsschutzes
    nur testweise darauf an, um zu ergründen, wie gut er gearbeitet hatte. »Ich habe nichts dafür übrig, wenn sonst jemand meine Post liest.«
    »Natürlich nicht.« Ein knappes bekräftigendes Nicken. Ungeachtet der Bedeutung der Kuat-Werft als bester und mächtigster Anbieter auf dem Sektor der Konstruktion und Fertigung von Maschinen im Auftrag des Imperiums gab es im Hauptsitz der Kuat-Triebwerkswerften schon seit Generationen kaum verbindliche Formalitäten. Aufgeblasenheit, Getue und höfisches Gehabe blieben jenen vorbehalten, die keine Ahnung vom Ursprung wirklicher Macht hatten. Fenald deutete auf das Panoramafenster, dessen sechseckige Verstrebungen die beeindruckende Größe seines Chefs von immerhin zwei Metern noch um das dreifache überwölbten. »Ich denke, das hat wohl niemand gern.«
    Der Felinx im Arm des Mannes schnurrte lauter, offenbar hatte Kuat von Kuat die richtige, mit dem Lustzentrum verdrahtete Stelle gefunden. Nach der Geburt des Tiers hatte ein großer Teil der winzigen Gehirnmasse in seinem ausgesprochen engen Schädel, dem Erbe seiner durch Inzucht degenerierten Spezies, durch Schaltkreise ersetzt werden müssen, die bestimmte biologische Funktionen simulierten, damit es nicht gegen Wände lief und das Fleisch unter seinem Fell bis aufs Blut zernagte. Kuats Fingerspitzen tasteten, während er den Felinx streichelte, über die vernarbten Ränder des Einschnitts in seinem Schädel. Die weit gehende Verwandlung des Tieres in eine echte Maschine machte es zu einem angenehmeren und, auf eine Weise, die Kuat sehr schätzte, sogar schöneren Hausgenossen.
    In dem weitläufigen Arbeitsbereich des Erbdirektors der Kuat-Werft ertönte ein einzelner Glockenton. Kuat von Kuat
    wandte sich um und widmete sich wieder der grenzenlosen Aussicht hinter dem Panoramafenster, während sein Sicherheitschef den Kopf seitlich gegen den kleinen Transponder neigte, der in seiner Handfläche eingebettet war. Der Felinx hatte in völliger Hingabe die Augen geschlossen. Er gönnte dem aufsteigenden Rand des weit entfernten Nebels, der wie leuchtender Rauch vor der Schwärze schwebte, keinen Blick.
    »Sie bringen sie jetzt rein«, sagte Fenald.
    »Exzellent.« Draußen im Vakuum war jetzt der feuerrote Strahl eines Ionenantriebs zu sehen, der mit Unterlichtgeschwindigkeit das nur scheinbar chaotische Labyrinth aus Fertigungsplattformen und Gravdocks passierte. Das kleine Nutzfahrzeug flog mit seiner kostbaren Ladung an Bord dem Herzstück der Industrieanlagen der Kuat-Triebwerkswerften entgegen. Kuat von Kuat warf dem anderen Mann einen Blick über die Schulter zu. »Sie müssen nicht warten.« Er lächelte. »Ich werde mich selbst darum kümmern.«
    Sicherheitschefs wurden

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