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Der kosmische Computer

Der kosmische Computer

Titel: Der kosmische Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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konnte. Irgendwie keimte in ihm der Verdacht, daß Carl Leibert genau wußte, worum es sich handelte. Und er war immer mehr überzeugt, daß er den falschen Prediger schon irgendwo gesehen hatte.
    Schließlich war die ganze Oberfläche des mit Collapsium überzogenen Objekts freigelegt. Die Arbeiter brachten den Collapsium-Schneider in Stellung.
    Etwa fünfzehn Männer der Gruppe hatten sich nach dem Abendessen in Kurt Fawzis Büro versammelt. Sie waren alle zu müde, um die Öffnung des Objekts noch in dieser Nacht vorzunehmen, aber zu erregt, um gleich zu Bett zu gehen. Irgend jemand schaltete die Nachrichten ein.
    Der Sprecher verlas einige Meldungen und fuhr dann fort: »Wir bringen Ihnen jetzt ein aktuelles Interview mit General Travis zum Thema Merlin, das auf Luna aufgenommen wurde.«
    Einen Augenblick glaubte Conn, das Büro drehe sich um ihn, dann hatte er sich wieder in der Gewalt. Die Gespräche waren plötzlich verstummt, und alles blickte bestürzt zum Bildschirm.
    Foxx Travis hatte sich kaum verändert, saß in seinem Sessel und bekam von einer Schwester ein Stärkungsmittel gereicht. Alles war, wie Conn es erlebt hatte, aber irgend etwas fehlte …
    Ach ja, der vergleichsweise jüngere Mann von etwa siebzig Jahren … »Mike Shanlee … mein Adjutant auf Poictesme …« Er war nirgends zu sehen, und war dort doch der wichtigste Mann gewesen. Dann wußte Conn, wo er den Mann schon einmal gesehen hatte, der sich als Prediger ausgab und sich Carl Leibert nannte.
    »Es ist überhaupt nichts Wahres daran, meine Herren«, sagte Travis eben. »Es hat einen solchen Computer nie gegeben. Ich wünschte, wir hätten ihn gehabt, dann wäre der Krieg Jahre früher zu Ende gewesen. Wir hatten natürlich die üblichen Computer, wie sie jede größere Firma hat …«
    Der Rest ging in dem Geschrei unter, mit dem die Zuschauer auf das Gehörte reagierten. Kurt Fawzi schlug mit der Faust auf den Tisch und schrie: »Ruhe!«
    »Ich bin offengestanden überrascht«, fuhr Travis fort, »denn der junge Maxwell hat sich hier in diesem Zimmer vor ein paar Jahren mit mir unterhalten. Ich sagte ihm damals, daß es den Computer nie gegeben hatte. Wenn er den Leuten auf Poictesme jetzt erzählt, es gäbe ihn, so lügt er und nutzt ihre Leichtgläubigkeit aus. Es hat nie ein Projekt Merlin gegeben …«
    »Wir wissen es besser!« schrie Klem Zareff.
    Der alte Mann mit dem weißen Bart rief: »Dieser junge Bursche hat uns die ganze Zeit über belogen! Er hat falsche Hoffnungen genährt. Ein Scheusal in Menschengestalt!«
    Das Interview war inzwischen beendet, und jemand schaltete den Bildschirm aus. Alle starrten Conn gebannt an.
    »Sie haben uns nie erzählt«, sagte Morgan Gatworth, »daß Sie eine Unterredung mit General Travis hatten.«
    »Weil ich nicht glaubte, was er mir sagte. Sie waren dabei, als ich von Terra zurückkehrte, Sie haben gesehen, wie schockiert alle waren, als sie erfuhren, daß ich nichts Genaues herausbekommen hatte. Warum sollte ich die Lügen des Generals wiederholen und den Leuten noch mehr die Hoffnung rauben? Travis würde die Existenz Merlins noch ableugnen, wenn er selbst auf ihm säße.«
    »Und schaut, was wir gefunden haben«, rief Fawzi und deutete zur Decke seines Büros. »Ist das da oben Merlin oder nicht?«
    »Das kleine Ding?« schrie Leibert verächtlich. »Wie könnte das Merlin sein? Ich gehe auf meine Kammer, um Vergebung für diesen Frevel herabzuflehen!« Er wollte zur Tür gehen.
    »Halten Sie ihn fest, Tom!« sagte Conn, und Brangwyn trat Leibert in den Weg und hielt ihn am Arm fest. Leibert versuchte kurz, Widerstand zu leisten.
    »Sie haben ja recht schnell Ihren Glauben an Merlin verloren«, sagte der frühere Polizeichef von Litchfield.
    Franz Veltrin, der der eifrigste Gefolgsmann von Leibert geworden war, verlor ebenso plötzlich den Glauben. Er begann, den Propheten Merlins wüst zu beschimpfen.
    »Lassen Sie das, Franz, er tat nur seine Pflicht«, sagte Conn. »Nicht wahr, General Shanlee?«
    Es dauerte fast eine Minute, bis sich der Lärm gelegt hatte und Conn eine Erklärung abgeben konnte.
    »Ja, ich habe mich mit Travis unterhalten«, sagte Conn und bemühte sich, den rechten Weg zwischen Dichtung und Wahrheit zu finden. »Er hat mir dasselbe wie in dem Interview eben gesagt. Als ich nach Montevideo zurückgekehrt war, mußten sein Adjutant und er gefürchtet haben, ich hätte ihnen keinen Glauben geschenkt. Als ich promoviert hatte, bot man mir eine Stelle an der

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