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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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presste und schrie, biss sich dann aber wieder auf die Lippen. Jetzt war auch dort drüben der Gesang der Mönche im Morgengrauen laut zu hören - wie ein Lobgesang oder ein Gesang, der das Schauerliche übertönen sollte.
    Und plötzlich war es vorbei. Durch ihren Schweiß und ihre Tränen hindurch sah sie dort unten ein blutiges Bündel, das aussah wie etwas, was die Leibeigenen gerade geschlachtet hatten. Die Frauen im Raum liefen mit Wasser und Leinentüchern durcheinander, und Sigrid warf sich in einem Anfall von Verzweiflung rückwärts, als gäbe sie alles auf.
    Sie spürte, wie die Frauen wuschen und schnatterten, hörte dann ein Klatschen und einen Schrei, einen zarten, zitternd hellen Laut, der nur eins bedeuten konnte.
    »Es ist ein gesunder Junge«, sagte Sot freudestrahlend. »Herrin, du hast einen gesunden Jungen zur Welt gebracht,
der alle Finger und Zehen hat, wie es sich gehört. Und er ist mit der Glückshaube geboren!«
    Sie legten ihn gewaschen und gewickelt an ihre schmerzenden, prallen Brüste, und sie blickte in sein runzliges kleines Gesicht. Es verwunderte sie, dass er so klein war. Sie betastete ihn leicht, worauf er einen Arm freibekam und damit in der Luft herumruderte, bis sie ihm einen Finger hinhielt, den er sofort ergriff und festhielt.
    »Wie soll der Junge heißen?«, fragte Sot mit rotem und aufgeregtem Gesicht.
    »Er soll Arn heißen, nach Arnäs«, flüsterte Sigrid matt. »Arnäs und nicht Varnhem soll sein Zuhause werden, aber er soll hier von Pater Henri getauft werden, wenn die Stunde gekommen ist.«

II
    K ÖNIG SVERKERS SOHN JOHAN STARB, wie er es verdiente. Der König hatte zwar die Ratschläge befolgt, die Pater Henri ihm erteilt hatte, und darauf geachtet, dass dem Jarl von Halland umgehend die Gemahlin zurückgeschickt wurde. Doch sowohl der dänische König Sven Grate als auch sein Jarl wiesen voller Verachtung den folgenden Teil von Pater Henris Plan zurück, nämlich zwischen dem Königssohn und der zweiten geschändeten Dänin eine Ehe zu arrangieren, um so mit Blutsbanden einen Krieg abzuwehren.
    Der Fehler war vielleicht nicht so sehr in Pater Henris Plan zu suchen, sondern vielmehr darin, dass König Sven Grate Krieg wollte, und zwar umso mehr, je zahlreicher König Sverkers Versöhnungsvorschläge wurden. Der dänische König war vielleicht nicht ganz zu Unrecht der Meinung, dass Götaland sich schwach zeigte, wenn es immer neue Angebote machte, um einen Krieg zu vermeiden.
    Sven Grate war sich seines Sieges so sicher, dass er schon damit begonnen hatte, in Götaland Lehen unter seinen engsten Beratern zu verteilen, und da es hieß, es gebe dort eine sehr schöne Frau namens Sigrid, hatte er sie demjenigen seiner Männer als Ehefrau versprochen, der bei den bevorstehenden Eroberungen die größte Tapferkeit an den Tag legte.
    In einer letzten Anstrengung hatte König Sverker den Kardinal des Papstes, Nicolaus Breakspear, dazu überredet,
Sven Grate auf dem Weg nach Rom aufzusuchen, um diesen zur Vernunft zu bringen und Frieden zu stiften. Doch diese Mission misslang dem Kardinal, so wie ihm kurz zuvor auch nicht geglückt war, einen gemeinsamen Erzbischof für ein vereintes Götaland und Svealand einzusetzen. Die Svear und Götar hatten sich nicht darüber einigen können, wo der erzbischöfliche Dom liegen und der Erzbischof somit seinen Sitz haben sollte: in Östra Aros, wie es die Svear forderten, oder in Linköping, wie es König Sverker wünschte.
    Jetzt, wo man nahe daran war, den Domänen des Heiligen Vaters demnächst ein weiteres geeintes Land hinzuzufügen, war der weltliche Auftrag des Kardinals, Frieden zu stiften, eher im Interesse der Kirche als Krieg. Dennoch misslang er aus dem einfachen Grund, weil der dänische König von seinem bevorstehenden Sieg so überzeugt war. Die neu eroberten Gebiete sollten dann Erzbischof Eskil in Lund unterstehen, sodass Sven Grate keinerlei christlichen Grund erkennen konnte, auf Krieg zu verzichten.
    König Sverker hatte keine Vorbereitungen zur Verteidigung des Landes getroffen. Überdies war er zu sehr damit beschäftigt, einerseits seine Königin Ulvhild zu betrauern und andererseits eine neue Heirat mit der zweifachen Witwe Rikissa vorzubereiten. Vielleicht glaubte er auch, dass all die Fürbitten, derer er sich in den Klöstern vergewissert hatte, ihn und das Land retten würden.
    Sein Sohn Johan glaubte ganz und gar nicht an irgendwelche erlösenden Fürbitten. Und wenn die Dänen aus dem bevorstehenden Kampf

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