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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Frieden führen würde.
    Cecilia versuchte sich zu beherrschen, um sich nicht einfach von seiner Begeisterung mitreißen zu lassen. Ihr war bewusst, dass er ein gewisses Talent hatte, wie ein Oeconomus zu denken, und dass er auch den Unterschied zwischen Schuld und Forderung begriff. Vielleicht war er zu überschwänglich, als er jetzt von seinen neuartigen Gedanken erzählte, denn in ihren Ohren klangen sie vollkommen chaotisch. Noch seltsamer fand sie seine Vorstellung, dass man auf Forsvik etwas bauen und herstellen konnte, um damit Frieden zu schaffen. Was den Frieden sicherte und was zum Krieg führte, wurde doch nicht in Schmieden und an Stromschnellen entschieden, sondern im Kopf der Menschen?
    Sie bat ihn, sich neben sie auf eine alte Steinbank zu setzen, um ihr alles noch einmal langsamer zu erklären. Stattdessen fing er an, wild gestikulierend vor ihr auf und ab zu gehen und dabei ebenso konfus zu erzählen wie vorher. Er brachte Großes und Kleines durcheinander,
vermischte Buttertonnen mit Stangeneisen aus Svealand, Pferdefutter mit der Herstellung von Pfeilspitzen, Glas mit Mehl und Wolle, Ton für die Töpferei mit der Böttcherwerkstatt, und zum Schluss schien ihm vom Erzählen ebenso schwindlig zu sein wie ihr vom Versuch, zuzuhören.
    Cecilia bat ihn, sich neben sie zu setzen und einfach ihre Fragen zu beantworten, denn wenn sie nicht verstünde, was er sage, dann könne sie ihm auch nicht helfen.
    Diese Worte machten ihm sofort Eindruck, und er setzte sich gehorsam neben sie, strich ihr zärtlich über die Hand und schüttelte lächelnd den Kopf, als wolle er um Entschuldigung bitten.
    »Nun, dann wollen wir noch einmal ganz von vorne anfangen«, sagte sie. »Sag mir erst, was auf Eskils Schiffen nach Forsvik kommen soll, aber wirklich nur das, was wir kaufen müssen!«
    »Stangeneisen, Wolle, Salz, Tierfutter, Getreide, den Sand, den wir zur Glasherstellung benötigen, Häute und unterschiedliche Arten von Stein«, zählte er gehorsam auf.
    »Und all das müssen wir bezahlen?«, fragte sie streng.
    »Ja, aber das heißt nicht, dass wir immer mit Silber bezahlen müssen …«
    »Ich weiß«, unterbrach sie ihn. »Bezahlen kann man auf mehrere Arten, aber dazu später. Und nun sag mir, was Forsvik herstellen wird.«
    »Alles, was man aus Eisen und Stahl anfertigen kann«, antwortete er. »Verschiedenste Waffen, aber auch Pflugscharen und eisenbeschlagene Wagenräder. Mehl können wir Tag und Nacht mahlen, und mit Eskils Kähnen kommt so viel Getreide, dass es uns nie ausgehen wird.
Wir werden auch alles herstellen, was mit Leder und Sattlerei zu tun hat. Wenn wir das Problem mit der Tonerde lösen, die es im Augenblick nur in zu großer Entfernung gibt, dann können die Töpfer genauso stetig arbeiten wie die Müller. Vor allen Dingen wird uns zu Anfang die Glasherstellung die größten Einnahmen verschaffen.«
    »Insgesamt gesehen klingt das nach überhaupt keinen Einnahmen«, meinte Cecilia mit einer besorgten Falte auf der Stirn. »Das klingt nach Verlusten. Denn wir müssen hier auf dem Hof viele Menschen versorgen, und wenn ich deine Pläne richtig verstanden habe, werden es zum Winter noch mehr werden. Dann gibt es hier so viele Pferde wie auf der Königsburg Näs, und so viel Winterfutter geben unsere Wiesen nicht her. Bist du dir ganz sicher, mein Liebster, dass das alles nicht ein Anfall von Vermessenheit ist?«
    Zunächst machten ihn diese Worte vollkommen still, dann nahm er ihre Hand und küsste sie mehrere Male. Ihr wurde innerlich warm davon, aber was die Geschäfte betraf, beruhigte sie das überhaupt nicht.
    »In einer Hinsicht bist du nicht mehr dieselbe wie damals, als ich dich vor dem Portal von Gudhem zurückließ«, sagte er. »Du bist jetzt viel klüger. Du siehst sofort, was niemand von deinen Verwandten begreifen würde. Eine Hausherrin wie dich gibt es in unserem Reich kein zweites Mal.«
    »Das will ich am liebsten sein, eine gute Hausherrin«, erwiderte sie. »Aber dann muss ich versuchen, über deine ehrgeizigen Pläne den Überblick zu behalten, denn du scheinst im Augenblick mehr zu bauen als nachzudenken.«
    »Das mag sein«, gab er zu, ohne im Geringsten beunruhigt auszusehen. »Wie man mit Schulden, Verlusten,
Gewinnen und Forderungen umgeht, hätte ich wohl auf später verschoben, auch wenn ich weiß, dass es wichtig ist.«
    »Das ist eine leichtsinnige Art zu denken, die uns teuer zu stehen kommen kann und die vielleicht viele von uns im Winter mit knurrenden

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