Der Krankentröster (German Edition)
denn man sieht fünf Zehen. Deine Bilder sind genau richtig, grausam, gewalttätig, einprägsam, manchmal zu lang, aber die Richtung stimmt, wobei ich die Waldfee aus historischen Gründen lieber »holla« rufen lassen würde, als »heil«. Bei sieben hast Du, fällt mir gerade ein, das Zeichen von Pro Sieben, also etwas Abstraktes. Ich bin da mit meinen sieben Zwergen, die um Schneewittchens Sarg rumstehen, immer sehr gut gefahren. Zum Üben nimmst Du Dir am besten irgendein Buch und schreibst die ersten zwanzig Substantive, die auf irgendeiner Seite stehen, ab und versuchst die Verknüpfung wirklich innerhalb der Schreibzeit zu schaffen. Am Anfang geht das nicht, schon klar, aber es muss das Ziel sein, denn nur dann wirst Du in fröhlicher Runde alle verblüffen. Die Methode funktioniert auch gut mit dem Einkaufszettel, mir hat sie mal bei »Wer zuletzt lacht« den Arsch gerettet, als der Monitor mit dem Namen des nächsten Künstlers ausfiel, ich mir aber mit der Methode alle Künstler gemerkt hatte und wusste, dass jetzt Gabi Decker dran war.
Gestern habe ich auf den Stresstestseiten ein paar schöne schnelle Entspannungsübungen gefunden, zum Beispiel: Hinlegen, Hand auf den Bauch, bis fünf durch die Nase einatmen und sich dabei einen Geruch vorstellen, in meinem Fall Rosmarin und Knoblauch in heißem Olivenöl, und dann mit leicht gespitzten Lippen durch den Mund ausatmen, wobei man eine Kerze ausbläst in seiner Vorstellung. Sehr sinnlich und wirksam.
Und noch ein Rezept von gestern: Für eine Person: Eine Stange Lauch putzen und in zwei Zentimeter lange Stücke schneiden, in Öl fünf Minuten dünsten, mit Salz und einem Hauch Zucker würzen, einen guten Schuss Sahne und einen guten Esslöffel Tafelmeerrettich aus dem Glas untermischen und das Ganze mit Zitronensaft abschmecken. Nicht zu lang köcheln lassen, es wird schnell matschig. Dazu ein indisches Hack-Gemüse-Omelett. Eine kleine Gemüsezwiebel klein schneiden und in Butterschmalz oder Öl andünsten, einen gehäuften Esslöffel indische milde Currypaste aus dem Asialaden dazu, mit den Ziebeln verrühren und noch etwas dünsten lassen, Hack dazu, Hitze erhöhen und anbraten, eine kleine rote Paprika gewürfelt dazu und auch anbraten, dann 4 Eier mit Sahne, etwas Worcestersauce, Pfeffer, Salz und 2 EL geriebenem Edamer Käse verschlagen, über die Hackmasse geben und die Pfanne abdecken, sodass die Masse gut stocken kann, wenn oben nichts mehr flüssig ist, die Pfanne wenden, mit großem Deckel oder Teller, und von der anderen Seite noch etwas bräunen lassen. Wenn man es etwas schärfer will, eine kleine halbe frische Chilischote mit Kernen in Stückchen zu den Zwiebeln geben, außerdem kann man das Hack noch mit reichlich Cumin, also Kreuzkümmel, würzen, schmeckt noch authentischer. Und noch eine schnelle Suppe für vier kleine Portionen:
Eine halbe Gemüsezwiebel würfeln und in Öl andünsten, eine halbe Sellerieknolle schälen und würfeln, dann dazu und auch etwas schmoren lassen, Wasser in den Topf, bis alles zwei Finger hoch bedeckt ist, Hitze hochstellen, wenn’s kocht, Hühnersuppenstreuwürze dazu, bis die Brühe schmeckt, ca. 10 Minuten köcheln, bis die Selleriestücke weich sind, vom Herd nehmen und gründlich pürieren. Und jetzt kommt der Knaller: Vorher hast Du ein daumenspitzengroßes Stück Wasabi hergestellt (kennst Du vom Sushi beim Japaner), aber bitte selbst frisch mit Wasabipulver aus dem Asialaden und wenig Wasser anrühren. Das vermischt Du mit einem kleinen Tetrapack Sahne, die Sahne dabei leicht anschlagen, das Ganze in die Suppe, es kann auch noch ein bisschen Milch rein und ein Schuss Sojasauce sowie der Saft einer halben kleinen Zitrone. Und etwas frischer schwarzer Pfeffer. Und schön schaumig schlagen mit dem Zauberstab. Dieses Menü hast Du in zwanzig Minuten fertig, und es schmeckt wirklich besonders. Die Suppe ist übrigens meine Erfindung. Und nun viel Spaß bei allem!
Liebe Grüße
Jürgen
Hi Jürgen,
vielen Dank für die Erklärungen und die Rezepte, aber eben klingelte der Postbote und brachte ein Paket, das das PowerKids-Programm enthält. Ein Abnehmprogramm für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren. Ich muss dazusagen, dass meine zwei Kleinen einiges zu viel auf den Rippen haben. Gegenüber meiner Großen, die schon seit über zwei Jahren strenge Vegetarierin ist und in Sachen Ernährung ein Vorbild für die ganze Familie. Sie kann dazu auch noch super kochen. Aber Julia und Bennet haben aus
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