Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
war jedoch schließlich zu dem Schluss gelangt, lieber nicht darauf zu bestehen. Es ist besser, rote Zahlen zu schreiben, hatte Kuat gedacht, als sich einen der besten noch verbliebenen Kunden zum Feind zu machen. Die Lage an Palpatines Hof war auch jetzt noch, nachdem Prinz Xizor nicht mehr unter den Lebenden weilte, angespannt genug und auch die zahlreichen Intrigen gingen auf allen Ebenen weiter, auch ohne dass er den Feinden des Unternehmens eine neue Waffe in die Hand gab.
»Dann hat also die Rebellen-Allianz Boba Fetts Schiff.« Kuat besann sich jetzt wieder auf die gegenwärtige Lage. Die tiefgreifenderen Sorgen, über die er eben nachgedacht hatte, würden noch ein wenig länger auf ihre endgültige Lösung warten müssen. »Und Sie haben die Bestätigung, dass es sich wirklich um die Sklave I handelt?«
Das war eine gute Frage. In Boba Fetts Lebensgeschichte hatte es genug Situationen gegeben, in denen der Kopfgeldjäger einen Raumer, der seinem aufs Haar glich, als sein eigentlich unverwechselbares Schiff ausgegeben hatte. Für jemanden, dessen Gaben in erster Linie darin bestanden, anderen Lebewesen den Tod zu bringen, besaß er ein bemerkenswert seltenes Talent, seinen eigenen Abgang vorzutäuschen. Vielleicht war dieses Talent aber auch zu erwarten . Kuat war sich da keineswegs sicher. Leben und Tod waren für einen Kopfgeldjäger das Gleiche, nämlich eine Handelsware, der lediglich ein unterschiedlicher Wert je nach Marktlage zukam. Boba Fett oder irgendeiner seiner Kollegen waren stets zufrieden, ob sie nun eine Leiche oder eine lebendige Geisel ablieferten, solange die Bezahlung in beiden Fällen die gleiche war. Bei dieser Einstellung war es nicht verwunderlich, wenn auch der eigene Tod zu einer Sache der jeweiligen Strategie oder Übereinkunft wurde.
Der Sicherheitschef nickte knapp. »Unsere Quellen in der Allianz sind zu dem Schluss gelangt, dass in diesem Fall keine Täuschung vorliegt - zumindest soweit es sich um die Identität des aufgebrachten Raumschiffs handelt. Die Subkodes der Schildregulatoren des Antriebs konnten ermittelt werden .« Er tippte sich wieder an die Schläfe, hinter der das Innenohrimplantat verborgen war. »Sie sind mit der Nachricht hereingekommen, die ich soeben empfangen habe. Ich habe sie sofort an unser Archiv weitergeleitet. Die Zahlen stimmen mit dem ursprünglichen Produktionsmanifest der Sklave I überein.«
»Damit wäre das Thema also erledigt.« Kuat von Kuat hatte die Konstruktion und Endfertigung von Boba Fetts Schiff persönlich überwacht. Es hatte einige Extras gegeben, die die Sklave I immer noch als hochmoderne Sonderanfertigung auswiesen. Das ID-Profil, das Signal also, das von einem Schiff an ein anderes gesendet wurde und den fraglichen Namen sowie die Daten der Registrierung enthielt, konnte zwar nicht ganz leicht, aber mit der nötigen Entschlossenheit und technischen Kenn- tnis durchaus gefälscht werden. Doch jedes Schiff, das die Fertigungsdocks verließ, wurde ohne Wissen des Imperiums oder irgendeines anderen Kunden der Kuat-Werften mit einer Zugangsroutine ausgestattet, einer Art Hintertür, die unwiderruflich in den Bordcomputer installiert war. Wenn Boba Fett die Regulatorsubkodes der Sklave I hätte ausschalten wollen, hätte er damit eine verheerende Kernschmelze riskiert. In diesem Fall hätte es kein im All treibendes Schiff mehr gegeben. Also war dieser Raumer Fetts Schiff und kein anderes. »Haben unsere Quellen noch weitere Informationen über dieses Schiff? Zum Beispiel über den Inhalt?«
Ein Kopfschütteln. »Keine. Außer dass niemand an Bord war. Die Kräfte der Rebellen-Allianz, die das Schiff gefunden haben, sind immer noch mit der Durchsuchung beschäftigt.«
»Die werden nichts finden«, sagte Kuat von Kuat.
»Was macht Sie da so sicher, Techniker? Boba Fett war in eine Vielzahl von Aktivitäten verwickelt, die auf strenger Geheimhaltung basierten.« Der Sicherheitschef faltete die Hände im Kreuz. »Ich bin mit guten Gründen davon ausgegangen, dass es an Bord seines Raumschiffs einige ... faszinierende Hinweise auf seine Vergangenheit geben würde.«
»Oh, die gibt es mit ziemlicher Sicherheit.« Kuat zuckte die Achseln, während er das in seinem Arm ruhende Tier streichelte. »Wenn man weiß, wo man nachsehen muss, und zumindest den Hauch einer Ahnung hat, wonach man sucht, und überdies ausreichend Grund, mit der Suche überhaupt zu beginnen, dann findet man diese Hinweise vielleicht sogar. Doch es gibt niemanden
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