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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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bekommen wir Frauen noch einmal etwas fürs Auge geboten“, sagte Alva daraufhin in einem Anflug von Ironie, was Sigurd, der dies sehr wohl hörte, einen kleinen, aber feinen Stich versetzte.
    Wenn sie mich in die Arena schicken würden, würde ich diesen Wüstenmilchbubi nach Strich und Faden vermöbeln!,
dachte er sich und fühlte sich ein bisschen in Schmolllaune.
    „Das Duell endet mit der Unfähigkeit zur Verteidigung eines der Streiter oder aber mit dem Tod – so will es das Gesetz“, verkündete Stildor, der bei den beiden Kämpen in dem Kampfrund stand, noch einmal die Spielregeln. „Möge der Eine die Klingen in Euren Händen nach seinem Willen geleiten und Recht und Ehre Genüge tun! Und möge er den Verlierer in der jenseitigen Welt in seiner Obhut willkommen heißen!“
    „Und das werden ganz sicher du und deine Nordländer-Freunde sein! Mach dich schon einmal mit dem Gedanken an den Tod vertraut!“, zischte der junge Kämpe, der dem Grafen gegenüber stand.
    „Wenn du meinst, du hättest einen Anfänger vor dir und könntest mich mit Worten einschüchtern, mein Lieber, dann bist du bei mir an der richtigen Adresse!“, gab Pandialo zurück und fühlte sich ziemlich verwegen dabei.
    „Davon bin ich überzeugt“, erwiderte Naíb und grinste noch breiter.
    Dann verließ Stildor die Arena und zog sich unter die bestimmt einhundert seiner Stammesgenossen zurück, die dem Wettstreit beiwohnten und unter denen zwar eine gehörige Anspannung, jedoch auch eine fast andächtige, sakrale Ruhe herrschte. Fast konnte man meinen, einer Beerdigungszeremonie beizuwohnen. Na ja, auf etwas ähnliches schien das Ganze ja auch hinauszulaufen.
    „Einen Augenblick bitte noch, ich glaube, einer meiner Strümpfe ist verrutscht“, bat sich Pandialo aus. In dem Augenblick, in dem er sich bückte, fiel sein Kontrahent jedoch auch schon heulend über ihn her und schwang seinen Säbel wie ein Schlachtermesser mit Kraft und Geschick. Vor Schreck kreischend, wich er gerade noch zeitig zur Seite und hatte es nur seinen flinken Beinen zu verdanken, dass ihn die feindliche Schneide nicht in der Mitte zerteilte.
    Der Graf aus Griont, der der etwas größere der beiden war, nahm fortan die für ihn übliche stark seitliche Haltung ein, sodass seine Waffe eine möglichst große Reichweite besaß. Allerdings machte ihn dies auch leichter auszurechnen und nahm ihm die Fähigkeit, weit auszuholen und einen Hieb mit größtmöglicher Kraft auszuführen.
    Der Talúreg ließ es kurzzeitig etwas vorsichtiger angehen, begnügte sich mit ein paar belanglosen Vorstößen und nutzte die Zeit, um Bewegungen, Reaktion und Körpersprache seines Gegners aufmerksam zu studieren. Dann, als er offenbar genug gesehen hatte, entließ er seiner Kehle einen tiefen, gellenden Schrei und kam mit einer Salve wütender Attacken nach vorne. Das Ganze sah auf den ersten Blick ungelenk aus und erinnerte an einen Holzfäller, der mit seiner geübten Klinge Scheite zerhackte. Allerdings bemerkte der Mensch aus Arthilien, der nach dem erfolgreichen Parieren des ersten Hiebes noch selbstgewiss lächelte, dass die Angriffe in Wahrheit weitaus effektiver waren, als man dies anfangs erahnen mochte. Immer wieder fuhr die Säbelklinge auf ihn hernieder, so rücksichtslos, kraftvoll und geschwind, dass ihre Bewegungen silberne Schlieren in das Zwielicht zeichneten, und schon bald schmerzte dem Verteidiger der Arm von dem wiederholten Aufeinanderprallen der Waffen.
    Abermals sprang der Graf leichtfüßig zur Seite und versuchte ausnahmsweise selbst, mit einem Ausfallschritt und einem weiten Stich zum Erfolg zu kommen, was jedoch daneben ging. Naíb nutzte den schlechten Stand seines Gegenübers sofortig aus, indem er seinen Säbel mit immenser Wucht schräg nach vorne pfeifen ließ. Solch einem Streich konnte ganz sicher niemand standhalten!
    Im letzten Augenblick gelang es dem Angehörigen der Gemeinschaft, seine Klinge zwischen seinen Hals und den heranzischenden feindlichen Stahl zu bekommen, zu dem Preis allerdings, dass es ihm die Schwerthand nach hinten bog, er beinahe seine Waffe verloren hätte und es ihm vor Anstrengung den Atem raubte. Mit schmerzendem Handgelenk und laut nach Luft japsend,sprang er mit ein, zwei flotten Hopsern außer Reichweite seines Gegners. Wie lange dauerte es eigentlich noch, bis endlich die Ringglocke ertönte und zum Ende der ersten Runde läutete?
    Das Publikum war mittlerweile endlich erwacht, die Wüstenbewohner hatten die vielen

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