Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Hälfte des Heeres in das dänische Halland zurückführen. Sven Grate ließ Sendboten ausschicken, um mitzuteilen, dass kein Krieg mehr herrsche, sobald seine Soldaten, er selbst und sein Jarl nach Hause zurückkehrten.
    In Värend gab es jedoch viel zu rächen. Noch lange erzählte man sich von einer Frau namens Blenda. Diese ließ nach vielen anderen Frauen schicken, und gemeinsam trafen sie sich mit dem Jarl und dessen Männern in der Nähe des Flusses Nissa bei Brot und gepökeltem Fleisch. Bei sehr viel gepökeltem Fleisch, wie sich herausstellte, zu dem bemerkenswert viel Bier gereicht wurde.
    Schließlich taumelten der Jarl und seine Männer zu einer Scheune, um zu schlafen, während die Soldaten, die
genauso betrunken waren wie die vornehmen Leute, sich draußen im Schnee mit Ochsenhäuten und Schaffellen begnügen mussten. Blenda und ihre Freundinnen trafen unterdessen die letzten Vorbereitungen: Sie teerten große Fackeln und riefen ihre Männer, die sich im Wald versteckt gehalten hatten.
    Als sich die Nacht auf das Heerlager gesenkt hatte und nur noch Schnarchen zu hören war, verriegelten die Männer und Frauen die Scheune sorgfältig und setzten dann alle vier Ecken gleichzeitig in Brand. Dann hieben die Männer auf die schlafenden Soldaten ein.
    Am nächsten Morgen wurden die letzten Gefangenen mit fröhlichem Gelächter unter dem Eis des Flusses Nissa ertränkt. Dort hatte man zwei große Wunen aus dem Eis gehauen, sodass man die Gefangenen wie Fische an einer Langleine unter das Eis ziehen konnte.
    König Sverker hatte den Krieg gegen die Dänen gewonnen, ohne einen einzigen Mann ins Feld zu schicken und ohne selbst auch nur einen Finger zu rühren. Er war wohl der Ansicht, dass dies in erster Linie all seinen Fürbitten und der Vorsehung Gottes zu verdanken war, besaß jedoch den Anstand, Blenda und deren nächste Angehörige zu sich zu rufen. Und er bestimmte, dass die Frauen von Värend, die sich bei der Verteidigung des Landes als so männlich erwiesen hätten, künftig wie Männer erben dürften. Als ewige Kriegsauszeichnung sollten sie eine rote Schärpe mit aufgestickten Kreuzen in Gold tragen, eine Auszeichnung, die nur ihnen zufallen solle und niemandem sonst. Und wenn sie heirateten, sollten ausschließlich die Frauen von Värend das Recht haben, den Hochzeitszug von Trommlern anführen zu lassen.

    Keine Burg konnte so erbaut werden, dass sie uneinnehmbar war. Wenn es genügend starke Gründe gab, konnte das Haus eines jeden Mannes verwüstet und niedergebrannt werden, nur stellte sich dann die Frage, ob es seinen Preis auch wert war - wie viele Belagerer durch Pfeile den Tod fanden, wie viele durch Steine erschlagen wurden, wie viele im Lauf der Belagerung den kriegerischen Eifer und die Gesundheit verloren.
    All dies wusste Herr Magnus und grübelte viel darüber nach, während der Bau fortschritt. Denn was er wie alle anderen nicht wissen konnte, war, was nach dem Tod des greisen Königs Sverker geschehen würde, der, wie man die Sache auch betrachtete, nicht mehr lange auf sich warten lassen konnte.
    Alles war möglich. Sverkers ältester Sohn Karl konnte die Königswürde gewinnen, und dann würde sich kaum etwas ändern. Das Verhältnis zu König Sverker hatte zumindest Sigrid zu verbessern geholfen, indem sie Varnhem fast wie in seinem Namen verschenkt hatte.
    Doch über das, was oben in Svealand geschah, wusste man nicht viel. Es war unklar, wer oder welche der Svear sich jetzt auf den Kampf um die Königswürde vorbereiteten. Vielleicht auch ein Westgöte? Vielleicht jemand aus dem eigenen Geschlecht, einer verschwägerten oder feindlichen Sippe? In Erwartung der Entscheidung gab es nur eins: weiterbauen.
    Arnäs lag an der Spitze einer Landzunge im Vänersee und wurde so auf natürliche Weise an drei Seiten von Wasser geschützt. Neben dem alten Langhaus erhob sich jetzt ein sieben Mannslängen hoher steinerner Turm. Die Mauern um den Turm herum waren noch nicht fertig gebaut, sondern das Gelände wurde hauptsächlich von Palisaden aus dicht zusammengepackten und angespitzten
Eichenstämmen geschützt. Hier war noch viel zu tun.
    Magnus hatte eine ganze Weile oben auf seinem Turm gestanden und mit einem Langbogen Pfeile auf einen Strohballen jenseits der beiden Wallgräben geschossen. Es war tatsächlich verwunderlich, wie weit ein Bogenschuss reichen konnte, wenn man von oben nach unten zielte. Und nach einem recht kurzen Einschießen konnte man lernen, den Winkel so zu

Weitere Kostenlose Bücher