Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem
Seidenumhang in der grünen Farbe ihrer Sippe und dem roten Haar gemeinsam voller Freude und Kraft sangen, konnte jeder sehen, was der Herr mit diesen beiden jungen Menschen vorhatte. Und falls es ihren anwesenden Vätern entgangen sein sollte, würde so mancher bei dem bevorstehenden Gastmahl auf Husaby nur zu gern bereit sein, darüber Auskunft zu geben. Schließlich wussten alle, dass hier weder Silber noch Geschäfte im Spiel waren, ebenso wie allen bekannt war, dass Algot Pålsson in der Klemme saß. Es hatte den Anschein, als würde der Herr Christus zu dieser Gemeinde sprechen, als er die himmlischen Stimmen der beiden jungen Leute die Freudenbotschaft des Weihnachtsfestes verbreiten ließ, dass nämlich die Liebe die Kraft war, die dem Bösen widerstand, und dass die Liebe, die man bei dieser Weihnachtsmesse sehen und hören konnte, stark und unverhüllt war.
Als Pächter des Königs auf dem Krongut stand Algot Pålsson in vorderster Reihe mit Richter Karle Eskilsson und Herrn Magnus. Was er sah, nährte zwar eine Hoffnung in ihm, doch er wusste aus vielen Erfahrungen, dass es nicht einfach war, mit Herrn Magnus und dem Sohn Eskil Geschäfte zu machen. Doch so wie die Dinge jetzt standen, da der zweite Sohn Arn in aller Munde und ein enger Freund Knut Erikssons geworden war, von dem gewispert wurde, er sei der nächste König des Landes, konnte das, was wie eine klare Hoffnungsflamme brannte,
schnell zu Asche werden, sobald es ernst werden sollte. Vielleicht hatten die Bewohner von Arnäs große Pläne für eine vornehmere Heirat, möglicherweise wollten sie die eriksche Sippe und das Folkunger-Geschlecht noch enger verbinden. Vielleicht dachten sie an eine weitere norwegische Königstochter.
Algot Pålsson fühlte sich somit zwischen Hoffnung und Verzweiflung hin- und hergerissen, als er diese Möglichkeiten bedachte. Er spürte auch Schrecken angesichts des Gastmahls, denn er hatte das Gefühl, alle Schiffe hinter sich auf dem Strand zu verbrennen, so wie es die Vorväter den Sagas zufolge getan hatten, als es kein Zurück mehr geben sollte. Für Algot gab es jetzt auch keine Möglichkeit zur Umkehr mehr.
Algot hatte als Pächter eines Kronguts die Pflicht und Schuldigkeit, dafür zu sorgen, dass der König jederzeit kommen konnte, wann immer es ihm beliebte, und zwar mit so großem Gefolge, wie er es für richtig hielt, um sich bewirten zu lassen, so lange er mochte. Das Krongut musste jederzeit ein großes Gastmahl ausrichten können.
Wenn der König Karl Sverkersson Vorreiter geschickt und mitgeteilt hätte, er werde zur Weihnachtsmesse mit Gefolge in Husaby erscheinen, wie er und andere Könige es schon so oft getan hatten, wäre es Algot recht gewesen. Es wäre aber vielleicht unklug gewesen, wenn man bedachte, was dem Vater des Königs, dem alten Sverker, gerade auf dem Weg zu einer Weihnachtsmesse widerfahren war. Und das Westliche Götaland war im Augenblick kein sicherer Boden für die Männer des sverkerschen Geschlechts.
Stattdessen war ihnen die Nachricht übermittelt worden, dass die Folkunger mit dem Richter und den Herren
von Arnäs an der Spitze und mit einem großen Gefolge auf Husaby Weihnachten feiern wollten, als stünden die Rechte des Königs auch ihnen zu. Da Nein zu sagen, wäre riskant gewesen. Besonders gefährlich, wenn man den einzigen wahren Grund nannte, nämlich dass dieses Krongut Karl Sverkersson gehörte und keinem Folkunger.
Aber zuzusagen, wie es Algot Pålsson getan hatte, konnte ebenfalls den Tod bedeuten. Jetzt war Winter, und es lag viel Schnee. Falls nämlich ein königliches Heer erschiene und siegte, würde es nicht leicht sein, zu erklären, dass der besiegte Feind dem König auf dessen eigenem Krongut alles weggegessen hatte. Algot Pålsson blieb nur eine Hoffnung: dass die Folkunger und deren Verwandte im Frühjahr siegten. Andernfalls würde er wohl nicht mehr lange am Leben bleiben. Von diesem schweren Kopfzerbrechen hatte er seiner Tochter kein Wort erzählt. Er ahnte nicht einmal, ob sie in ihrem Mädchenkopf überhaupt begriff, was geschehen war.
Das Gastmahl war jedoch sehr gelungen. Zwar fühlte sich Algot Pålsson anfänglich zwischen den Schilden hart bedrängt, als er neben Richter Karle auf dem Hochsitz saß und die drei vornehmsten Folkunger von Arnäs, die im Rang folgten, auf den Ehrenplätzen. Es war ja nicht sonderlich schwierig, auszurechnen, was diese Herren über die Bedeutung des Umstands dachten, dass sie dreist und frech die Speisen
Weitere Kostenlose Bücher