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Der kosmische Computer

Der kosmische Computer

Titel: Der kosmische Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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einfach nicht, daß Merlin jemand anderem gehört.«
    »Nein«, sagte Shanlee. »Wir wollen nur nicht, daß die ganze Föderation in blutiger Anarchie auseinanderbricht, und genau das wird geschehen, wenn Sie das Ding ausgraben und in Gang setzen.«
    Shanlee erbat sich eine Zigarette und fuhr dann fort: »Sie müssen wissen, daß das Ende des Krieges uns wirklich überrascht hat. Selbst Merlin war nicht darauf vorbereitet, aus Mangel an Information, natürlich. Die Allianz der Systemstaaten brach plötzlich in sich zusammen. Nun, wir fütterten Merlin mit allen erhältlichen Daten und analysierten die Lage. Dann machten wir etwas, was wir eigentlich gar nicht tun durften, da es mit politischer Planung zu tun hatte. Aber wir waren dabei, eine Besatzungsmacht in die Systemstaaten zu bringen, und wir wollten nichts unternehmen, was der Regierung der Föderation später unangenehm sein konnte. Wir fütterten Merlin mit allen zugänglichen Daten über die politische und wirtschaftliche Lage überall in der Föderation und machten eine Langzeitberechnung über die Folgen des Krieges.«
    Er schwieg, zündete sich eine neue Zigarette an und sagte: »Wir hatten die Laufzeit mit fünfhundert Jahren angesetzt. Der Computer rechnete nur die nächsten zweihundert Jahre durch und meldete, daß darüber hinaus keine Berechnung möglich sei, weil danach die Föderation nicht mehr bestehen würde.«
    Die anderen, die sich um ihn herum auf Stühle gesetzt hatten, starrten ihn an.
    »Keine Föderation mehr?« fragte Richter Ledue ungläubig. »Wieso, die Föderation … die Föderation …«
    Die Föderation würde ewig bestehen. Jeder wußte das. Es war unvorstellbar, es könne keine Föderation mehr geben.
    »Genau. Auch wir mochten es kaum glauben«, sagte Shanlee. »Schließlich waren wir Offiziere der Föderation, und wir glaubten an sie. Wir suchten nach dem Fehler. Wir machten Einzelanalysen, wir ließen das gesamte Programm erneut durchlaufen. Es nützte nichts.«
    Shanlee schwieg gedankenverloren. Dann blickte er auf und fuhr fort: »In zweihundert Jahren wird es keine Föderation Terra mehr geben. Die Regierung wird langsam an Macht verlieren. Die Raummarine wird sich auflösen. Die Planeten und Sternsysteme werden den Kontakt untereinander und mit Terra verlieren. Alles wird langsam in sich zusammenbrechen, bis sich alles aufgelöst hat. Dann wird jeder Planet vereinsamen und in die Barbarei zurücksinken.«
    »Merlin hat das vorausgesagt?« fragte Kurt Fawzi entsetzt. Wenn Merlin es sagte, mußte es stimmen.
    Shanlee nickte. »Wir haben eine weitere Berechnung angestellt. Wir fragten, was geschehen würde, wenn diese Erkenntnis veröffentlicht würde. Das Ende würde dann nicht nach zweihundert Jahren, sondern viel rascher, nach weniger als einem Jahrhundert kommen, und es würde kein langsamer, friedlicher Zersetzungsprozeß sein. Es würde zu einer Kettenreaktion kommen. Rebellionen würden ausbrechen, die Verwaltung der Föderation würde in Frage gestellt werden, und dann würde man gegen die Regierung revoltieren und sie stürzen. Auf den einzelnen Planeten würde es zu gesellschaftlichen oder regionalen Spaltungen kommen, dann zu interplanetarischen Kriegen – zu all dem, was wir mit dem Krieg gegen die Systemstaaten zu verhindern suchten. Wenn man den Menschen nicht sagt, was die Zukunft bringt, werden sie versuchen, aus dem, was sie haben, das Beste zu machen. Wenn sie jedoch wissen, daß die Föderation dem Untergang geweiht ist, wird jeder versuchen, sich den größten Teil des Kuchens zu schnappen. Und dabei würden sie alles kurz und klein schlagen. Hier und dort würden gewisse Planeten, die vom kommenden Untergang nichts gehört hätten, genug von der alten Zivilisation bewahren, um nach vier oder fünf Jahrhunderten zum Kern einer neuen zu werden. Wenn man ihnen aber den Untergang der Föderation vorhersagen würde, müßten sie zusammen mit den anderen einem blutigen Ende entgegentaumeln, und niemand könnte sagen, wie lange die darauffolgende Nacht in der Galaxis dauern würde.«
    »Wir möchten nicht, daß etwas Derartiges geschieht«, sagte Tom Brangwyn entsetzt.
    »Dann verlassen Sie alle das Hauptquartier, um es mit Merlin in die Luft zu jagen«, sagte Shanlee.
    »Nein!« schrie Fawzi. »Wer es versucht, den schieße ich über den Haufen.«
    »Warum haben Sie denn damals Merlin nicht in die Luft gejagt?« fragte Conn.
    »Wir haben ihn erbaut, wir haben mit ihm gearbeitet. Er war ein Teil von uns, wir

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