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Der Krieg der Welten

Der Krieg der Welten

Titel: Der Krieg der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Wells
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lebenslängliche Überzeugung behalten. Er wiederholte seine Worte. "Wir sind geschlagen." Das war seine unverrückbare Überzeugung. "Es ist alles vorbei", sagte er. "Sie haben einen verloren - nicht mehr als einen. Und sie haben festen Fuß gefaßt und die größte Macht der Welt zum Krüppel geschlagen. Sie sind über uns hinweggegangen. Der Tod jenes einen bei Weybridge war ein Zufall. Und dazu sind diese da nur der Vortrab. Ununterbrochen kommen immer mehr. Diese grünen Sterne - ich habe jetzt wohl fünf oder sechs Tage lang keinen gesehen, aber ich zweifle nicht daran, daß sie jede Nacht irgendwo niederfallen. Da ist nichts zu machen. Wir liegen unten! Wir sind geschlagen!" Ich gab ihm keine Antwort. Ich saß da und starrte vor mich hin, indem ich vergebens versuchte, ihn zu widerlegen.
    "Das ist ja kein Krieg", sagte der Artillerist. "Ist nie ein Krieg gewesen, ebensowenig, wie es zwischen Menschen und Ameisen einen Krieg gibt."
    Plötzlich erinnerte ich mich an die Nacht auf der Sternwarte. "Nach dem zehnten Schuß feuerten sie keinen mehr ab - wenigstens nicht, bis der erste Zylinder kam."
    "Woher wissen Sie das?" fragte der Artillerist. Ich erklärte es ihm. Er dachte nach.
    "Mag sein, daß mit dem Geschütz etwas nicht ganz in Ordnung ist", sagte er. "Aber wenn es sich auch so verhält, so haben sie das schon längst wieder zurechtgekriegt. Und selbst wenn es länger dauern sollte, an der Sache wird nichts geändert. Menschen und Ameisen, sage ich Ihnen. Da haben Sie die Ameisen, die bauen ihre Städte, leben ihr kleines Leben, führen Krieg, machen Revolutionen, bis der Mensch sie aus dem Weg räumen will; und dann gehen sie eben aus dem Weg. So geht es uns jetzt - uns Ameisen. Nur - -"
    "Ja?" fragte ich.
    "Wir sind eßbare Ameisen." Wir sahen uns in die Augen.
    "Und was werden sie mit uns anfangen?" fragte ich.
    "Darüber habe ich ja immer nachgedacht erwiderte er dar über habe ich immer nachgedacht Nach Weybridge ging ich nach Süden und dachte nach Ich sah was los war Die meisten Menschen waren eifrig bemüht sich aufzuregen und zu quietschen Ich aber bin kein Freund vom Quietschen Ich bin schon ein oder zweimal dem Tod gegenübergestanden ich bin kein Ziersoldat und im besten und schlimmsten Fall Tod ist eben Tod. Und der Mann der beharrlich nachdenkt kommt überall durch Ich sah wie jedermann nach Süden drängte Da sagte ich mir "Hier wird man über kurz oder lang nichts mehr zu essen bekommen " Und so machte ich stracks kehrt Ich ging den Marsleuten nach wie die Spatzen den Menschen nachgehen Rings um uns herum" er fuhr mit seiner Hand den Horizont entlang "hungern sie in Haufen reißen sie aus und treten auf einander herum." Er sah mein Gesicht und hielt betreten inne.
    "Ohne Zweifel sind Massen von Leuten, die Geld hatten, nach Frankreich gegangen", sagte er. Er schien zu zögern, ob er sich entschuldigen solle, begegnete meinen Augen und fuhr fort: "Hier herum gibt es genug zu essen. Gepökelte Waren in den Läden; Wein, Schnaps, Mineralwasser; aber die Wasserbehälter und Röhren sind leer. Aber ich wollte Ihnen sagen, worüber ich nachdachte. Es sind intelligente Geschöpfe, sagte ich mir, und es scheint, daß sie uns zu ihrer Nahrung brauchen. Zuerst werden sie uns zerschmettern - Schiffe, Maschinen, Waffen, Städte, jede Ordnung, jede Vereinigung. Alles das wird verschwinden. Hätten wir die Größe von Ameisen, dann könnten wir davonkommen. Aber wir haben sie nicht. Wir sind viel zu groß und au plump. Das ist die erste ,Gewißheit. Was?" Ich bejahte.
    "So ist es; ich habe nachgedacht. Also gut; was kommt dann? Zuerst werden wir gefangen, weil man uns nötig hat. Ein Marsmann braucht nur ein paar Meilen zu gehen, um einen fliehenden Haufen zu kriegen. Und ich habe einen gesehen, eines Tages draußen bei Wandsworth, der Häuser in Stücke schlug und dann in den Trümmern umherstöberte. Aber dabei wird es nicht bleiben. Sobald sie mit unsern Geschützen und Schiffe aufgeräumt, unsere Eisenbahnen zerschmettert haben, und mit allem, was sie dort drüben tun, fertig geworden sind, dann werden sie anfangen, uns systematisch zu fangen, die Besten von uns auszusuchen und uns in Käfigen und ähnlichen Dingen aufzubewahren. Damit, verlassen Sie sich drauf, werden sie in kurzer Zeit beginnen. Mein Gott, sie haben ja noch gar nicht mit uns angefangen. Sehen Sie denn das nicht ein?"
    "Noch nicht angefangen! " rief ich.
    "Noch nicht angefangen", sagte er. "Alles, was bisher geschehen ist, ist

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