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Der Krater

Titel: Der Krater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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da.«
    »Spinnst du? Das ist ein schmaler Kanal mit Brandung zu beiden Seiten!«
    »Dann lass mich ans Steuer.«
    »Nein.
Ich
mache das.«
    »Wenn wir das Boot da reinschaffen, kann er uns auf dem Radar nicht sehen.«
    Jackie starrte sie mit bleichem Gesicht an. »Und dann?«
    »Wir brauchen Waffen.« Abbey stieß die Kabinentür auf und stolperte die bebenden Stufen hinunter, wobei sie sich am Geländer festhalten musste. Mit einem grässlichen Gefühl des déjà vu riss sie den Schrank unter der Spüle auf, holte die Werkzeugkiste hervor und holte einen Bolzenschneider heraus, wie er zur Standardausrüstung von Booten gehörte, auf denen man es mit festgefrorenen Bolzen, Klampen und Stangen zu tun bekam. Außerdem nahm sie ein Fischmesser und einen langen Kreuzschlitzschraubenzieher mit. Sie eilte wieder hinauf und knallte die Werkzeuge aufs Armaturenbrett.
    Abbey packte Jackie an beiden Schultern und sah ihr aus nächster Nähe ins Gesicht. »Du willst einen Plan? Hier ist der Plan. Rammen. Entern. Den Kerl umbringen. Meinen Vater befreien.«
    »Wenn wir ihn rammen, sinken beide Boote.«
    »Nicht wenn du sie breitseits erwischst, direkt hinter der Steuerkabine. Der Kiel wird sich einfach am Schandeck hochschieben, ich springe rüber, und dann gibst du volle Kraft zurück und setzt dich rückwärts ab, ehe unser Kiel brechen kann. Die
Marea II
hält ganz schön was aus.«
    »Rammen, entern und ihn umbringen? Er ist bewaffnet! Was haben wir schon – ein Fischmesser?«
    »Hast du vielleicht einen besseren Plan?«
    »Nein.«
    »Dann müssen wir eben nutzen, was wir haben.«
    Der grüne Fleck auf dem Radarschirm rückte näher. Abbey blickte aufs dunkle Wasser hinaus und sah einen Lichtschein.
    »Er hat die Scheinwerfer an! Mach schnell!«
    Jackie gab Gas und manövrierte das Boot hinter den großen Felsen, steuerte wild und kämpfte gegen den Wind, die See und eine starke Strömung zwischen den Felsen. Das Tosen der Brandung war ohrenbetäubend, der Wind peitschte Gischtwolken über ihr Boot. Jackie hatte ihre liebe Mühe, es in der Mitte des engen Kanals zu halten, während die hohen Wogen sich an den nahen Felstürmen brachen.
    »Woher soll ich wissen, wann ich Gas geben und ihn rammen muss?«
    »Er wird in die Lee steuern«, sagte Abbey, »genau wie wir. Er wird nach uns suchen und seinen Scheinwerfer herumschwenken. Ein langsames Ziel. Wenn er uns nicht sieht, wird er rufen. Das ist unser Signal. Wir warten, bis er uns die Breitseite präsentiert, dann rammst du ihn mit voller Kraft im rechten Winkel. Hier, nimm das Messer.«
    Jackie nahm das lange Fischmesser und steckte es sich in den Gürtel.
    Abbey schob den langen, dünnen Schraubenzieher in eine Tasche und den Bolzenschneider durch eine Gürtelschlaufe. »Ich halte mich am Bug bereit zum Entern.«
    Die See drückte das Boot auf die Felsen zu, und Jackie rang darum, es unter Kontrolle zu behalten. Sie setzte zurück und versuchte, nicht in den Sog der Brandung zu geraten. »Das wird nie funktionieren –«
    »Sag das nicht.«

84
    D ie Uhren im Raum zeigten schon fast drei Uhr, und die Diskussion schleppte sich dahin, sie kamen nicht voran. Von seinem Flachbildschirm an einem Ende des Konferenzraums sagte der Vorsitzende der Vereinigten Stabschefs schließlich einige wenige Worte, direkt an Chaudry gerichtet. Seine Stimme war milde, höflich. »Wenn Sie die militärischen Optionen vom Tisch haben wollen, Dr. Chaudry, was schlagen Sie dann als Ersatz dafür vor?«
    Chaudry starrte ihn an. »Forschung. Studien. Jetzt, da wir wissen, wo es ist – angenommen, dieses Bild zeigt tatsächlich das Ding, das für die Strangelet-Geschosse verantwortlich ist –, können wir alle unsere beweglichen Satelliten-Ressourcen darauf ausrichten. Wir brauchen nur die Koordinaten von dieser Festplatte.«
    »Und dann?«, fragte der Vorsitzende der Stabschefs.
    »Versuchen wir zu kommunizieren.«
    »Und was genau würden wir sagen?«
    »Erklären, dass wir Frieden wollen – dass wir ein friedliches Volk sind. Wir sind keine Bedrohung für sie.«
    »Ein friedliches Volk?«, wiederholte Mickelson schnaubend. »Dann hoffen wir nur, dass diese ›Maschine‹ während der letzten paar Jahrhunderte verdammt tief geschlafen hat.«
    »Möglicherweise ist das tatsächlich das Problem«, entgegnete Chaudry, »der Grund dafür, dass sie uns bedroht. Wegen unseres aggressiven Verhaltens. Wer weiß, wie lange sie uns überwacht hat, alle unsere Radio- und Fernsehbotschaften gehört hat, die

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