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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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dass Forsvik mehr wert war als fünfzig Mark Silber. An dieser Stelle hielt er inne, um seine Silbertruhe zu öffnen. Er entnahm ihr den Kaufvertrag, den er in der Volkssprache verlas, jedoch ohne die Namen, insbesondere den von Knut Eriksson, zu nennen. Emund war infolgedessen noch mehr davon überzeugt, dass es tatsächlich um ein Geschäft ging, wenngleich ein ungünstiges.
    Danach wies Eskil darauf hin, dass die dreißig Mark Silber, die Emund beim Landesthing von Axevalla erhalten hatte, in die Kaufsumme eingerechnet werden sollten, da diese dreißig Mark als Vergleich hatten dienen sollen. Da Emund sich damals nicht hatte vergleichen wollen, tat er gut daran, es jetzt zu tun.
    Emund nickte und sagte vorsichtig, er könne diesen Gedankengang verstehen. Achtzig Mark Silber waren trotz allem eine hübsche Summe. Eskil sagte, er sei froh, dass sie so weit einig wären.

    Emund war jedoch nicht bereit, sein Siegel an dem Brief zu befestigen und Silber entgegenzunehmen, bevor er nicht bestimmte Zusicherungen erhalten hatte. Er fühlte sich nicht besonders wohl und sicher dabei, Geschäfte zu machen, solange seine Leibwächter von norwegischen Berserkern der schlimmsten Sorte gefangen gehalten wurden. Er konnte nicht verstehen, was der Mann, der mit am Tisch saß und Knut zu heißen behauptete, mit der Sache zu tun hatte, denn er kannte keinen Knut.
    Eskil gab zurück, er könne Emunds Bedenken sehr wohl verstehen. Diese ließen sich jedoch auf einfache Weise ausräumen, indem am nächsten Morgen Emunds Familie und alle Leibwächter, die mitkommen wollten, mit Schlitten in Sicherheit gebracht würden. Auf diese Weise brauchte Emund nicht um Leib und Leben seiner Verwandten zu fürchten.
    Emund stimmte zu, fügte aber hinzu, dass sein eigenes Leben in der Stunde, in der er allein in Forsvik saß, nicht mehr viel wert war. Besonders deshalb nicht, weil er von Männern umgeben war, die nicht zu seinen Freunden zählten.
    Eskil quittierte diese Worte mit einem nachdenklichen Kopfnicken und sagte, im Augenblick komme es darauf gar nicht an. Wenn aber Emunds Verwandte mit einem so großen Vorsprung abreisen dürften, dass man sie nicht mehr würde einholen können, war die Lage doch eine ganz andere, als wenn alle auf der Stelle erschlagen würden, weil man sich nicht hatte einigen können.
    Da erklärte Emund, zu einer Einigung gelangen zu wollen. Er hatte jedoch noch einen letzten Vorschlag zu machen. Das Silber, mit dem der Kauf bezahlt wurde, sollte mit denselben Schlitten abreisen wie seine Verwandten.

    Diesen Vorschlag fand Eskil schlecht, denn es war nicht Sitte, für etwas zu bezahlen, was man noch nicht erhalten hatte. Falls Emund sich weigerte, hätte man das ganze Silber umsonst ausgegeben. Schließlich einigten sie sich auf halbem Weg: Die Hälfte der Kaufsumme sollte am nächsten Tag mit den Schlitten abtransportiert werden, und Emund sollte die zweite Hälfte erhalten, nachdem er den Kauf mit seinem Siegel bestätigt hatte. Dabei blieb es.
    Als der Morgen kam, wurde die Hälfte der eingeschlossenen Leibwächter freigelassen, sodass sie sich stärken und die nötigen Schlitten ausrüsten konnten. Danach verabschiedete sich Emund von seiner Frau Ingeborg und seinen Kindern und trug wie vereinbart die Hälfte von Eskils Silber zum vordersten Schlitten. Dann machten sich die Schlitten auf den Weg und verschwanden auf dem Eis des Vättersees.
    Die anderen warteten im Langhaus, bis der Vorsprung der Schlitten so groß war, dass man sie nicht mehr würde einholen können. Somit war die Zeit gekommen, das Geschäft abzuschließen. Emund war düsteren Sinnes und blass. Seine linke Hand zitterte, als er mit Eskils Hilfe sein Siegel am Kaufbrief festbrannte. Sein rechter Armstumpf, durch dessen Leinenverbände Eiter sickerte, verbreitete einen üblen Geruch.
    Als der Kaufvertrag fertig war, rollte Eskil ihn vorsichtig zusammen und steckte ihn sich ins Hemd. Dann schob er Emund die Truhe mit der zweiten Hälfte der Kaufsumme hin und verabschiedete sich mit den Worten, dass es jetzt, soweit es ihn betraf, auf Forsvik nichts mehr zu tun gab. Einige seiner Männer würden bleiben und den Hof im Frühjahr übernehmen. Danach würden neue Leute von Arnäs kommen und sich um alles kümmern.

    Dann ging Eskil hinaus, rief seine wartenden Männer herbei, saß auf und ritt ohne jede Eile davon.
    Im Langhaus machte jedoch niemand Miene, Emund jetzt in seinem wartenden Schlitten losfahren zu lassen. Als so viel Zeit verstrichen

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