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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Attacken ihres Kämpen mit zahlreichen
Aaahs!
und
Ooohs!
bestaunt und waren mit dem Kampfverlauf ganz offensichtlich zufrieden. Und das konnten sie auch sein, denn so wie es aussah, würde der hagere Fremde aus dem Norden seine von Anfang an ziemlich matte Gegenwehr nicht mehr lange aufrecht erhalten können.
    Sigurd und mehrere andere der Gefährten hatten sich längst die Hände vor die Augen geschlagen und lugten nur noch verstohlen durch die Spalten zwischen ihren Fingern hindurch, so als könnten sie etwas ungeschehen machen, indem sie es ignorierten. Wenn es bloß so einfach wäre ...
    Der Talúreg schnitt mit seiner Klinge kreuzweise durch die Luft, wie wenn er sich warm halten und nicht außer Übung kommen wollte, während er zielstrebig auf die linke, hintere Ecke der Arena zumarschierte, wo sich sein Widersacher hingeflüchtet und nicht gerade heldenhaft in Pose geworfen hatte. Tatsächlich sah er im Moment einem kümmerlichen Häuflein Elend ähnlicher als allem anderen, das es in Munda gab. Nichtsdestotrotz würde Pandialo in seiner jetzigen Position nichts anderes übrig bleiben, als sich mannhaft zur Wehr zu setzen, denn in seinem Rücken befand sich eine hohe Stufe und direkt dahinter warteten mehrere bewaffnete Wächter darauf, dass sie einen der Kämpfer unsanft zurück in das Kampfrund bugsieren mussten.
    Der nahende Angreifer erhob seine Angst schürende Waffe weit über den Kopf und ging weiter voran, den Grafen nicht aus den Augen lassend, bis ihn nur noch vier Schritt von seinem unterlegenen Gegner trennten. Dann waren es nur noch drei, dann zwei ...
    Das, was dann geschah, ließ allen Beobachtern des Spektakels vor blankem Erstaunen die Augen hervortreten. Naíb schlug mit unbändiger Wucht zu, seine Klinge senkte sich wie das unentrinnbare Schicksal von oben herab, und er war sich ganz sicher, dass er dieses Mal einen Treffer landen und dem Awidoner damit den Schädel spalten würde. In Gedanken hatte der Talúreg sich bereits abgewandt und seine Arme zum Jubel erhoben, um sich von der Menge gebührend feiern zu lassen, als er zu seinem Entsetzen bemerkte, dass sein Schwert weit ins Leere pfiff. Der Mensch befand sich plötzlich ein gutes Stück weiter links, was bedeutete, dass er sich mit einer Geschwindigkeit bewegt haben musste, wie sie nicht einmal Elben möglich war. Das konnte einfach nicht sein – niemand war so schnell!
    Pandialo war mit einem Mal wie ausgewechselt. So blitzgeschwind, dass seine unablässig in Bewegung befindlichen Arme und Beine für ein normales Auge kaum noch zu erkennen waren, bedrängte er seinen körperlich stärkeren Kontrahenten mit seinem Degen und stach wie die zahllosen Mitglieder eines wild gewordenen Wespenschwarmes immer wieder zu, sodass sich an Schulter und Oberschenkel des jungen Wüstenbewohners bald blutige Einstichstellen und Striemen abzeichneten. Hatte es noch kurze Zeit zuvor so ausgesehen, als würde ihm ordentlich das Fell gegerbt, so brachte er jetzt sein Gegenüber ganz gehörig ins Schwitzen. So etwas hatte überhaupt noch keiner jemals gesehen!
    Während alle der nahezu hundert Anwesenden in der Kaverne ihre Blicke nicht von den beiden Kampfhähnen lassen konnten und vor Verwunderung und Anspannung reihenweise laut aufstöhnten, fiel Sigurd noch etwas ganz anderes auf. Lotan der Heiler, der die ganze Zeit über unmittelbar hinter ihm selig auf seiner Liege geruht hatte, wand sich plötzlich im Schlaf. Tatsächlich sah es so aus, als ob die Lippen des alten Mannes unhörbare Silben formten, so als ob sie irgendeinen antiquierten, geheimen Zauber rezitierten, und seine zuvor schlaffen Hände ballten sich immer wieder zu Fäusten.
    „Lotan?“, flüsterte der Prinz leise. „Alles in Ordnung mit dir?“
    „Heh, Sigurd, lass den alten Lotan in Ruhe und schau dir den Kampf an! Da vorne machtPandialo gerade einen Bettvorleger aus seinem Gegner!“, rief Fredi, den es mittlerweile nicht mehr auf seinem Platz hielt und der darum – ebenso wie die beiden anderen Mucklins neben ihm – aufgeregt von einem Fuß auf den anderen trat.
    In diesem Augenblick passierte etwas Eigentümliches: die Dinge in der Arena wendeten sich nämlich neuerlich. Der Graf schien von einer auf die andere Sekunde zu erschlaffen, wie wenn man ihm eine erdrückende Last auf die Schultern geladen hätte, sein Schwertarm senkte sich müde herab, und seine Beine wurde schwer und klapprig, sodass man meinen konnte, er habe gerade den Tôl Danur zu Fuß erklommen. „Oh, mir

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