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Der kosmische Computer

Der kosmische Computer

Titel: Der kosmische Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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Ledue ungläubig. »Merlin soll sich selbst den Prozeß machen und sich dazu verurteilen, zerstört zu werden?«
    »Merlin ist ein Computer, und Computer befassen sich nur mit Tatsachen. Sie sind Maschinen und haben keinen Selbsterhaltungstrieb. Wenn es das Beste ist, daß Merlin vernichtet wird, wird uns Merlin dazu raten.«
    »Sind Sie bereit, es Merlin zu überlassen, Kurt?« fragte Tom Brangwyn.
    Fawzi schluckte und sagte: »Ja. Wenn Merlin uns dazu rät, müssen wir es tun.«
    Gegen Mittag kam über verschiedene Wellenlängen eine Meldung von Koshchei. Conn saß müde in einem Sessel im Büro des Oberbefehlshabers, war aber sofort vor Schreck hellwach, als er Simon Macquarte, einen der Führer der jungen Siedlung dort, sagen hörte: »Dies ist keine Drohung, sondern eine ernstgemeinte Warnung. Wir möchten keine Waffen gegen die Welt ausschicken, in der wir geboren wurden. Aber ob wir es tun oder nicht, hängt ganz allein von euch ab.«
    Er fuhr sehr ernst fort: »Wir kamen mit dem Traum einer besseren Welt hierher, einer Welt, in der es allen gutgehen würde. Wir haben auf Koshchei gearbeitet, damit diese Welt auf Poictesme verwirklicht werden kann. Jetzt zerstört ihr diesen Traum. Wenn er zerstört ist, haben wir nichts mehr, für das es sich zu leben lohnt. Wir können dann nur noch Rache nehmen, und das werden wir auch tun.
    Wir haben die Waffen, um Rache zu nehmen. Erinnert euch, daß während des Krieges hier ein Hauptstützpunkt der Raummarine war. Hier wurden die Superraketen gebaut, die Ashomodai, Belphegor und Baphomet zerstörten, und Hunderte dieser Waffen liegen noch hier. Wir haben sie fertig zum Abschuß gemacht. Wenn sie einmal in Richtung Poictesme losgeschickt sind, habt ihr höchstens noch hundertsechzig Stunden zu leben. Wir werden sie sofort abschießen, wenn auch nur noch ein einziger Angriff auf das Hauptquartier der Dritten Flotte geführt wird.
    Wir werden sie abschießen, wenn das Interplanetarische Gebäude in Storisende angegriffen oder wenn Rodney Maxwell auch nur ein Haar gekrümmt wird.
    Wir bitten euch inständig, uns nicht zu diesem grauenvollen Schritt zu zwingen. Jeder von euch hält das Schicksal des Planeten in seinen Händen.«
    Das Bild verschwand vom Schirm. Conn blickte die anderen Männer im Raum an. Alle waren wie vor den Kopf geschlagen.
    »Die würden das doch nicht tun?« fragte Lorenzo Menardes. »Conn, Sie kennen diese Männer, die würden so etwas doch nicht machen?«
    »Verlassen Sie sich nicht darauf, Lorenzo«, sagte Klem Zareff. »Es ist schwer, jemanden aus drei Metern Entfernung mit der Pistole niederzuschießen. Wenn man aber eine ferngelenkte Waffe abfeuert, nun, da muß man nur ein paar Tasten und Knöpfe drücken.«
    »Mir ist es gleich«, sagte Conn, »ob die es tun oder nicht. Ich mache mir nur Sorgen, wieviele Leute ihnen Glauben schenken werden.«
     
    Offenbar doch eine beträchtliche Anzahl. Zareffs Kampffahrzeuge berichteten, daß die Gefechte nachließen. Die Nachrichtensender wiederholten das Ultimatum von Koshchei und meldeten, daß es in Storisende und anderswo ruhiger werde. Am späten Nachmittag hatten die Krawalle aufgehört.
    Rodney Maxwell meldete sich über Schirm. Conn bemerkte, daß er wieder seine Pistole umgeschnallt hatte.
    »Was ist gesehen?« fragte er. »Hat man dich gegen eine Kaution freigelassen?«
    Maxwell schüttelte den Kopf. »Die Anklagen wurden fallengelassen. Man hatte sowieso von Anfang an nichts, was man mir vorwerfen konnte. Aber man hat mich noch nicht auf freien Fuß gesetzt.«
    »Deine Pistolen hast du aber umgeschnallt.«
    »Ja, aber man hält mich immer noch im Palast des Präsidenten fest. Ich wollte, deine Leute auf Koshchei hätten mich in dem Ultimatum nicht erwähnt. Jake Vyckhoven hat Angst, mich freizulassen, weil die Gefahr besteht, daß ich von irgendeinem Hitzkopf oder Wahnsinnigen erschossen werden könnte, und dann würden die Planetensprenger auf uns losgelassen. Jake hat aber eine gute Entscheidung getroffen. Er hat die Schließung der Börse befohlen, und die Banken für die nächsten fünf Tage zumachen lassen. Bis dahin werdet ihr Merlin geöffnet und in Betrieb gesetzt haben, und dem Markt kann nichts mehr passieren.«
    Conn sagte nur: »Hoffentlich.« Es konnte nicht ausgeschlossen werden, daß die Leitung angezapft war, daß der Schirm seines Vaters abgehört wurde. Er konnte es nicht wagen, seinem Vater über Shanlee zu informieren oder ihm von der letzten Berechnung Merlins zu erzählen.

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