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Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Umarmung des Unterknotens nieder, der sein Nest formte. »Kann ich Sie vielleicht zu einer überaus geringen, ganz belanglosen Freundlichkeit bewegen? Wenn Sie mich für einen Augenblick entschuldigen, ich muss mich kurz mit einigen meiner winzigen Untergebenen beraten. Eine Lappalie. Nur ein paar Details. Es ist wirklich eine Plage.«
    Keines von Kud'ar Mub'ats zahlreichen Augen besaß Lider; stattdessen legte sich, als der Sammler seine Konzentration aufgab, eine Art halb undurchsichtiger Nickhaut wie ein Film über ihre helle, an Perlen erinnernde Oberfläche. Als ein weiteres Zeichen dafür, dass er seine Aufmerksamkeit abgezogen hatte, faltete er die Beine um den Körper. Eine seiner kleinsten Schöpfungen, ein optischer Unterknoten, der kaum größer war als ein Menschendaumen, spähte darauf neugierig hinter den verflochtenen Strukturfasern des Netzes hervor. Ein neuraler Strang ohne schützende Hülle, weiß wie der Faden einer Spinne, übertrug ein scharfes Bild des Gesandten der Gilde an die Hirnrinde des väterlichen Sammlers. Gleed Otondon sah mürrisch aus und fühlte sich offensichtlich unwohl. Die geringste Verzögerung der geschäftlichen Verhandlungen schien ihn zu verärgern.
    Soll er ein Weile schmoren, beschloss Kud'ar Mub'at. Das Bewusstsein des Sammlers hatte sich bereits über die verbindenden Fasern vollständig einem anderen Teil des neuronalen Netzes zugewandt.
    »Sie haben sich seit meinem letzten Besuch im Netz verändert«, sagte der trandoshanische Kopfgeldjäger.
    »Ah, mein lieber, hoch geschätzter Bossk.« Der Besitzer des Netzes, der arachnoide Sammler Kud'ar Mub'at, vollführte mit einem erhobenen Bein eine Geste, mit der er eine Galaxis hart erworbener Weisheit und tiefer Trauer umschrieb. »Sie stehen immer noch in der Blüte einer kraftvollen Jugend. So ist es doch, oder? Wohingegen ich selbst .« Die Spitzen der winzigen Krallen am Ende des Spinnenbeins tippten direkt unterhalb des dreieckigen Gesichts gegen ein chitinartiges Segment seines Außenskeletts, wo, wenn sein Körperbau mehr dem eines Humanoiden oder eines Reptils ähnlich gewesen wäre, das Herz gesessen hätte. ». allmählich alt und müde werde. Genau wie Ihr geliebter Vater Cradossk ... möge die Erinnerung an ihn unter den Sternen bewahrt werden.«
    »Tja, älter wird die hässliche Kröte jetzt ja nicht mehr. So viel ist sicher.« In Bossks von Schuppen bedeckter Brust wurde in diesem Moment die Glut tiefer Befriedigung neu entfacht. Die sauber abgenagten Knochen seines Vaters ruhten in seiner Trophäenkammer, wo er sich, wann immer ihm danach war, an ihnen weiden und über ihnen meditieren konnte. Geschieht ihm recht, dachte Bossk und knirschte mit den Fangzähnen, als würde er dort wieder die Erinnerung an seinen Vorgänger schmecken. Für die Trandoshaner war der Tod nicht nur die angemessene Strafe, wenn jemand alt und müde wurde, sondern auch dann, wenn er sich der folgenden Generation (und vor allem Bossk selbst) in den Weg stellte. Wenn sein Vater Cradossk sich nicht so sehr an die Führung der Kopfgeldjägergilde geklammert hätte, hätten die Dinge möglicherweise keinen so grauenvollen Verlauf für ihn genommen. Oder vielleicht doch, denn die Wiederverwendung der Proteine und anderer Bestandteile der Eltern war bei den Trandoshanern eine althergebrachte Tradition und es wäre auch dann eine Schande gewesen, diese Sitte nicht fortzuführen, wenn Cradossk die Führung der Gilde großzügig an seinen Erben Bossk übergeben hätte. »Er war eine zähe alte Echse«, grübelte Bossk vernehmlich. Dabei spürte er mit der Zunge der Bruchstelle an einem seiner Fangzähne nach. »In so mancher Hinsicht .«
    »Auch ich komme ins Sinnieren«, gab der Sammler zurück, »wenn ich mich an Ihren Vater Cradossk erinnere. Ich habe häufig mit ihm verhandelt und Geschäfte mit ihm abgeschlossen. Die meisten waren für beide Seiten äußerst Gewinn bringend, das versichere ich Ihnen.«
    »Glauben Sie mir . ich weiß alles darüber.« Bossk ver- schränkte die Arme vor der Brust, sein Ellbogen stieß gegen eine seiner Blasterpistolen. »Ich war an vielen dieser Abschlüsse beteiligt. An den lohnenden und an den weniger lohnenden.«
    »Ah, was soll ich sagen?« Zwei von Kud'ar Mub'ats Beinen hoben sich zu einer Art Achselzucken. »Wir leben in einer gefährlichen Galaxis, armselige, um ihr Überleben kämpfende Geschöpfe, die wir sind. Nicht alles verläuft nach Plan, nicht wahr?«
    Wohl wahr, dachte Bossk düster. Er

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