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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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es ihm vor, als brächte ihn der Teufel mit bösen Gedanken in Versuchung, als fragte er, was er wählen würde, wenn er zwischen der Liebe des Herrn und der Cecilias wählen könnte. Er hatte das Gefühl, als drängten sich ihm diese bösen Gedanken auf, wie sehr er sich dagegen auch zu wehren versuchte, so als hätte der Teufel tatsächlich eine Seele mit einer großen Schwäche entdeckt.
    Arn musste Chimal zum Stehen bringen, absitzen und für die bösen Gedanken um Vergebung bitten, die sich ihm aufgedrängt hatten. Er betete, bis ihn fror, und noch ein wenig länger. Danach setzte er seinen Weg mit etwas sittsamerer Geschwindigkeit fort, denn er war inzwischen so nahe an Husaby herangekommen, dass man ihn von dort bald würde sehen können.
    Rechtzeitig kam er bei der Kirche an, stellte Chimal beim Priester in den Stall und wischte dem Tier den Schweiß ab. Er bedeckte Chimal mit dickem Wollstoff, damit er nach dem schweißtreibenden Ritt nicht zu schnell abkühlte. Chimal sah ihn mit großen, nachdenklichen Augen an, als wäre er gekränkt und hätte Arn durchschaut.
    Es war der Tag von Mariä Verkündigung, die Zeit, in der die Kraniche ins Westliche Götaland zurückkehrten, zu der man an der Vitae Schola in Dänemark den Pflug in die Erde gesenkt hätte. Und bei dieser Messe achtete Arn darauf, nicht schlechter zu singen als bei der Weihnachtsmesse. Die Jungfrau Maria war die Schutzheilige des Klosters von Varnhem, und die Sänger, die aus Varnhem stammten, konnten deshalb alle Messen auswendig, die zu Ehren der Heiligen Jungfrau gehalten wurden.
    Während des Gesangs in der Kirche hatte er trotzdem das Gefühl, als würde er zur Sünde verleitet, obwohl er
zusammen mit Cecilia ebenso verzückt sang wie zu Weihnachten. Bei Textzeilen nämlich, in denen die Worte von der Liebe zu Unserer Lieben Frau sprachen, blickte er Cecilia in die Augen und gab damit zu erkennen, dass jedes Wort für sie gedacht war. Er spürte an ihrem Gesang, wenn sie antwortete, dass sie genauso sang und das gleiche meinte wie er.
    Ohne zu begreifen, dass er damit Algot Pålssons Selbstachtung beeinträchtigte, lud er sich selbst ein, ein paar Tage auf dem Krongut von Husaby zu bleiben, weil er mit Cecilia vor der nächsten Messe neue Gesänge einüben wollte. Doch Algot Pålsson war nicht der Mann, der einem Sohn von Arnäs ohne triftigen Grund eine Bitte abschlug.
    Doch danach brach ein Kampf aus zwischen den beiden jungen Leuten auf der einen und all denen auf der anderen Seite, die die beiden bewachen wollten oder mussten. Sie selbst versuchten, all ihre List aufzubieten, um sich unter vier Augen sprechen zu können. Algot und ältere Frauen im Haus sahen das und griffen ihrerseits zu all ihrer List, um die beiden ständig im Auge zu haben. Solange sie sittsam mit anderen Menschen im Saal zusammensaßen und in Liedern, von denen eins schöner war als das andere, das Lob des Herrn sangen, hatte niemand etwas dagegen. Die Ausdauer, mit der Arn und Cecilia zusammen sangen, war groß, aber nicht größer als die Ausdauer ihrer Umgebung, wenn es darum ging, sie zu bewachen. Beim Nachtmahl saßen die beiden jungen Leute auf dem Hochsitz, hatten aber Algot als gewaltigen Wellenbrecher zwischen sich. Sie konnten einander nur ein wenig näherkommen, wenn Cecilia Arn höflich neues Bier einschenkte, was ihn in einige Qualen versetzte, da er sich entschlossen hatte, nie mehr in seinem Leben so
viel Bier zu trinken wie bei dem ersten Gastmahl auf Husaby.
    Kurz vor Mariä Verkündigung war der Priester Sune von Husaby bei Bischof Bengt in Skara zu einem Collegium gewesen. Trotz der schlechten Beschaffenheit der Wege um diese Jahreszeit hatten sich dort mehr Gottesmänner aus dem Bistum versammelt, als man hätte erwarten können - ein Zeichen der großen Unruhe, die sich mit den Winden des Gerüchts nach dem Landesthing von Axevalla im ganzen Westlichen Götaland verbreitet hatte. Jetzt wussten alle, dass König Karl Sverkersson sich nicht damit abfinden würde, im Westlichen Götaland alle Macht verloren zu haben, ebenso wie alle wussten, dass derjenige, der dem König in erster Linie entgegentreten würde, um ihm die Krone wegzunehmen, Knut Eriksson war. Im schlimmsten Fall würde König Karl mit einem Kriegsheer im Westlichen Götaland einfallen. Wer dann siegen würde, war nicht leicht vorherzusagen. Sicher war nur, dass ein solcher Krieg das Land schwer verwüsten würde.
    Die Frage, zu der das Collegium bei Bischof Bengt Stellung zu

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