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Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem

Titel: Der Kreuzritter - Aufbruch - Vägen till Jerusalem Kostenlos Bücher Online Lesen
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Pferd mit gesenktem Kopf und sah sehr erschöpft aus. Der Domkaplan gewann jedoch den Eindruck, dass es ein stattliches Pferd war. Arn entdeckte zu seinem Entsetzen, dass sein Ranzen mit den Lammwürsten und Räucherschinken von Bruder Rugiero verschwunden war. Er fragte sich, wer wohl den Ranzen in Verwahrung genommen hatte. Der Domkaplan jedoch sprach laut von Arns schönem Pferd. Arn protestierte und sagte, das Pferd sei gar nichts Besonderes, aber er könne nicht verstehen, wo seine Würste und Schinken geblieben waren. Da wurde der Domkaplan wütend und erklärte, man dürfe natürlich nicht so dumm sein, solche Dinge den Dieben zu überlassen.

    Arn fragte unschuldsvoll, ob man nicht zu den Dieben gehen und den Ranzen zurückerhalten konnte, wenn man versprach, ihnen zu vergeben. Das machte den Domkaplan noch zorniger. Er bekam einen Wutausbruch und nannte Arn einen Schafskopf. Arn nahm an, dass damit etwas Herabsetzendes gemeint war.
    Als er sich gerade dafür entschuldigen wollte, dass er, wenn auch ohne böse Absicht, ein Schafskopf gewesen war, ließ der Domkaplan ihn einfach stehen. Er murmelte zornig etwas von Pferden und Schafsköpfen. Arn sprach sofort ein kurzes Gebet, mit dem er um Vergebung für die unglücklichen Seelen bat, die sich zum Diebstahl hatten verleiten lassen. Er fügte dem Gebet noch hinzu, dass ihm klar war, dass er selbst an allem schuld war, weil er einen Ranzen voller Lebensmittel unbeaufsichtigt gelassen hatte. Damit hatte er Menschen, die schwach im Geist und überdies hungrig waren, in Versuchung geführt.

    Auf dem Weg von Skara gen Norden wurde bei Gunnar in Redeberga Hochzeit gefeiert. Dieser war Pachtbauer bei Dompropst Torkel in Skara. Der Dompropst, der selbst an der Hochzeitsfeier teilnahm, war zufrieden mit dem, was er für seinen Pachtbauern geregelt hatte, denn dieser Gunnar war nicht schön anzusehen und hatte überdies als Morgengabe nicht besonders viel zu bieten. Doch jetzt hatte der Dompropst mit seinem Pachtbauern Erbarmen gehabt und es daher so eingerichtet, dass Gunnar eine Frau bekommen konnte.
    Ein einigermaßen reicher Bauer namens Tyrgils in Torbjörntorp hatte in schwieriger Lage Hilfe vom Dompropst bekommen und, in seinem schwächsten Moment,
einen Gegendienst zugesagt. Dieser Gegendienst bestand jetzt darin, die jüngste Tochter Gunvor mit Gunnar in Redeberga zu verheiraten. Damit war gleich mehreren gedient, denn jetzt hatte Tyrgils keine so große Mitgift aufbringen müssen, wie wenn es ihm gelungen wäre, seine Tochter besser zu verheiraten; heiraten aber würde sie immerhin. Gunnar in Redeberga hatte entsprechend geringe Forderungen, und so wurde er trotz seines Mangels an Geld und Boden und trotz seiner hässlichen Schnauze verheiratet, und das mit einer jungen und sichtlich anmutigen Maid.
    Der Dompropst war der Meinung, an allen gut gehandelt zu haben, besonders jedoch an seinem getreuen und untertänigen Pachtbauern Gunnar, der es aus eigener Kraft nie geschafft hätte, eine fruchtbare Jungfrau zu finden, die er heiraten konnte. Da Gunnar seine Verpflichtungen als Pächter immer erfüllte und dem Dompropst seine Kosten siebenfach vergalt, war es überdies klug von Torkel, rechtzeitig dafür zu sorgen, dass Kinder ins Haus kamen und der Hof auch weiterhin von derselben Familie verwaltet werden konnte.
    Folglich waren alle hochzufrieden mit der Regelung, alle außer Gunvor. Diese weinte eine Woche lang ohne Unterbrechung, bevor man sie zwang, vor dem Dompropst die nötigen Versprechen abzulegen, damit die Ehe vollzogen werden konnte.
    Erst mit der gemeinsamen Hochzeitsnacht war die Ehe eine richtige und von jedermann, auch der Kirche, anerkannte Verbindung. Die älteren Frauen hatten Gunvor eingehend über die Mühen und Pflichten einer jungen Ehefrau aufgeklärt, und Gunvor hatte sich schließlich beide Ohren zugehalten, um von all diesem Entsetzlichen nichts mehr hören zu müssen.

    Sie hatte ihren Vater Tyrgils eindringlich gebeten, ihr diesen abscheulichen Mann zu ersparen. Stattdessen wolle sie lieber einen anderen Gunnar heiraten, den drittältesten Sohn auf dem Nachbarhof Långavreten, mit dem sie bereits darüber gesprochen hatte.
    Da war ihr Vater Tyrgils zornig geworden. Er hatte erklärt, dass er sich eine solche Regelung nicht leisten konnte, da der Hof Långavreten genauso groß war wie sein eigener und ihre Mitgift entsprechend groß ausfallen müsste. Und ohne anständige Mitgift würde er selbst nicht als Ehrenmann dastehen. Es gab

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