Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
es bei solchen Aktenstücken sein musste, damit sie Rechtskraft erlangten, musste er ihn den anderen mehrmals laut in der Volkssprache vorlesen:
    »Im Namen der Heiligen und ungeteilten Dreieinigkeit. Ich Magnus Folkesson, Herr zu Arnäs, und meine beiden Söhne Eskil und Arn geben den jetzt Lebenden sowie den Nachkommen bekannt, dass der schändliche und lang andauernde Zwist zwischen Emund Ulvbane und uns und unseren Söhnen jetzt beigelegt ist. Wir haben dem Streit mit Gottes Hilfe und beider Einverständnis auf die Weise ein Ende gemacht, dass Emund Ulvbane uns den Hof Forsvik mit allem überlässt, was dazugehört, Wiesen, Wäldern, Fischgewässern sowie allem Notwendigen, was zum Hof gehört, damit wir für immer frei und ungehindert darüber verfügen können. Als Gegenleistung werden fünfzig Mark Silber vereinbart.
    Auch ich, Knut Eriksson, bezeuge mit vielen anderen diese Vereinbarung. Und damit sie unerschütterlich bestätigt werde, haben wir diesen Brief mit einem Abdruck der Siegel von Magnus wie Knut versehen. Infolge der Macht, die uns unser Herr Jesus Christus, seine Mutter, die Heilige Jungfrau Maria, und alle Heiligen verliehen
haben, erklären wir jeden, der diese Vereinbarung bricht, für geächtet. Zeugen sind Eskil und Arn Magnusson, Eyvind Jonsson, Orm Rögnvaldsen, Ragnar, Propst in Forshem, und viele andere, deren Namen hier aufzuzählen zu weit führen würde.«
    Als Arn seinen Text dreimal verlesen hatte, sodass allen Anwesenden klar war, was darin gesagt wurde, kam es zu einer lebhaften Unterhaltung. Die norwegischen Verwandten waren der Ansicht, dass man Emund nicht Ulvbane, sondern Einhand nennen sollte. Magnus wandte ein, es sei wahrscheinlicher, dass Emund sein Siegel unter einen Brief setzte, in dem er Ulvbane, also Wolfstöter, genannt wurde. Obwohl Einhand als Zuname wahrer und wohlverdienter war, wäre es im Augenblick doch unvorteilhaft, Emund zu schmähen, und sei es noch so sehr gerechtfertigt, wenn dadurch das Geschäft gefährdet wurde. Die Norweger fanden sich nach und nach unter Protestgemurmel damit ab.
    Danach wollte Knut nicht nur mit seinem Vaters namen erwähnt werden, sondern mit dem Zusatz rex sveorum et gothorum , Worten, die zunächst nur Arn verstand. Er sprach sich dagegen aus, denn er meinte, dass Dinge, die sich erfüllen sollten und auch zu Recht, nicht im Voraus berufen werden könnten, denn das war etwa so, als wollte man das Fell verkaufen, bevor der Bär erlegt war.
    Von diesem Disput verstanden die meisten anderen kein Wort, bis Arn erklärte, die Worte bedeuteten König der Svear und Götar . Da ergriff Magnus das Wort und sagte, alle Anwesenden hofften natürlich, dass es in einer nicht allzu fernen Zukunft so sein würde. Es gab jedoch allzu viele Svear und Götar, die noch nichts davon wussten, da sie noch glaubten, der König von Svealand und dem Östlichen Götaland heiße Karl Sverkersson. Knut
Eriksson war in jedem Fall Knut Eriksson und würde es auch bleiben, selbst wenn er später König wurde. Wenn man jetzt nur sein Siegel an dem Brief befestigte, würde dieser auch ohne die vier zusätzlichen Worte für alle Zukunft den gleichen Wert haben.
    Arn wies darauf hin, dass er den Text tatsächlich so verfasst hatte, als ob Knut schon König war. Und dann las er langsam und vernehmlich nochmals die Worte vor: »Infolge der Macht, die uns unser Herr Jesus Christus, seine Mutter, die Heilige Jungfrau Maria, und alle Heiligen verliehen haben, erklären wir jeden, der diese Vereinbarung bricht, für geächtet.«
    Arn erklärte, wenn man dieses »wir« las, als ob es nur für Knut Eriksson stand, hätte Knut folglich seine Macht von Gott erhalten - das war aber nur bei einem König möglich. Überdies konnte nur ein König einen Menschen aus eigener Machtvollkommenheit ächten.
    Knut gab sich damit zufrieden, überreichte Arn sein Siegel mit den drei Kronen und bat ihn, in die Schreibkammer zu gehen und es an dem Brief zu befestigen. Danach fehlte nur noch Emunds Siegel, doch dass auch dieses nach kurzer Zeit neben den anderen Siegeln hängen würde, betrachteten alle als ausgemacht.
    Am nächsten Tag sollten Eskil und Knut sowie alle norwegischen Gefolgsleute und die Hälfte der Männer von Arnäs in dieser Angelegenheit nach Forsvik reiten. Arn verwunderte sich darüber, dass man sich für einen Ritt in einer friedlichen Angelegenheit mit einer Silberladung so stark bewaffne, aber Eskil erklärte, das sei die beste Methode, Streit zu vermeiden: Man

Weitere Kostenlose Bücher