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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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beleuchtet wurde und dessen Wände mit Webteppichen behangen waren. Nach einer scharfen Kehre nach rechts gelangten sie schließlich in einen großen Raum mit einer hohen Decke, in dem sich bereits einige Dutzend weitere Talúregs eingefunden hatten und den nahenden Fremden neugierige Blicke zuwarfen. Offenbar hatte das Gerücht von dem bevorstehenden Zweikampf schon die Runde gemacht.
    Etwa in der Mitte der Kaverne befand sich eine ovalförmige, ebene Vertiefung, deren breiteste Stelle etwa fünfzehn Schritt maß. Drumherum führten mehrere Lagen breiter Stufen terrassenartig nach oben, sodass in der Tat der Eindruck einer Kampfarena bestand, die deutlich über einhundert Zuschauern bequem Platz bot. Ob die Wüstenbewohner diesen Raum bewusst in dieser Weise gestaltet hatten oder aber eine natürliche Fügung dafür verantwortlich zeichnete,war schwer zu sagen. Auf jeden Fall herrschten hier beste Bedingungen für einen richtig schönen, betulichen Wettstreit.
    Den Gefährten wurden am linken Rand des Ovals Plätze in der ersten Reihe zugewiesen. Lotan den Heiler, der unveränderterweise nur noch ein erstarrter Schatten seiner selbst war, legte man mitsamt seinem Tragebett auf die zweite Stufe unmittelbar oberhalb von Sigurd und Fredi, die nebeneinander saßen.
    Wenigstens muss der alte Knabe nicht mitansehen, wie unsere Mission hier vor die Hunde geht
, dachte Sigurd, der keinen Hehl daraus machte, dass er ihrem Kämpen in dem bevorstehenden Gefecht nur sehr geringe Chancen einräumte.
    Auf welche Weise sie uns wohl töten werden?,
dachte Neimo unterdessen, der nicht ganz so optimistisch wie der lemurische Prinz war und auf den Grafen – wenn er ehrlich war – nicht einmal einen ausgelutschten Pfifferling gewettet hätte.
Der Strang wäre eine saubere Sache, da spritzt nicht so viel Blut, wie wenn sie uns die Köpfe abhacken. Ich hab’ aber auch gehört, dass diese Wüstenleute die zum Tode Verurteilten gerne zu Fuß und ohne Wasser mitten in der Wüste aussetzen, was natürlich auch seinen Charme hat.
    Andererseits wäre Neimoklas natürlich nicht der abenteuerlustige Mucklin, der er war, wenn er die Hoffnung für sich und seine Freunde so rasch aufgeben würde. Allerdings war ihm, wenn er sich den hochnervösen Pandialo mit seinen flehentlichen Blicken und seinen wackligen Knien so ansah, selbst schleierhaft, worin diese bestehen sollte.
    „Ich glaube, diese Plätze sind den Zuschauern vorbehalten, Pandialo“, meinte Cord, als der Graf sich hartnäckig an der Seite der anderen Mitglieder der Gemeinschaft hielt und es so aussah, als wolle er einem von ihnen gleich auf den Schoß springen und sich dort verkriechen. „Dein Typ hingegen wird auf dem Kampfplatz verlangt. Du kannst ihn gar nicht verfehlen – er ist gleich da vorne, und der Boden ist über und über mit getrockneten Blutflecken verkrustet.“
    „Jetzt mach ihm nicht noch zusätzlich Angst, Cord! Du siehst doch, dass der arme Kerl sowieso schon am ganzen Körper zittert!“, zeterte Hermeline.
    „Pandialo zittert nicht, das ist nur seine professionelle Art, sich für die bevorstehende Arbeit warm zu machen“, sagte Piruk. „Und außerdem gibt es keine bessere Methode, einen Zweikampf zu gewinnen, als vom Gegner unterschätzt zu werden.“
    „Ja, äh, auf jeden Fall danke ich Euch allen, ich weiß Eure Wertschätzung und Unterstützung außerordentlich zu schätzen. Na, dann werde ich mich ’mal in die Arena begeben – das ist ja nichts Neues für mich, solcherlei ist ja schließlich fast schon meine zweite Heimat, hihi!“
    „Kann denn keiner irgendetwas tun?“, fragte Alva, als sich der Graf entfernt hatte.
    „Cord könnte zu singen anfangen, vielleicht leert sich dann der Saal und wir können die Gunst der Stunde zur Flucht nutzen. Oder jemand weiß einen Zauberspruch, der aus dem Nichts einen Drachen erscheinen lässt, der uns den Rückweg freihält. Sonst fällt mir auf die Schnelle auch nichts ein“, meinte Sigurd.
    Pandialo wurde sein Fechtdegen gereicht, den er zuvor abgegeben hatte, und Naíb, der ihm gegenüber stand, erhielt ein gekrümmtes Schwert – einen Säbel, wie er auch bei manchen Ork- Stämmen gebräuchlich war. Seine Klinge war ausgesprochen breit und so scharf gewetzt, dass sich das schale Fackellicht, das die Kaverne tränkte, darin brach. Außerdem entledigte sich der Talúreg seiner Oberbekleidung, sodass sein brauner, vollkommen muskulöser Oberkörper sichtbar wurde.
    „Nicht schlecht gebaut. Wenigstens

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