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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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musste es so einrichten, dass der Mann, mit dem man ein Geschäft abschließen wollte, möglichst wenig Lust auf Streit bekam. Norwegische Kämpfer würden dabei eine stark abkühlende
Wirkung ausüben. Wenn Emund sein Siegel an dem Brief befestigen sollte, musste er bei guter Gesundheit und von ruhiger Gemütsverfassung sein, denn sonst würde alles schiefgehen.
    Knut nahm Arn abseits und sagte, dass es für dieses Geschäft wohl am klügsten war, wenn Arn nicht mitkam, da seine Anwesenheit Emunds Seelenfrieden ungünstig beeinflussen könnte. Jetzt ging es um Geschäfte, und das war eher die Sache seines Bruders Eskil als die von Arn. Es würden jedoch bald Zeiten kommen, in denen Arn anderes zu tun hätte, Dinge, bei denen Eskil kaum von Nutzen sein konnte.
    Arn gab sich schnell mit dieser Auskunft zufrieden, so rasch, dass es Knut erstaunte, der diesem Gespräch besorgt entgegengeblickt hatte. Arn hatte jedoch andere Pläne und andere Wünsche. Er sprach in vorsichtigen Wendungen davon, dass er etwas in Husaby zu erledigen habe, während seine Verwandten am Ufer des Vättersees zu tun hätten. Knut verstand sofort, worum es ging, denn Eskil hatte schon von Cecilia und den Ungelegenheiten erzählt, die sie und Arn der Familie noch bereiten könnten.
    Es war kurz nach Sankt Gertrud. Der Frühling war in der Luft deutlich zu spüren, und es ließ sich gut durch den Schnee reiten. Auf den Seen lag jedoch noch immer Eis, als der schwer beladene und bewaffnete Haufe Arnäs zu Pferde verließ. Alles, was die Männer mithatten, mussten sie auf dem Rücken oder in Satteltaschen mitnehmen, denn es ließen sich weder Wagen noch Schlitten fahren, da dies die für schwere Ladungen ungünstigste Zeit des Frühjahrs war. Und damit wurde eine bestimmte Absicht verfolgt, denn Emund und seine Leute würden um diese Jahreszeit keine Gäste erwarten, was das Geschäft erleichtern würde.

    Die Männer ritten zunächst nach Norden, bis sie den Fluss Tidan erreichten, dessen Eis immer noch trug. Das erleichterte es ihnen, bis zum Thingplatz von Askeberga zu gelangen, wo sie übernachteten. Am nächsten Morgen ritten sie kurz nach Tagesanbruch los, um in der Abenddämmerung Forsvik zu erreichen. Sie wollten auf dem Hofplatz stehen, bevor Emunds Leute den Besuch entdeckten.
    Dieses Vorhaben gelang auch. Emund und seine Leute wurden vollkommen überrumpelt und waren schnell entwaffnet. Alle Männer, die einen waffenfähigen Eindruck machten, wurden in Vorratskammern und Schmieden eingeschlossen und von grimmig dreinblickenden Norwegern sorgfältig bewacht. Im Langhaus befanden sich danach nur noch Emund selbst, sein erwachsener Sohn Germund, seine Ehefrau Ingeborg und drei kleine Kinder. Im Langhaus hielten sich außerdem die nötigen Hausknechte auf, obwohl die Besucher sorgfältig darauf geachtet hatten, dass keiner von ihnen Waffen trug.
    Es wurde ein düsteres Gastmahl. Eskil und Knut ließen sich alles gut schmecken und redeten laut und unbekümmert durcheinander, während Emund und seine Leute auf alles, was gesagt wurde, nur einsilbig und misstrauisch Antwort gaben.
    Eskil schien jedoch besonders guter Laune zu sein. Er hatte gleich zu Anfang erklärt, er komme in einer geschäftlichen Angelegenheit, und er sei überzeugt, dass sie sich würden einigen können. Wie die Sitte gebot, sollten sie sich vielleicht zunächst den Gaben der Tafel zuwenden und zusammen trinken, damit man leichter miteinander sprechen konnte. Nachdem er eine Weile gegessen hatte, ließ er eine Truhe mit Silber hereinbringen, die zwischen ihm und Emund auf den Tisch gestellt wurde. Dessen Gemüt hellte sich bei diesem Anblick ein wenig
auf, aber nicht, weil er Silber so sehr ersehnt hätte, sondern eher, weil er befürchtet hatte, dass es hier nicht um Silber gehen würde, sondern um sein Leben und das seiner Kinder. Das Silber auf dem Tisch deutete schließlich auf Geschäfte hin und nicht auf Tod. Dennoch schleppte sich die Unterhaltung zäh dahin.
    Nach dem Essen schlug Eskil höflich vor, jetzt dazu überzugehen, über Geschäfte zu sprechen, und solche Unterhaltungen würden am besten unter Männern geführt. Deshalb hätten Frau Ingeborg und ihre Kinder die Erlaubnis der Gäste, sich zurückzuziehen. Die Gastgeber befolgten diesen Befehl auf der Stelle.
    Als Eskil und Knut mit Emund allein waren, sagte Eskil mit einfachen und klaren Worten, was den Preis anging, könnte dieser möglicherweise ein wenig niedrig erscheinen, denn es stand außer Frage,

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