Der Krankentröster (German Edition)
wiederum ihre Exschwiegermutter im Krankenhaus besuchten, und die neuen Freundinnen ihrer Söhne waren sogar mit deren Exfrauen befreundet und schwärmten gegenseitig voneinander. Da sagte sie: »Das Rezept ist: Mund halten, auf keine Seite schlagen, auch wenn es schwerfällt. Auch wenn es einen manchmal fast innerlich zerreißt!« Nun, anscheinend hatte es ja genutzt.
Sich nicht aufhetzen lassen. Und das ist wirklich schwer! Da die Pfeile, die abgeschossen werden, doch immer stecken bleiben und irgendwann ihre Wirkung tun. Spätestens wenn man mal auf den anderen richtig sauer ist. Es gibt Menschen, die sich immer gerne in Beziehungen einmischen, meist selber keine glückliche Beziehung führen, aber einem predigen, wie eine auszuschauen hat. Da werden dann gerne die Fehler vom Partner genau aufgezeigt und einem mitgeteilt, dass man sich so etwas auf keinen Fall bieten lassen sollte, oder kleine Giftspritzen in einzelnen Dosen verteilt.
Schwiegereltern und Eltern geben auch gerne mal ihren Senf dazu. Oder noch andere Verwandte. Manche haben sogar Spaß daran, Beziehungen auseinanderzubringen. Mein Vater sagte einmal zu meiner Mutter: »Unsere Ehe läuft so gut, weil unsere Verwandten so weit weg wohnen.«
Wenn andere gegen den Partner oder die Partnerin hetzen, sollte man immer seinen Partner unterstützen und signalisieren: Wir gehören zusammen und sind eine Einheit. Und ich halte zu ihm/ihr, egal, was ihr sagt.
So, da sprach jetzt Dr. psych. Sonnenberg. Da merkt man, dass ich in dem halben Jahr viel Zeit hatte zum Nachdenken … Aber es ist das Thema! Immer sehr beliebt bei Freunden! ☺
Und hier noch ein Link, der mir sehr gut gefiel, von Action for happiness. Da geht es um das Thema, anderen etwas Gutes zu tun. Das war wieder so ein Clip, wo es bei mir im Gehirn zu rattern anfing und viele Ideen in meinem Kopf herumschwirrten.
http://www.actionforhappiness.org
Liebe Grüße
Gaby
Hi Gaby,
Jetzt habe ich mich endlich mit Deinem Partnerschaftsessay beschäftigen können, und es hat viel Spaß gemacht, ihn zu lesen. Natürlich stimmt alles, aber es klingt natürlich meist sehr theoretisch. Löse doch die einzelnen Punkte einfach mal in reale Spielszenen mit ausgeschriebenen Dialogen auf, das wird Dir Spaß machen, und dadurch wird es dem Leser und Dir selbst auch klarer werden. Ich bin natürlich gleich auf Punkt fünf angesprungen: Du in dem Doppelzimmer mit der Oma zusammen und Deinem Wunsch nach Gesang, Tanz und Selbstgesprächen. Das ist natürlich nicht ganz die Partnerproblematik mit Freiheit gönnen, die Oma war nicht Deine Partnerin und hätte Dir sicher jede Freiheit gegönnt, sondern der Wunsch nach einer Rückzugsmöglichkeit, einem Raum, in dem man allein ist, unbeobachtet, was gleichbedeutend ist mit unkritisiert, unbenotet, unbeobachtet, also frei. Und da sind wir natürlich bei meinem alten Beziehungsmodell der Fernbeziehung, was natürlich meist aus vielerlei Gründen, auch finanziellen, nicht praktikabel ist, aber getrennte Schlafzimmer empfiehlt jeder Psychologe. Und was sagen die Philosophen?
Gute Ehen wären häufiger, wenn die Ehegatten nicht immer beisammen wären. – Nietzsche
Die Ehe ist der erfolglose Versuch, aus einem Zufall etwas Dauerhaftes zu machen. – Albert Einstein
Nietzsche untermauert meine These, Einstein kommentiert Deinen Punkt eins, den richtigen Partner aussuchen. Wo die Liebe hinfällt, weiß man nicht und kann es auch nicht beeinflussen, die arme Frau in Deinem Beispiel ist natürlich ein Fall für die Victimologie, die Opferforschung. Wenn man sich mal ganz unvoreingenommen betrachtet, in wen man sich schon alles verliebt hat, steht die Verheiratung durch die Eltern, wie sie im Orient oder in Asien gepflegt wird, in keinem gar so trüben Licht da, es ist letztendlich das, wofür wir das schöne Wort »Vernunftehe« haben. Romantikfaktor natürlich gleich null, keine Frage.
Aber zurück zu Dir ins Doppelzimmer. Ich nenne Deine Zimmergenossin mal Frau Tschupa.
G: »Frau Tschupa? Frau Tschupa! !«
Frau Tschupa wird wach und schreckt mit einem Röchler hoch: »Was … was ist los?«
G: »Habe ich Sie geweckt? Das tut mir leid. Ich wollte nur fragen, ob es Sie stört, wenn ich ein bisschen tanze.«
T: »Ohne Musik?«
G: »Nein, mit, ich habe doch meinen iPod und die Ohrhörer.«
T: »Ich höre also nichts?«
G: »Nein.«
T: »Dann hätten Sie das doch machen können, während ich geschlafen habe!«
G: »Ich wollte Sie aber nicht
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