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Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn

Titel: Der Kreuzritter - Das Erbe - Guillou, J: Kreuzritter - Das Erbe - Arvet efter Arn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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bis auf ein rotes Ritterkreuz am Heft schmucklos. Weiterhin fanden sich auf der Klinge seltsame undeutbare Zeichen in Goldschrift. Der Jarl legte das Schwert vorsichtig zwischen den geräucherten Schinken und das Brot auf den Tisch. Der Bischof strich mit den Fingern über die Goldschrift, beugte sich vor und versuchte die Zeichen im Feuerschein zu lesen, ohne eine Silbe zu begreifen.
    »Was für eine Sprache ist das und was steht da?«, fragte er, nachdem er es aufgegeben hatte, die Zeichen deuten zu wollen.
    »Wenn ich Euch das sage, so werdet Ihr frömmlerisch die Augen verdrehen und den Kopf schütteln«, erwiderte der Jarl, der ein Lachen unterdrücken musste. »Das ist
das Geschenk eines Königs, dessen Namen Ihr kennt, an Arn Magnusson im Jahre des Heils 1191. Mehr sage ich Euch nicht.«
    »Er war Schwertritter?«
    »Nein, er war Tempelritter. Kleriker und Berserker in einer Haut, könnte man sagen. Er war es, der unsere gesamte Forsviker Reiterei schuf. Wir sind alle seine Kinder, auch einige der Kanaillen dort drüben auf der anderen Seite des Flusses. Wir hatten einander gelobt, uns nie gegenseitig zu verraten, wie dies jetzt geschehen ist. Das hätte ihm sehr zu schaffen gemacht.«
    »Und wie wäre er mit einem morgigen Sieg umgegangen?«
    »Sicher anders als ich. Er war ein Heiliger, und jetzt sage ich Euch zum letzten Mal, dass ich das nicht bin. Wollt Ihr Euer Nachtlager hier oben aufschlagen? Nein, das wäre vermutlich nicht ratsam. Hierher werden morgen die meisten Pfeile gerichtet werden. Der Feind hat mein Wappen gesehen und sicher auch meinen Umhang. Kommt, lasst uns einen sichereren Ort aufsuchen!«
    Trotz seines Alters schwang sich der Jarl behände die Leiter auf der Rückseite der Palisade hinunter, was ihm wesentlich leichter fiel als dem beträchtlich jüngeren Bischof. Sie gingen eine Weile im Lager umher, in dem noch eilig Baumstämme gespalten und zusammengebunden oder zu Hindernissen für die Reiterei angespitzt wurden. Wohin sie auch gingen, segnete der Bischof die Krieger und Arbeiter, und wo auch immer der hermelinverbrämte Umhang des Jarls auftauchte, hielten alle in der Arbeit inne. Es dauerte eine Weile, bis die beiden die zweihundert Schritte zu den Wurfmaschinen zurückgelegt hatten, wo der Jarl sein Nachtlager aufschlagen wollte. In der Morgendämmerung vor Beginn des Kampfes würden sie ein
weiteres Mal durch das Lager gehen, versicherte er Bischof Kol, der gar nicht aufhören wollte, die Männer zu segnen, die möglicherweise am nächsten Tag gegen Mittag tot sein würden.
    Als sie auf der Anhöhe mit den Steinschleudern anlangten und der Jarl soeben begonnen hatte, dem Bischof ihre Funktion zu erklären, wurde im Lager Alarm geschlagen. Fremde Reiter näherten sich, und alle sprangen auf und griffen zu ihren Waffen.
    Da die Reiter im Dunkeln nicht angreifen konnten, verbreitete sich eine unheimliche Stimmung, als näherte sich eine Gefahr, die nichts Menschliches hatte, trotz des vernehmbaren Schnaubens der Pferde und des Klirrens der Steigbügel. Bald waren auch zornige Stimmen zu hören, anschließend wurde gerufen, Ritter Sigurd und seine Forsviker seien eingetroffen.
    Der Jarl zuckte zusammen, als er das hörte. Er packte Bischof Kol so fest am Arm, dass er ihm wehtat. Dann tat er etwas, das der Bischof nie für möglich gehalten hätte. Er fiel auf die Knie und dankte mit einem langen lateinischen Gebet Gott und der Gottesmutter. Bei diesem Anblick traten Bischof Kol Tränen in die Augen, und er dachte, dass die Freude über einen bekehrten Sünder im Himmelreich so viel größer sei als über hundert Gerechte.
    Der Jarl betete wahrhaftig zu Gott, und der Bischof meinte sogar die eine oder andere Träne in dem zerfurchten und vom Krieg gezeichneten Gesicht auszumachen. Birger Jarl besaß ein eckiges Kinn, das sowohl kirchlichen als auch weltlichen Männern Schrecken einflößte.
    Die Reiter hielten am Rand des Lagers an, zwei von ihnen saßen ab, und willige Hände wurden von allen Seiten nach den Zügeln ihrer Pferde ausgestreckt.

    Ritter Sigurd war ein alter Mann, älter als der Jarl, aber hoch erhobenen Hauptes schritt der große Krieger durch die Menge von Schützen und Lanzenträgern. Sein graues Haar fiel ihm lang auf die Schultern, und sein Helm hing bei ihm wie bei allen Forsvikern an einer Kette über der Schulter.
    Der Jarl schritt, gefolgt von Bischof Kol, langsam auf ihn zu, und niemand hätte geglaubt, dass er eben noch auf den Knien gebetet hatte, da dies

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