Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
nur am Braxenbolet gefunden. An den seichten, schlammigen Ufern des austrocknenden Sees gab es festen Lehm. Diesen jedoch auf Flusskähne zu verladen und bis nach Forsvik zu verfrachten war nicht möglich gewesen, da sich feuchter Lehm nicht zusammen mit den anderen Waren auf Eskils Kähnen transportieren ließ. Deswegen hatte Arn eine einfache Ziegelbrennerei am Braxenbolet bauen lassen, an der alle Flusskähne anlegen und ein paar Steine mitnehmen konnten. Er musste jedoch zusehen, dass eine ausreichende Menge Lebensmittel und Bier auf die Boote verladen wurde, die in der Gegenrichtung unterwegs waren, damit diejenigen, die mit der eintönigen Ziegelherstellung
beschäftigt waren, zumindest ausreichend zu essen hatten.
Bei diesem harten Leben auf Forsvik kamen sie mit wenigen Worten aus, die meist die Arbeit betrafen, und Cecilia suchte Trost in dem Wissen, dass es sich nur um eine kurze Zeit handelte, die mit dem Eintritt des dunklen Winters enden würde. Dann würde es ruhiger werden. Sie freute sich über all das, was geschaffen wurde, und jeden Abend, wenn sie in ihre gemeinsame Schlafkammer kam, atmete sie genüsslich den Duft von frischem Holz und Teer ein.
Arn hatte verfügt, dass er sich mit Cecilia das kleinere Haus teilen würde, das auf einem Steinfundament in einiger Entfernung vom neuen Langhaus stand, oberhalb eines Abhangs, der zum Ufer des Bottensjö hinunterführte. Am ersten Tag auf Forsvik, ehe ihn seine unbezwingbare Lust ergriff, jede Stunde zwischen Frühmesse und Vesper zu arbeiten, hatte er ihr alles gezeigt, was gerade gebaut wurde. Und das war nicht wenig, da neben dem alten Forsvik ein neues entstand.
Die größte Überraschung war, dass er ein Haus nur für sie beide errichtet hatte. Wie sehr hatte ihm davor gegraut, der alten Sitte zu folgen und als Hausherr zusammen mit seiner Frau bei den Leibeigenen und dem Gesinde an der wärmsten Stelle des Langhauses zu schlafen. Schlafsäle mit Ritterbrüdern, daran sei er natürlich gewöhnt, erklärte er. Und wie sie habe auch er jahrelang eine eigene Klosterzelle bewohnt. Er glaube jedoch, dass es ihr genauso wenig wie ihm gefallen würde, wie nach einem großen Gelage bei allen anderen zu schlafen.
Ihr Haus war viel kleiner als ein Langhaus und bestand aus zwei großen Zimmern. Ein solches Haus für die Herrschaft gab es im ganzen Westlichen Götaland kein zweites
Mal, davon musste sich Cecilia nicht lange überzeugen lassen.
Als er sie durch die kleinere Tür in die Kleiderkammer des Hauses führte, staunte sie erst, da sie hier Wasser rauschen hörte, wie an einem Bach. Arn hatte innerhalb des Hauses eine Ziegelmauer gebaut, durch die Wasser floss: Durch die eine Außenwand strömte es hinein und verschwand durch die Wand neben der Tür und der Vortreppe hinaus. An zwei Stellen gab es in der Mauer Öffnungen, so dass man die Hände ins fließende Wasser tauchen konnte. Über der einen Öffnung war ein Fenster mit Holzladen, und daneben hing ein weißes Tuch zum Abtrocknen. Unter dem Tuch stand ein Holzteller mit etwas Wachsähnlichem, das Arn »Savon« nannte und mit dem man sich waschen konnte. Bei der anderen Öffnung waren die groben Ziegel mit einem feingeschliffenen Holzbrett bedeckt, auf das man sich setzen konnte. Erst war sich Cecilia nicht sicher, ob sie das richtig verstanden hatte, aber als sie darauf deutete und unsicher fragte, nickte Arn, lachte und meinte, es sei genau das, ein »Retrit«. Was den Körper verlasse, werde sofort vom fließenden Wasser fortgetragen und verschwinde durch die Ziegelmauer, um schließlich in einen Bach zu gelangen, der im Bottensjö mündete.
Er sagte, er sei sich nicht sicher, ob das Wasser den ganzen Winter hindurch fließen würde, auch wenn sie den Großteil der Leitung in der Erde vergraben hätten. Wenn man das Wasser in ein Haus leiten wolle, brauche man eine hohle Mauer, für die Arn kein nordisches Wort kannte und die er daher mit einem lateinischen Wort Aquädukt nannte. Die Schwierigkeit sei, das fließende Wasser vor der Winterkälte zu schützen. Ob das Ganze auch im Winter funktionieren würde, wussten sie erst,
wenn der Winter am kältesten sei, und wenn es ihnen nicht beim ersten Versuch gelänge, müssten sie eben von vorne anfangen.
Cecilia war so begeistert von all diesen Dingen, dass sie ganz vergaß, ihr Schlafzimmer zu besichtigen, und stattdessen wieder nach draußen trat, um zu sehen, wie die Wasserleitung konstruiert war. Arn ging fröhlich kopfschüttelnd hinter
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