Der Krankentröster (German Edition)
Autobahnraststätte. Ich sitze auf dem Klo, will mir gerade ein paar Telefonnummern notieren, kommt aus der Kabine nebenan ein Zettel unter der Wand durch: Bitte Autogramm. Habe ich draufgeschrieben: Hier kackt Otto.
9. Da stehe ich im Hotelfahrstuhl auf dem Weg in den vierzehnten Stock. Eine attraktive Frau steigt zu, lächelt mich an und sagt: »Ich bewundere Sie seit vielen Jahren. Haben Sie Lust, noch auf mein Zimmer mitzukommen?« Ich sage: »Toll, und was hab ich davon?« Nein, ein Scherz. Ich bin natürlich mitgedackelt, und dann hab ich mit ihr die Minibar ausgesoffen und bin abgehauen. Bisschen Spaß will man ja auch haben.
10. Meinen sechzehnten Geburtstag habe ich in einer Stripteasebar gefeiert, im erzkatholischen Aachen.
11. Meinen ersten Joint habe ich beim Bund geraucht, als Leutnant, mit einem Fahnenjunker, dem ich dann die Lederjacke abgekauft habe, die ich auf meinem ersten Open-Air-Festival trug, mit Deep Purple, T-Rex und Champion Jack Dupree.
12. Ich habe Gitarre beim Bund von einem Kriegsdienstverweigerer gelernt. Der erste Song war »Blowing in the wind«, der zweite »Universal Soldier«.
13. Ich habe mal in Kiel bei einem Elvis-Presley-Imitationswettbewerb den zweiten Platz gemacht.
14. Mein nächstes Buch fängt so an:
Kurz nach sechs übergibt sich mein Nachbar in der Wohnung über mir. Ich weiß nicht, warum. Normalerweise macht er das erst um sieben. Sein Würgen ist mein Wecker. Andere empfinden die Hellhörigkeit eines Plattenbaus als Nachteil; ich mag das. Nach Uhr und Kalender kann jeder leben. Sonnabend z. B. ist, wenn der Vater unter mir seine pubertierende Tochter zusammenschreit. Dann hat er wieder entdeckt, dass ihr Zimmer einem Saustall gleicht. Seine Tiraden enden regelmäßig mit den Worten: »Ick könnte kotzen!«, was er aber nie tut, als wüsste er, dass ihm das in der Wohnung über mir schon jemand abnimmt.
15. Das Vorwort meines nächsten Buches beginnt mit: Sie glauben doch wohl nicht, dass ein Arsch wie ich eine Geschichte ordentlich erzählt, oder?
16. Ich habe mehr Alben herausgebracht als die Beatles.
17. Ich habe mich in Las Vegas heimlich zum Priester weihen lassen.
18. Ich hatte mit jedem der herkömmlichen Verkehrsmittel mindestens einen Unfall.
19. Ich trage Hawaii-Unterhosen.
20. Ich habe Nacktfotos für »Playgirl« gemacht, mit einer Hand auf dem Genital allerdings. Immerhin war es nicht meine Hand.
Na, wie war die Quote? Und hast Du heute schon zwanzig Begriffe behalten geübt?
Liebe Grüße
Jürgen
(Lösungen und Kommentare auf Seite 199)
Hi Jürgen,
haha. Sehr schöne Idee vom Sender. Also, bei Deinem ersten Beispiel würde ich sagen, dass es schon mal falsch ist, dass Du Bier getrunken hast. Denn ich habe in Erinnerung, dass Du gar kein Bier trinkst. Oder? Und falls doch, glaube ich nicht, dass Du nach 1,5 Stunden mit einem Freund nur ein Bier getrunken hast. Und dann habt ihr bestimmt nicht über Schuhe, sondern höchstens über Frauen und ihre Schuhe gesprochen. So, und nun tippe ich mal weiter, welche Aussagen falsch und welche richtig sind. Also, here we go:
1. Ich habe schon mit Tina Turner zusammen gesungen.
Antwort: Warum nicht? Kann ich mir gut vorstellen. Du hattest so viele berühmte Gäste. Ich sage JA!
2. Ich hatte Madonnas Kopf auf meinem linken Schlüsselbein.
A: Puuh, war sie mal auf einer Deiner Nachfeiern und sturzbetrunken, oder habt ihr zusammen ein Spiel wie Twister gespielt? Ich sage hier mal: NEIN. (Hätte ich jetzt eine Karte gewonnen?)
3. Ich bin 68 geworden, ich weiß, ich sehe jünger aus, ich habe junge Haut, ich halte sie schön feucht, das kommt vom vielen Weinen.
A: Oh, da sind ja gleich zwei Lügen drin. Dass Du viel weinst und 68 geworden bist. Also, NEIN!
4. Meine Mutter erzählte mir, dass mein Vater nach meiner Geburt gesagt habe: »Der sieht aber komisch aus.« Wie kann man so etwas einer jungen Mutter sagen?! Unfassbar. Das ist das eine, das andere ist: Wie kann man das seinem 35-jährigen Sohn erzählen? Wie soll ich auf diese Information reagieren? Mich entschuldigen, oder was?
A: So was kann ich mir gut vorstellen. Ich habe auch mal zu einer frischgebackenen Mutter gesagt: »Oh, sieht der süß aus, wie ein kleines Äffchen!« Ich muss dazusagen, dass ich Babyaffen echt süß finde. Die Mutter fand es nicht so toll. Habe aber, falls die Geschichte wahr ist, vollstes Verständnis für Deinen Vater. Also, JA!
5. Mein Publikum ist zum überwiegenden Teil weiblich. (Wahr)
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